Frage:
Kann ich noch der Saugverwirrung entgegenwirken?
Hallo, liebe Biggy!
Ich bin total verzweifelt, meine Hebamme hatte die letzten zwei Wochen Urlaub (die,die mich entbunden hat) und die vom Geburtsvorbereitungskurs auch.
Folgendes Problem.
Ich weiß eigentlich gar nicht wo ich anfangen will.
Im Moment denke ich, wir haben alles falsch gemacht was man falsch machen konnte was das stillen betrifft :(
Wir hatten schon von Anfang an Probleme mit dem Stillen und meine Kleine musste wohl viel mitmachen, wenn ich so zurückblicke, war das mit der Saugverwirrung eine Frage der Zeit und ich bzw mein freund und ich sind selbst schuld.
Uns wurde ein Goldisauger empfohlen um die saugverwirrung zu vermeiden, also dachten wir, wir wären auf der sicheren Seite damit.
Leider hat man mir um Krankenhaus das mit dem Stillen von Anfang an versaut durch den Stress da oben, die Schwestern haben alle an mir rumgezerrt, meine Maus hat immer länger an der brust gelegen und selbst dir vormilch war zu viel :/ also bekam ich noch nicht mal eine pumpe sondern gleich ein fertiges Fläschchen. Bei der einen Untersuchung sollte ich nicht mit, als man mir die kleine reinschob lag neben ihr so ein abgeflachter normaler huppie vom Krankenhaus.
Meike ist jetzt knapp 3 Monate alt, weil wir so oft ärger hatten, kennt sie Goldisauger, Krankenhaushuppie (wenn auch nur für ein paar Minuten), meine Brust, Stillhütchen und halt die Flasche... Eine saugverwirrung war abzusehen, jetzt lege ich sie an, sie zieht kurz dran und dreht sich wieder weg und weint :(
Ich möchte auf gar keinen Fall abstillen und will das nicht so hinnehmen, deshalb achte ich nach wie vor auf meine Ernährung, mögliche störende Gerüche versuche ich zu vermeiden oder zu beseitigen, ich probiere es immer wieder, sogar wenn sie dabei ist, erst wach zu werden, wenn sie zappelig ist geht sie erst recht nicht an did brust :(Die Hebamme hat sogar den Tipp gegeben, erst kurz den Goldisauger hinzugeben, Meike kurz saugen zu lassen und dann die brust rein damit der saugreflex wieder angeregt ist. Aber jetzt bringt nicht mal das was :(
Ich bin so verzweifelt Grad :( ich will nicht aufgeben und habe noch Hoffnung. Meinst du, ich kriege das nochmal hin oder soll ich es so hinnehmen? Danke schon mal im Voraus!
von
JuliMama16
am 21.10.2016, 22:25
Antwort auf:
Kann ich noch der Saugverwirrung entgegenwirken?
Liebe JuliMama16,
die Möglichkeit besteht durchaus, dass ihr es noch hinbekommt, doch das braucht Zeit und Geduld. Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen, und spüre zwischen deinen Zeilen, wie sehr es dich belastet.
Versuche, alles was war, hinter dir zu lassen, es abzuhaken und anzunehmen als das, was eben so passiert ist. DAS lässt sich ja nicht mehr ändern!
Dann such mal, ob es eine Stillberaterin in deiner Gegend gibt. Sie kann dir nämlich durch Telefonate oder im Rahmen ihrer Stillgruppentreffen Schritt für Schritt weiterhelfen.... Da eilt nichts, da kanns du auch auf die Hebamme warten, wenn sie Erfahrung hat mit diesem Thema...
Wichtig ist wirklich, wie gelassen und zuversichtlich du bist, denn diese positiven Gefühle überträgst du automatisch auf deine Kleine (ebenso leider die der Verzweiflung und der gar nicht gerechtfertigten Selbstvorwürfe!). Je gelassener alles ist, desto leichter wird deine Maus die Geduld fürs richtige Stillen aufbringen!!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden persönlich erwischst schreibe ich dir hier unsere allgemeinen Empfehlungen:
Die erste Maßnahme gegen eine Saugvewirrung ist, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Eventuell zusätzliche Nahrung kann mit dem Löffel, einem kleinen Becherchen oder einer Schnabeltasse gegeben werden - falls es wirklich notwendig sein sollte!!
