Kann man sein Kind überfüttern?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Kann man sein Kind überfüttern?

Liebe Biggi, mein Kleiner ist jetzt 1 Woche alt. Das Geburtsgewicht betrug gute 3500 g nun wiegt mein Baby gute 3900 g!!! Es trinkt pro Brust ca. 30 min, wobei es erst trinkt, dann wohl mehr nuckelt und wegdöst. Ich wechsele nach einer Brust Windeln und lege dann die 2. an. Das war auch nachts bisher super. Nun will mein Baby aber nachts nicht mehr in seine Wiege zurück, sondern wacht auf und weint, wenn ich es nach dem Stillen und Einschlafen umbette und sucht Beruhigung in der Brust beim Stillen - obwohl es ja gerade erst gestillt wurde! Ich fürchte, wenn ich es wieder anlege zu überfüttern. Die Gewichtszunahme spricht ja auch dafür. Außerdem finde ich somit nachts nun überhaupt keinen Schlaf mehr. Meine Stillberaterin meint, ich soll pro Mahlzeit nur 1 Brust stillen, Wenn das Baby einschläft soll ich es abnehmen, evtl. wickeln und dann an der selben Seite anlegen, So gelangt es besser an die sättigende Hintermilch und belastet auch die Brustwarzen nicht so sehr. Ich habe jetzt vorhin die 1-Brust-Variante ausprobiert. Diesmal schlief das Baby nicht durchs Stillen ein - was jetzt am Tag schön war, wir haben noch ein wenig "gespielt". Aber als es müde wurde fing es an zu weinen und war durch Tragen und Kuscheln nicht zu beruhigen. Im Endeffekt habe ich dann wieder gestillt obwohl der Abstand nur 1 Std. war. Danach ist es wieder wach geblieben und als es jetzt nach 30 min. schrie konnte ich doch nicht schon wieder stillen!! Ich habe dann den Schnuller gegeben. Aber nun befürchte ich die Hungersignale meines Kindes zu übersehen. Ich möchte aber auch nicht Dauerstillen. Und ich weiß auch nicht, wie ich es in der Nacht anstellen soll. Lösung bleibt nur, es nicht umzubetten (dann schlafe ich schlechter, wegen der Gefahr der Überwärmung etc.) oder erneute, quasi dauerhaft die Brust anzubieten. Und was halten Sie von der 1-Brust-Variante? Was kann ich tun? Vielen, lieben Dank, Majana

von Majana am 27.06.2013, 19:16



Antwort auf: Kann man sein Kind überfüttern?

Liebe Majana, nein, überfüttern kannst du dein Kleines nicht, wenn du ihn stillst nach Bedarf. Ist deine Stillberaterin eine LLL-Frau? Es ist nur sehr selten, dass Babys "kontrolliert" werden müssen, in dem man ihnen nur eine Brust gibt statt beide Seiten. In der Regel weiß das Baby selbst genau, ob es beide Seiten braucht oder nicht. Und vor allem, wenn dein Kleiner überdurchschnittlich viel zunimmt, dann bekommt er doch eindeutig genug kalorienreiche Milch... Die Frage ist eher, ob es einen Grund dafür geben kann, dass dein Kleiner ein erhöhtes Saugbedüfnis hat. Vielleicht war die Geburt sehr anstrengend, oder du hattest große Sorgen während der Schwangerschaft, oder hast seit der Geburt eine stressreiche Zeit (nun ja, das ist sie ja im Grunde immer, allein schon weil die Umstellung so enorm ist...; hier geht es um wirklich starke Belastungen). Dauerstillen an sich ist nicht verkehrt, wenn es für dich erträglich ist machst du damit nichts falsch. Du kannst aber auch versuchen, ob es sich nicht bessert, wenn du deinen kleinen Mann verstärkt trägst. Es gibt elastische Tragetücher, unter denen du unbekleidet bleiben kannst, so dass du deinem Baby (nur mit einer Windel bedeckt) ganz intensiven Körperkontakt haben kannst. Dass dein kleiner Mann lieber bei dir schläft als allein, ist absolut normal: Er weiß genau, dass deine Nähe ihm extrem gut tut, und seine Instinkte drängen ihn dazu, diese Nähe auch nachts zu suchen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn du die Sicherheitsmaßnahmen einhältst, die du hier nachlesen kannst: http://www.babyfreundlich.org/uploads/media/Empfehlung_SchlafenimElternbett_2013-03-08.pdf Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 28.06.2013



Antwort auf: Kann man sein Kind überfüttern?

Liebe Kristina, die Stillberatung erfolgt durch meine Hebamme. Was bedeutet "Kontrollieren"? Soll er dadurch mehr oder weniger kalorienreiche Milch aufnehmen? Die Brüste sind durch diese Methode jetzt sehr prall und das Trinken fällt ihm schwer, er muss immer abdocken, aber das reguliert sich doch mit der Zeit, oder? Möchte mein Kind nicht reglementieren. Er trinkt jetzt immer solange, bis er das Nuckeln anfängt, dann wickele ich ihn und lege an der selben Seite erneut an - solange er will...Ist das ok? Soll ich das so belassen? Die Schwangerschaft war super, allerdings ist es mein 2. Kind und wir haben gerade ein Haus gebaut und sind umgezogen. Die Geburt war sehr kurz, vom Beginn der Wehen bis Geburt ca 4 Std.. Die vergangene Nacht war deutlich entspannter!!!! Vielen Dank, Majana

von Majana am 28.06.2013, 17:06



Antwort auf: Kann man sein Kind überfüttern?

Liebe Majana, die Frage ist, was deine Hebamme damit erreichen will, dass sie dir sagt, du sollst die gleiche Seite noch einmal nehmen um kalorienreiche Hintermilch zu geben beim Stillen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es NICHT gut ist, das Kind insofern zu "kontrollieren", dass man es nicht trinken lässt wann immeres möchte. Denn auch das "nur Nuckeln" hat seine Bedeutung und ist wichtig für die gesunde Entwicklung eines Säuglings. Wenn deine Brüste spannen, dann würde ich NICHT so weiter machen, sondern die 2. Seite geben nach dem Wickeln. Es ist eh umstritten, ob das mit der Hintermilch wirklich so einen großen Unterschied macht (also ob sie nur dann kommt, wenn man an der gleichen Brust weiter stillt). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 28.06.2013



Antwort auf: Kann man sein Kind überfüttern?

Der Link der ersten Antwort zum sicheren Schlafen im Bett hat sich geändert: http://www.babyfreundlich.org/fileadmin/user_upload/download/info_material/Informationen/Information_SchlafenimElternbett_2015-09-25.pdf

von Gustav am 04.09.2016, 09:27



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