Frage: Julia

Hallo Frau Welter, ich hab jetzt in der Kinderklinik angerufen und die haben mir gesagt, daß es keine Indikation wäre, mit meiner Tochter ins Krankenhaus zu kommen. Ich solle es einfach mit der Flasche versuchen. Ich habe der Frau gesagt, daß sie die aber nicht nimmt und sie meinte, wenn sie Hunger hat, würde sie die schon nehmen. Kann man so eine kleine Maus dazu bringen/zwingen die Flasche zu nehmen? Sollte ich da hartnäckig sein? Und nur die Flasche versuchen und nicht mehr die Brust anbieten? Das fällt mir soooooooo schwer. Ich hab immer alles vermieden, was eine Saugverwirrung auslösen könnte und jetzt das! Kann ich Julia denn auch nur durch das Brusternähungsset ernähren? Denn meine Milch ist wirklich fast weg. Kann das denn damit zusammenhängen? Ich dachte eigentlich, daß durch das Saugen wieder vermehrt Milch kommt. Sollte ich öfter pumpen? Also nicht nur nach dem Anlegen? Die Kinderärztin weiß auch keinen Rat mehr, die Blutwerte waren wohl i.O. Allergiewerte folgen noch. Dankeschön. LG Grit

von julchen-mama am 09.05.2011, 16:24



Antwort auf: Julia

Liebe Grit, natürlich können Sie auch mit dem Brusternährungsset füttern, wenn Ihr Baby so trinkt. Wichtig ist es aber wirklich, dass dire Kleine jetzt zunimmt und ausreichend nasse Windeln hat. Die Milchmenge erhöht sich nicht, wenn ein Baby nicht effektiv an der Brust trinkt, das können Sie aber durch vermehrtes Abpumpen schaffen. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ardo erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: \\plain• Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. \\plain• Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. \\plain• Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. \\plain• Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. \\plain• Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten ihres Babys an der Brust nachzuahmen. Um die Milchproduktion richtig in Gang zu bekommen, sollten Sie häufiger als fünf Mal pro Tag pumpen. Ein Baby würde jetzt mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an Ihrer Brust trinken. Versuchen Sie etwa ebenso oft zu pumpen, wie ein Baby trinken würde, also etwa alle zwei bis drei Stunden. Ob Sie nachts eine längere Pause einlegen (etwa sechs Stunden) oder nicht, müssen Sie ausprobieren. Manche Mütter bevorzugen eine Nachtpause, andere kommen besser zurecht, wenn sie auch in der Nacht regelmäßig weiter pumpen. Insgesamt sollten Sie auf eine Pumpzeit von mindestens 100 Minuten innerhalb von 24 Stunden kommen. Es ist sinnvoller häufiger kürzer abzupumpen als seltener. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.05.2011



Antwort auf: Julia

Ich verfolge eure Geschichte nun auch schon und ihr tut mir unendlich leid. Mit der Kinderklinik, da würde ich einfach hinfahren und mich nicht abwimmeln lassen, die müssen was tun sonst trocknet deine Maus noch aus bei der Wärme...hinfahren und hartnäckig sein..... Viel Glück und du bist eine super tolle Mutter für dein Baby.....egal wie es weiter geht lg Daniela

von pietschi-baby am 09.05.2011, 16:33



Antwort auf: Julia

Hallo Daniela, vielen Dank für Deine lieben Worte. Ich will es so noch ein bißchen versuchen, die meinte zu mir, momentan wären so viele Noro-virus-Kinder da, das will ich natürlich nicht riskieren. Vielleicht kriegt Mausi ja doch noch die Kurve. Ansonsten stehen mir ein paar harte \\"Flaschentage\\" bevor und das fällt mir superschwer. LG Grit

von julchen-mama am 09.05.2011, 17:14



Antwort auf: Julia

Wenn dein Baby an deinem Finger saugt, kannst du einen Finger Feeder verwenden. Die gibt es aus weichen Silikon von der Firma Meleda. Du gibst deinem Baby deinen kleinen Finger mit den Nagel nach unten. Dann führst du vorsichtig den Feeder ein, der mit einer Spritze verbunden ist. Mit der Spritze vorsichtig die Milch ein kleinen Schlucken rausdrücken. Funktioniert vielleicht besser als mit der Flasche. Alles Gute!

von pichu am 09.05.2011, 19:54