Frage: Job - Stillen - Handling

Liebe Biggi Wie schön, du bist zurück :-) Ich freue mich sehr, dass es dir wieder besser geht :-)) Obwohl wir uns nicht persönlich kannten, habe ich ganz fest mit dir gehofft, als ich im Februar erfuhr, wie schlecht es dir ging. Was für eine Freude, dich wieder hier zu lesen! Vor viereinhalb Jahren schrieb ich zum ersten Mal wegen Stillproblemen mit meinem - heute - "Grossen". Du halfst mir so viel und machtest mir immer Mut, weiterzustillen, auch in den schweren Zeiten (halbstündliches Stillen nachts etc.). Schlussendlich stillten wir bis zur Geburt unserer Kleinen im Dezember 2007 - und anfangs dachte ich, ich mache das nicht mal einen Monat... Nach der Geburt seiner Schwester wollte er von einem Tag auf den anderen nicht mehr stillen - es schmeckte ihm nicht mehr, sagte er. Dabei hatte ich dich vorher noch extra angefragt wegen Tandemstillen etc. Du schriebst damals noch "aber lass es erst mal Dezember werden, mal schauen, ob du überhaupt zum Tandemstillen kommst"... Wie recht du hattest :-) Heute gelange ich erneut mit Fragen an dich, bin ganz unsicher, obwohl ich eine so lange und gute Still- und Abpumpzeit mit meinem Sohn hinter mir habe. Unsere Kleine ist 27 Wochen al, in drei Wochen ist mein Mutterschaftsurlaub zu Ende. Sie stillt voll, erste Beikostversuche starte ich nach vollendetem sechsten Monat, wenn sie dann überhaupt schon Interesse zeigt. Ich werde Montag, Mittwoch, Freitag arbeiten. Morgens um 6 gehe ich aus dem Haus, abends um 7 bin ich zurück. Die Kinder sind ganztags in einer Kindertagesstätte. Milch abpumpen sollte kein Problem sein, das kenne ich schon ewig lange. Habe auch schon wieder einen passablen Vorrat im Tiefkühler für den Anfang. Nun bin ich aber unsicher, wieviel denn die Kleine pro Mahlzeit etwa trinken wird... Ist schwer zu sagen, denke ich, gibts da Schätzungen oder so? Anders gefragt, wieviel MÜSSTE sie denn pro Tag mindestens noch trinken mit - wenn ich arbeiten anfange - sieben Monaten. Sie wiegt 9 Kilogramm. Dazu habe ich auch noch eine Frage. In den ersten drei Monaten nahm sie von 3580 Gramm auf 9000 zu, dann war sie schwer erkältet, musste viel erbrechen wegen Verschleimung der Bronchien. Sie nahm 1,5 kg ab, danach nahm sie (in 3 Monaten) von 7,5 auf 9 kg zu. Ich denke, das mit der eher zögerlichen Gewichtszunahme geht jetzt so weiter, weil sie ja am Anfang seeehr viel zugenommen hat, ist das richtig? Es ist nur so komisch, am Anfang riesenviel, und jetzt nur noch wenig. Ist mir auch klar, kann ja nicht so "explosionsartig" weitergehen ;-) Nachtruhe hat sie teilweise bis zu 10 Stunden am Stück. Und wenn sie mal schläft, dann ist nix mit trinken. Also vermutlich kann ich sie dann morgens, bevor ich aufstehen muss, nicht noch kurz stillen und gut ists. Habe es auch schon versucht, sie trinkt nicht. Also sie stillt dann um 22 uhr das letzte Mal, nächstes Mal erst wieder nächsten Abend und 19 Uhr. Kann das denn irgendwie klappen?! Wie handhabe ich das nun am besten mit den Abpumpzeiten, wenn ich arbeite. Reichen drei- bis viermal am Tag? Geht da die Milch nicht zurück (auch und gerade wegen der langen Nachtpause)? Wieviel soll ich an Milch in die KiTa mitgeben? Wie kann sie die MIlch trinken? Fläschchen hat sie noch nie genommen (letzter Versuch von meiner Mutter vor 1 Monat), soll ich sagen, sie möchten es ihr bitte mit einem Becher geben? Oder wäre eine Schnabeltasse schon eine Alternative? Hilfe, ich bin völlig verunsichert. Mein Sohn trank von Anfang an problemlos aus der Flasche, meine Mutter schaute bei uns zu Hause auf ihn. Nun ist die Situation völlig anders, ich weiss echt grad nicht, was tun. Bitte entschuldige die lange Anfrage! Herzlichen Dank und liebe Grüsse aus der Schweiz Carolina

Mitglied inaktiv - 05.06.2008, 19:44



Antwort auf: Job - Stillen - Handling

Liebe Carolina, danke für deinen warmen Empfang, ich bin so gerührt. Wie schön, dass es mit dem Abstillen bei deinem Großen dann so toll geklappt hat, wusste ich es doch ;-). Eine Formel "Gewicht des Kindes geteilt durch sechs und das wiederum geteilt durch die Zahl der Stillzeiten" gibt es nicht. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfiehlt es sich die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. Du hast Recht. Gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Wenn Du in der Arbeit bist, wird dein Kind tatsächlich nicht oft gestillt, aber erstens bist Du ja Dienstag, Donnerstag und am Wochenende daheim und zweitens kann es mit dem Durchschlafen ganz schnell vorbei sein. Viele Mütter berichten, dass ihre Kinder sich eine "Extraportion Mama" holen, wenn sie wieder zu arbeiten beginnen. Du solltest am Anfang möglichst oft abpumpen und wirst dann mit der Zeit merken, wie oft es nötig sein wird. Wenn Du den Eindruck hast, dass die Milch nicht reicht, kannst Du die Pumpfrequenz erhöhen. Am besten wäre es tatsächlich, wenn dein Baby mit einem Becher oder einer Tasse gefüttert wird, so vermeidest Du die Gefahr einer Saugverwirrung. Vielleicht klappt es aber auch mit der Flasche, rede mal mit den Betreuungspersonen. Wichtig ist, dass Du einfach ruhig bleibst, es wird alles klappen und deine Sorge wird sicher umsonst sein. Solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da, ich kann auch schauen, ob es in deiner Nähe noch andere Beraterinnen gibt (die dir nichts erzählen von Überbrücken ;-) ) LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 05.06.2008



Antwort auf: Job - Stillen - Handling

Mit den Stillberaterinnen der Umgebung hatte ich leider kein Glück. Als ich zuletzt Probleme hatte, und telefonisch nachfragte, hörte ich von zwei Frauen "Was, sie stillt nur noch im Halbschlaf friedlich, das habe ich ja noch nie gehört" und von einer, ich solle um Himmels willen nicht mehr so viel stillen (wegen dem Gewicht). Unbedingt 4 Stunden Pause dazwischen, höchstens Wasser zum Überbrücken. Wäre froh, wenn ich dort nicht noch mal vorstellig werden müsste... Danke für deine Hilfe. Und liebe Gruss auch an Kristina, habe ich vorhin vergessen. Sie riet mir beim letzten Mal unter anderem auch, zum Arzt zu gehen, um sicher zu sein. Das stellte sich dann sehr rasch als richtig und wichtig heraus. Auch dafür Danke!

Mitglied inaktiv - 05.06.2008, 20:02