Kann man von fläschen wieder mehr stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Kann man von fläschen wieder mehr stillen?

Hallo, ich bin vor kurzem sehr krank geworden und meine Milch hatte darunter leider gelitten so das meine Tochter 15W alt nicht mehr satt wurde und nach jeder stillmahlzeit noch geschrien hat. Ich muss dazu sagen das wir von anfang an probleme mit dem stillen hatten, sie trinkt sehr hastig und nur kurz ca. 1-2min und auch nur an einer Brust. Wen ich sie an die andere Brust anlegen wollte drehte sie den kopf weg und schrie.Es war jedesmal eine qual und da habe ich oft schon über den wehcsel zum Fläschen nachgedacht. Dann kam jetzte eine Grippe die meine Milch reduzierte und ich meiner Tochter das Fläschen mit anbot. Leider kam es jetzt so das sie die Brust garnicht mehr will und ich bin total deprimiert, komme mit der Situation nicht wirklich zu recht weil ich sie doch eigntlich und gern weiter stillen wollte. Manchmal denk ich aber vielleicht sollte das jetzt so sein, bin oft ziemlich durcheinander und traurig deswegen.Kann man die Milchproduktion wieder ankurbeln und auf Brust umstellen oder sollte ich es lieber dabei belassen und mich damit abfinden da es ja eh von anfang an ein krampf war. Ich pumpe jetzt am Tag ca. 150ml ab und gebe ihr das per Flasche. Versuche sie aber auch immer wieder anzulegen, wo sie aber zweimal dran zieht und das wars dann.. Vielleicht können sie mir ja weiterhelfen. LG

von Sandy-l am 14.02.2013, 13:54



Antwort auf: Kann man von fläschen wieder mehr stillen?

Liebe Sandy-l, man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.02.2013