kein Milchspendereflex mehr?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: kein Milchspendereflex mehr?

Hallo, meine Tochter wird seit 18 Monaten gestillt - in letzter Zeit merke ich immer öfter, dass sich während des Stillens gar keine Milch mehr bildet. Sie will auch immer ewig nuckeln, v.a. in der Nacht, aber irgendwie passiert nichts. Ich habe den Milchspendereflex immer sehr deutlich gemerkt (Kribbeln in der Brust und dann verändertes Saugverhalten), die ersten Monate war er sogar eher zu stark. Kann es sein, dass bald keine Milch mehr kommt? Ich wäre über ein Abstillen nicht unglücklich, aber ich glaube, meine Kleine ist noch nicht so weit und das ewige Nuckeln nervt auch. Sie wacht in der Nacht wieder bis zu 6x auf. Zum ersten Mal während der gesamten Stilldauer schmerzen jetzt sogar meine Brustwarzen. Oder kann es sein, dass meine Tochter gar nicht mehr richtig trinken will und dass der Milchfluss eben durch ihr fehlendes Saugen ausbleibt?

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 11:12



Antwort auf: kein Milchspendereflex mehr?

Liebe Alexxandra, kannst du eine Schwangerschaft ausschließen? Wenn du nicht schwanger bist, dann kann es durchaus sein, dass sich allmählich deine Milchbildung reduziert. Im Regelfall läuft sie jedoch so lange weiter, wie auch Milch aus der Brust entnommen wird. Wenn also ein Baby nur "nuckelt" und nicht saugt, kann es sein, dass der Reiz nicht mehr reicht, um die Milchbildung anzuregen. Wenn dich das nächtliche häufige Stillen nervt, kannst du etwas dagegen unternehmen. Gerade erscheint das Buch "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte" von Elizabeth Pantley (die Übersetzung ihres "The no cry sleep solution" und darin finden sich viele wertvolle Tipps, wie man einem älteres Baby dabei helfen kann, seltener aufzuwachen (und zu stillen). Auch von Elizabeth Pantley stammt die folgende Methode, um einen Teil der Nacht stillfrei zu bekommen: Erkläre Deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich Dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim „Nein“, bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von Dir aus Deinem Kind die Brust anbieten – so lernt es, dass es sich auf Dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht „strafst“ für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese Stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Bedenke bitte, dass jedes Kind irgendwann seinen Weg zum Durchschlafen und alleine schlafen findet, wird ihm die Gelegenheit dazu gegeben. Das eine früher, das andere später. Ich bin überzeugt, dass bis auf die wenigen Ausnahmen der extrem "pflegeleichten" Kinder, jede Mutter diesen Punkt kennt, an dem Du jetzt bist... Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 11.09.2009



Antwort auf: kein Milchspendereflex mehr?

vielleicht nuckelt sie nur? wenn meine kleine nur rumnuckelt hab ich auch keinen milchspendereflex. sofern sie zutscht merk ichs kribbeln und sie hör ich schlucken. oder manchmal merkt man den milchspendereflex nicht.

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 12:16



Antwort auf: kein Milchspendereflex mehr?

Hallo, ich habe schon 2x versucht, das nächtliche Stillen mit eurer Methode abzuschaffen, aber meine Kleine schreit sich dermaßen in Rage, dass sie sich bei solchen Gelegenheiten übergibt - und zwar so heftig, dass ich sie mitten in der Nacht umziehen musste und unser Bett neu beziehen musste. Danach habe ich sie wieder gestillt, denn dann wieder von vorne zu beginnen, wäre doch ziemlich herzlos. Ich höre immer wieder,dass Kinder in dem Alter sich an Abmachungen halten können, aber in der Nacht klappt bei uns gar nichts. Zu oft möchte ich so etwas auch nicht mehr machen, denn das nächtliche Geschrei und verzweifeltes Mama schreien in meinem Arm belastet mich doch sehr. Aus meinem Bekannten/Familienkreis kenne ich nur Kinder, die spätestens mit 3 Monaten durchgeschlafen haben (allerdings wurde keines gestillt und jedes hat von Anfang an im eigenen Zimmer geschlafen). Ich gelte schon länger als abschreckendes Beispiel, was gemeinsames Schlafen und Stillen angeht. Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 13:11



Antwort auf: kein Milchspendereflex mehr?

Liebe alexxandra, glaub mir: Es gibt Tausende von Kindern die NICHT durchschlafen, denn es entspricht gar nicht ihrer Natur, das zu tun. Ihr Schlafmuster ist so ausgelegt, dass sie häufig wachwerden, das hat jahrhundertelang ihr Überleben gesichtert (denn denn ist die Wahrscheinlichkeit des Plötzlichen Kindstods viel geringer). Erst mit zunehmender Reife des Nervensystems schlafen die Kinder allmählich länger, und dann auch alleine ein und durch. Von einer Mutter mit einem ähnlich veranlagten Kind habe ich mal folgenden Tipp gelesen, der ihrem Kind geholfen hat, beim Übergang zwischen Leichtschlaf- und Tiefschlafphase hinzubekommen, ohne dabei GANZ wach zu werden: "mein ansatz wäre,...den schlaf des kleinen zu beobachten. am atmen kann man das sehr schön, muss also nicht dauernd hingucken. sobald sich der atemrhythmus ändert, eingreifen: die arme ums kind legen, beruhigend reden, die hand auf die stirn etc. aber nicht wirklich wachwerden lassen oder prophylaktisch hochnehmen." Sprich: Du gibst dem Kind Zeichen, die ihm vermitteln "es ist alles in Ordnung, du bist in Sicherheit" und die es ihm ermöglichen, sich dem Tiefschlaf hinzugeben. Lass dich nicht von außen beirren: Dein Kind ist "normal" und es ist nicht deine "Schuld", dass sie noch nicht so schläft, wie es andere von ihr erwarten! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 11.09.2009



Antwort auf: kein Milchspendereflex mehr?

wenn die kids im eigenen Zimmer schlafen dann werden die Eltern ja nur aufmerksam wenn sie wirklich weinen - und wer weiss was so ein Babyphone wirklich überträgt? Außerdem wird dann gesagt, sie sollen nicht bei jedem Geräusch hingehen. Das heisst all die vielen Male in denen das Baby sie vielleicht gebraucht hätte, haben sie verpasst. Das ist auch eine Art von "Konditionierung". Klar kann man schneller reagieren wenn das Baby neben einem liegt und klar ist das unruhiger - aber ich finde das ist viel besser fürs BAby. Liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 11.09.2009, 23:21



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