Liebe Frau Welter,
meine Tochter wurde von mir 6 Monate voll gestillt und dann begannen wir mit der Beikost. Sie ist keine „große“ Esserin und trank dann noch weiterhin ihre Stilleinheiten.
Mittlerweile bekommt sie seit einigen Monaten abends immer ein Fläschchen Pre und dann schläft sie wie gewohnt in meinem
Arm ein und ich lege sie in ihr Bett ab. Sie wird meist noch 1-3x wach wenn sie unruhig ist und ich beruhige sie dann und bringe sie zum weiterschlafen. Gegen 23 Uhr hat sie meist nochmal „Durst“ und bekommt seit einigen Tage dann auch nochmal ein Fläschchen. Nachts wacht sie dann nochmal 1-3 mal auf und will zur Zeit aber nur einmal dann an die Brust. Die anderen Male ist sie einfach kurz aufgewacht. Ich überlege ob ich mit dem nächtlichen abstillen nun beginne, da sie eigentlich mit den 2 Fläschchen, die sie zuvor bekam kein Durst haben dürfte. Sie ist kein Kind dass die Brust zum einschlafen braucht. Einige Zeit trank sie abends gar nichts und schlief einfach im Arm ein. Ich frage mich ob der Moment gut ist wenn wir jetzt abstillen und ob ich die Fläschchen dann auch wieder reduzieren sollte? Am Tag ist es auch noch Gewohnheit dass ich sie zum Mittagsschlaf stille, gerade wenn sie nicht so viel gegessen hat, kann ihr da aber auch ein Fläschchen anbieten. Aber auch da bin ich mir nicht sicher ob es mehr die Gewohnheit und kuschelige Nähe ist, die sie braucht. Wir haben die Eingewöhnung in der Krippe in 3 Monaten vor uns und einige Urlaube. Für mich ist der Zeitpunkt richtig jetzt das stillen zu beenden und ich hätte gerne noch eine Expertenmeinung wie ich vorgehen könnte im Bezug auf das abstillen und die Fläschchengabe.
Vielen Dank und herzliche Grüße
Sarah
von
Milena82D
am 17.06.2019, 14:50
Antwort auf:
Kind 13 Monate abstillen und Flasche als Ersatz?
Liebe Sarah,
DU kennst DEIN Baby am besten und spüren, was dein Kind verkraften kann und was nicht.
Wenn Du abstillen möchtest, dann sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe.
Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm
etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Ob es tatsächlich noch Hunger hat und eine Flasche braucht, kann ich nicht beurteilen.
Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall.
Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 17.06.2019