Frage: Kann ich irgend etwas tun?

Hallo, Mein Sohn ist mittlerweile 6 1/2 Monate alt und er war und ist generell ein sehr braves und zufriedenes Baby.Ich habe bis vor etwa 2 Wochen voll gestillt.Aber ich hab die Beikost eingeführt und das klappt auch super.Aber seit etwa 4 Wochen hatte er Bronchitis und starkes Husten,sodass er schwer alleine einschlafen konnte(was er sonst eigentlich konnte).Deshalb haben wir ihn auch auf den Arm einschlafen lassen ubd ihn dann weggelegt.Die Bronchitis ist nun vorbei, aber von alleine einschlafen ist nichts mehr da.Immer wenn er schlafen möchte will er auf den Arm,oder er schläft beim Stillen ein.Ist ja auch verständlich,dass es schöner auf den Arm ist.Es ist aber so,dass er seit etwa 4 Wochen auch oft nachts wach wird und gestillt werden möchte.Oft auch 3-4 mal innerhalt 1,5-2 Stunden.Was für mich natürlich anstrengend ist...auch für die Brust.Durch das viele Aufwachen und stillen bin ich natürlich total müde und die Brustwarzen sind natürlich auch voll beansprucht.Kann es sein,dass er einfach nicht so satt wird mit der Muttermilch?Oder soll ich ihn nicht so oft anlegen nacht?Wenn ich ihn nachts nicht jedes mal stille,wird er wach und von schlafen ist dann keine Rede mehr.Das "Problem"ist,das er keinen Schnuller nimmt.Er hat ihn die ersten 2 Monate etwa genommen.Dann war der Daumen leckerer und jetzt keins von beiden.Dadurch ist es ja schwieriger,weil er die Brust auch zum "nuckeln" braucht. Ich weiß einfach nicht wie ich das machen soll..Mit dem nächtlichem Stillen.Bekommt er keine Bauchschmerzen wenn er so oft trinkt?Ich stell mir das so ,wie bei uns vor.Je mehr man isst,desto schwerer ist der Magen,desto schwieriger kann man schlafen ..wegen Bauchweh/aufgebläht.Vielleicht ist das j a bei Babies anders. Vielleicht haben Sie irgendwelche Tipps.Danke

von CClaudia22 am 11.12.2017, 03:44



Antwort auf: Kann ich irgend etwas tun?

Liebe CClaudia22, ich glaube gar nicht, dass es an der Bronchitis liegt, sondern an der Entwicklung Ihres Kindes. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder sechs Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Sie sollten auch tagsüber versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnelle eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie sich hinlegen, spazierengehen oder sonst etwas für sich tun ... Vielleicht finden Sie einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit dem Baby zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit sollten Sie dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder SICH etwas Gutes tun. Außerdem möchte ich Ihnen empfehlen (sofern Sie nicht privat versichert sind), sich von Ihrem Hausarzt krank schreiben und sich eine Haushaltshilfe verschreiben zu lassen (dazu müssen Sie erklären, dass Ihr Mann nicht zuhause bleiben kann und auch sonst niemand in der Familie da ist, der sich um die Versorgung Ihres Kindes [das ist der erforderliche Wortlaut!] kümmern kann. Wenn Sie erst einmal Entlastung im Alltag haben, haben Sie etwas mehr Luft um durchzuschnaufen. Und um sich jedes Mal, wenn auch Ihr Kind ruht, selbst (mit) ins Bett zu legen! Ehrlich gesagt ist DIESER Schritt meist auch recht schnell in Angriff genommen, ein Termin beim Hausarzt reicht, dann ein Anruf bei der Nachbarschaftshilfe, Sozialstation oder Kinderbüro (je nachdem, wer sich bei euch um das Thema "Haushaltshilfe im Krankheitsfall" kümmert). Das "Problem Kind" braucht meist mehr Zeit... Achten Sie auch darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese "gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 11.12.2017



Antwort auf: Kann ich irgend etwas tun?

Huhu, kurz hintereinander zu trinken führt zumindest bei Mutttermilch nicht zu Bauchschmerzen, da die Muttermilch sehr gut verdaulich ist :-). Stillen ist wahrscheinlich die beste Einschlafhilfe, die es gibt, und der kleine genießt das im Moment offensichtlich. Viele Babies haben Phasen, wo sie nachts häufiger trinken - vielleicht hat er nach dem Infekt auch etwas nachzuholen? Halt durch! LG

von zweizwerge am 11.12.2017, 10:38