Du kannst dann versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Weitere Maßnahmen, die wir aus dem Umgang mit einem Stillstreik kennen, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen!
Ich hoffe, das beruhigt dich und hilft schon mal weiter!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 22.10.2016
Antwort auf:
Kann ich noch der Saugverwirrung entgegenwirken?
Hallo!
Ich schaffe es, sie im Moment noch wenigstens einmal nachts, wenn sie das erste Mal kommt, wieder zu stillen, also die Erfahrung mit der Halbdunkelheit (bzw Dunkelheit und wir haben noch den Sternenhimmelprojektor an).
Danke für die Tipps!
Das mit dem Sauger weglassen hab ich gestern auch schon versucht, wenigstens zu reduzieren aber manchmal hat sie danach verlangt weil ihre Hände wohl nicht genug waren oder im Kinderwagen. Kann ich da stattdessen irgendwas Anderes geben zum beruhigen?
Auf der LLL -Seite war ich schon, hatte auch angerufen und bekam sogar einen Rückruf, den ich leider verpasst hab weil ich dann einen Termin hatte und als ich angerufen hab ging keiner mehr ran.
Ich versuche es weiter und auch das mit dem Stillen gebe ich nicht auf bis es den ganzen Tag über klappt. :)
Hatte auch das Gefühl meine Milch ist zurück gegangen durch den Stress und weil ich ja nicht jede Mahlzeit, die unsere Maus dann verweigert habe, abgepumpt und meinen milchspendereflex angeregt habe :/ also muss ich viel trinken, an und an nehme ich auch Vitamalz, damit sie dann nachts beim trinken auch merkt, dass es sich lohnt bei Mama zu trinken.
Nochmal ganz großes Dankeschön!
Liebe Grüße, Gerti mit Meike und Papa Robin) :)
von
JuliMama16
am 23.10.2016, 04:37
Antwort auf:
Kann ich noch der Saugverwirrung entgegenwirken?
Liebe Gerti,
ja, gib nicht auf und ruf einfach nochmal an :-)
Karamalz usw. sind nicht nötig - du bildest nicht mehr Milch, wenn du mehr trinkst, sondern wenn deine Kleine mehr trinkt - bei dir.
Du kannst ihr immer, wenn sie auch nur ansatzweise unruhig wird, die Brust anbieten. Manchmal hilft es, das ganz nebenbei zu machen. z.B. in dem du dich mit ihr in dein Bett legst, du mit freiem Oberkörper und sie auf dir oder mit Hautkontakt direkt neben dir liegend, so dass sie selbst ganz allein an die Brust gehen kann, wenn sie mag. Du kannst nebenbei etwas lesen, oder handarbeiten oder eben irgend etwas anderes tun, als dich darauf zu konzentrieren, ob deine Maus trinkt oder nicht. Viele Babys gehen dann ganz allein an die Brust!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 23.10.2016
Antwort auf:
Kann ich noch der Saugverwirrung entgegenwirken?
Hallo Kristina,
Ich gebe die Hoffnung langsam auf.
Ich schlage mir mittlerweile sogar die Nacht um die Ohren, nur um den "perfekten Moment" abzuwarten, wenn ich merke, meine Kleine wird langsam wach und kriegt Hunger.
Bisher war es so, dass sie wenigstens einmal nachts noch dran ging, jetzt auch nicht mehr.
Und wenn sie ran geht, saugt sie kurz, dreht sich wieder weg und meckert, als wäre das total fremd.
Milch hab ich mittlerweile auch wieder genug, aber wenn sie nicht ran geht und ich nicht regelmäßig abpumpen kann hab ich Angst vor einem Milchstau.
Ich will echt nicht aufgeben, aber jeder Misserfolg ist so frustrierend und dann fange ich an zu weinen und jetzt hab ich das Gefühl, dass die ganze Sache auch mich betrübt und meine Bindung zum Kind, weil ich denke, ich müsste sauer auf sie sein :(
Ich weiß nicht ob ich mich langsam einfach damit abfinden sollte dass sie nicht mehr will :(
von
JuliMama16
am 25.10.2016, 07:52