Ich stille im Moment ein Baby voll und einen Zweijährigen fast auch wieder voll.. Ich ernähre mich einigermaßen ausgewogen, größtenteils Vollkorn, (Voll)milchprodukte, jeden Tag etwas Obst und Gemüse und sehr viel Schokolade.. Meine Folsäuretabletten aus der Schwangerschaft sind seit einer Weile alle und ich habe mir keine weiteren gekauft (habe ja vorher auch 1,5 Jahre ohne Folsäure gestillt.. ist ja auch nicht billig..). Im Moment hangel ich mich allerdings von einer Erkältung in die Nächste und irgendwie kam mir grad der Gedanke, dass ich mit zwei Stillkindern vielleicht doch zusätzlichen Bedarf habe? Gibt es allgemeine Empfehlungen für Leistungsstillerinnen, worauf man achten sollte? Fleisch esse ich auch nicht.... Evtl. nochmal Eisen kontrollieren lassen oder? Wird das von den Kassen übernommen, falls ich Eisen verschrieben bekomme (In der SS gabs dafür ein Rezept)? Oder kann es unabhängig von der Ernährung sein, dass das Immunsystem einfach nicht so fit ist, weil ich einiges davon meinen Kindern abgebe? Gibt es dazu Studien?
Danke und liebe Grüße, Vivien
von
Vivien Si
am 14.05.2013, 15:49
Antwort auf:
Kann viel Stillen sich negativ auf das Immunsystem der Mutter auswirken?
Liebe Vivien,
wenn das Stillen so anstrengend und für die Mutter belastend wäre, würden anerkannte
Organisationen wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation) nicht eine mindestens zweijährige
Stillzeit für ALLE Kinder empfehlen (nicht nur für die, die in Entwicklungsländern leben, wie
diese Empfehlung fälschlicherweise immer wieder ausgelegt wird). Die WHO setzt sich auch das
Wohl der Frauen ein.
Das Stillen laugt die Mütter nicht aus und schwächt auch nicht ihr Immunsystem, auch wenn
dies immer wieder behauptet wird.
Hast Du dir schon einmal die Stellenbeschreibung für den Beruf „Mutter" angeschaut?
Mutter sein ist ein 24 Stunden Job, sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr, ohne Urlaubsanspruch. Kein vernünftiger Mensch würde sich unter normalen Umständen auf so eine Stelle bewerben.
Diese Arbeit ist anstrengend, auch wenn nicht gestillt wird. Im Gegenteil, durch das Stillen bekommt die Frau oft die Gelegenheit, sich auch am Tage einmal hinzulegen oder zumindest sich hinzusetzen, die Füße hoch zu legen und ein paar ruhige Minuten mit dem Kind zu verbringen.
Viele Menschen werden dir sagen, dass deine Müdigkeit und dein Gefühl ausgelaugt zu sein vom Stillen käme, doch das ist wirklich nicht zu erwarten und es ist deshalb auch nicht davon auszugehen, dass dir das Abstillen tatsächlich weiterhelfen wird. Dein Kind wird deshalb nämlich nicht weniger Aufmerksamkeit brauchen.
Viele Frauen stellen nach dem Abstillen fest, wie sehr ihnen die Stillzeiten fehlen, gerade weil das eine Gelegenheit war, im Alltag innezuhalten und etwas auszuruhen.
Hast Du dich schon einmal vom Arzt durch checken lassen? Dauernde Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Gewichtsabnahme könnten auch auf eine Schilddrüsenfehlfunktion hinweisen. Geh wirklich mal zu deiner Ärztin/Arzt und lass dich dort bitte nicht abwimmeln mit „Das kommt vom Stillen". Eine Eisenwertuntersuchung wird von der Kasse bezahlt, auch der Folsäurespiegel kann gemessen werden. Falls dir etwas fehlt, kann der Arzt dir geeignete Medikamente verschreiben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.05.2013