Hallo!
Meine zwillinge sind 3 Wochen zu früh gekommen und Ende März 3 Monate alt, wenn man die 3 Wochen abzieht.
Sind mit 2500 und 2200g zur Welt gekommen und wiegen jetzt etwas über 4000g. Sie nehmen etwa 200g pro Woche zu. Manchmal trinken sie locker und gut, manchmal aber sind sie unzufrieden und machen ein uneffektives dauernuckeln. Ich frage mich dann jedes mal, ob nicht genug Milch da ist oder andere Gründe schuld sind . Ich habe oft das Gefühl, dass der Milchspendereflex dann nicht ausgelöst wird. Auch wenn ich Pumpe, passiert es manchmal, dass er erst nach 10 Minuten pumpen ausgelöst wird. Brusrkompression wende ich immer schon an.
Eine stillberaterin war hier. Das anlegen und alles passt... haben sie noch eine Idee?
Der eine Zwilling bekommt abgepumpte Milch mit fms zugefüttert, aber auch da hat er oft einfach keinen Hunger. Insgesamt trinkt er viel zu wenig und zu selten, weil er nie richtig Hunger hat. Das verwirrt mich total. Er ist dann aber nicht unzufrieden. Nur nimmt er so nicht gut zu
Am besten trinken sie, wenn ich mal 2 Stunden nicht gestilt habe, als hätte sich dann genug Milch gesammelt, aber hier lese ich, dass die Produktion eigentlich beim trinken stattfindet. Warum trinken sie aber besser nach so einer Pause und wenn sie der erste sind?
Kann man auch vor dem stillen abpumpe? Es geht dann ja viel schneller und mehr. Warum kommen beim abpumpen immer so unterschiedliche Mengen? Warum kommt manchmal gar nichts? Ist die Brust dann auch für die Babys leer?
Sie sehen, ich bin völlig verunsichert nd besorgt wegen des Gewichts. Wir sind alle 2 Wochen zur Kontrolle beim Kinderarzt.
von
ranoja
am 19.03.2019, 06:23
Antwort auf:
Kein Hunger
Liebe ranoja,
es könnte sein, dass die Babys den Milchspendereflex nicht richtig auslösen können, weil sie durch die Flasche saugverwirrt sind.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Allerdings kenne ich deine Babys nicht, ich sehe nicht, wie sie trinken und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst.
Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es".
Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen.
Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich (noch einmal) an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Deine Babys korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt!
Um das Interesse deiner Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinen Babys ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen.
Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihnen eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinen Kindern die verbleibende Sahne in den Mund träufeln.
Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben.
Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), werden Deine Babys ganz sicher einen Schub machen!
Welche Pumpe verwendest Du denn? Es sagt nichts über die Milchmenge aus, wenn nicht viel Milch kommt, keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Kind.
Wenn Du magst, können wir auch gerne miteinander telefonieren und in Ruhe miteinander sprechen!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.03.2019
Antwort auf:
Kein Hunger
Hallo Biggi,
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Gerne würde ich das Telefonangebot annehmen. Wie kann ich Sie denn erreichen?
Eine stillberaterin war schon bei mir. Sie hat nichts auffälliges finden können beim anlegen. Das sei alles gut.
Mit der saugverwirrung weiss ich nicht so recht, denn Kind 1 kann ja prima an der Brust trinken, wenn er nur will. Mal trinkt er super, mal nuckelt er nur. Er nimmt aber viel zu wenig auf. Kind 2 hat noch nie eine fkasche bekommrn und nimmt auch keinen Schnuller. Er trinkt aber auch wesentlich besser, länger und häufiger, aber auch bei ihm habe ich oft das Gefühl, er könne plötzlich keinen milchspendereflex auslösen, obwohl er das in der Regel super kann. Das irritiert mich und lässt mich an der Brust zweifeln.
Ins Bett legen mit beiden geht leider nicht, denn die beiden haben noch 3 ältere Brüder, die versorgt werden müssen
Wenn ich sie alle 2 Stunden einfach so anlege, trinken sie nicht. Sie trinken nur, wenn sie sich von sich aus melden. Das probiere ich seit der Geburt ohne Effekt.
Mit der Brust Wechsel ich schon immer, aber wie gesagt habe ich oft das Gefühl, sie schlucken gar nicht, also dass kein Reflex ausgelöst wird. Das ist aber immet nur phasenweise. Plötzlich kann es wieder sein, dass sie super trinken. ... unberechenbar...
Ich bin auch schon 2 Wochen zuhause geblieben, damit sie nicht so viel unterwegs sind. Da habe ich wirklich nur gestillt.
Das mit der Muttermilchsahne probiere ich sofort aus. Habe im Moment 8 Flaschen Muttermilch im Kühlschrank.
Liebe Grüße!
von
ranoja
am 19.03.2019, 13:32
Antwort auf:
Kein Hunger
Liebe ranoja,
es wäre wirklich gut, wenn Du noch einmal vor Ort einen Termin ausmachen würdest, wenn die Beraterin Euch SEHEN kann, kann sie sehr viel gezielter helfen.
Du kannst gerne an biggi@die-welters.de Deine Telefonnummer schicken, dann melde ich mich bei Dir :-).
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 19.03.2019