Hallo,
Mein Sohn ist jetzt 8 Wochen alt, kam 5 Wochen zu früh und wiegt nun 4000 gramm. Ich mußte durch den Klinik aufenthalt immer abpumpen, auch waren die Krankenschwestern vom anlegen ansich nicht begeistert...
Anfangs hat meine Milch mehr als gereicht, aber eines morgens hatte ich plötzlich nur noch 30 ml (vermutlich durch stress?) Durch abpumpen konnte ich die Menge leider nicht steigern, es wurde eher zunehmend weniger. Im Moment kommen nur noch 20 beim pumpen, wenn er selbst trinkt sind es zwischen 30-40 ml. Muss dazu sagen das mein kleiner, als die Milch noch gereicht hat, wunderbar an der Brust getrunken hat, sogar mehr als aus der Flasche. Nun eiern wir aber schon seid guten 3 Wochen so rum, natürlich hab ich zugefüttert, ich wollte ihn nicht überfordern und hatte einfach angst.
Ich lege ihn immer erst an, und dann bekommt er halt noch die flasche so das er insgesamt immer zwischen 80-120ml trinkt.
Egal wie oft ich abpumpe (was auch sowieso sehr stressig ist) irgendwie wirds nicht mehr Milch. Jeder sagt ich soll abstillen, aber ich möchte wirklich gern stillen und er ist auch gern an der Brust.
Meine Frage ist, ob man es verantworten kann, in 2-3 tage quasi "hungern" zu lassen und durch sehr häufiges anlegen wieder zum voll stillen zu kommen? Oder eben nur 30-40 ml zuzufüttern so das er früher wieder hunger bekommt?
Der kinderarzt sagte häufigeres anlegen wäre okay, riet mir aber auch eher zum abstillen weil die wahrscheinlichkeit das die milch nochmal reichen könnte gleich 0 wäre?? stimmt das?
Manchmal schläft er auch ein beim stillen, und wenn ihm wohl zu wenig milch kommt drückt er sein gesicht gegen die brust und wird irgndwann etwas sauer....aber er brüllt nich wie verrückt oder so.
Ich möchte einfach voll stillen und bin noch nicht soweit das ich aufgeben will, aber ich denke auch das wir nur zum voll stillen zurück kommen können wenn er fast ausschließlich aus der brust trinkt....kann ich das so machen? Im Moment bekommt er ja bei jeder Mahlzeit ne Flasche hinterher
Ich bin echt verzweifelt und ziemlich verunsichert
Lieben dank im Vorraus
Viele grüße
Julia
von
Mum221
am 06.06.2011, 18:32
Antwort auf:
In 2-3 Tagen wieder zum voll stillen möglich???
Liebe Julia,
die benötigte Milchmenge auf Dauer nur durch Pumpen aufrechtzuerhalten ist nicht immer leicht und verlangt oft sehr viel Disziplin und vor allem regelmäßiges und ausreichendes Pumpen. Dabei ist es in der Regel sinnvoller häufiger etwas kürzer abzupumpen statt selten und dann länger.
Wenn Sie jetzt Ihre Pumpfrequenz wieder erhöhen, dann müsste sich die Milchmenge auch wieder steigern. Gönnen Sie sich gleichzeitig auch möglichst viel Ruhe, das wirkt ebenfalls positiv.
Eventuell kann der Wechsel zu einer anderen Pumpe ebenfalls sinnvoll sein. Außerdem ist eine Pumpberatung durch eine Stillberaterin in vielen Fällen sehr hilfreich.
Sie sollten Ihr Baby auf keinen Fall hungern lassen, sondern versuchen, die Milchmenge zu steigern.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken!
Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können.
Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen.
Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann.
Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen.
Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss.
Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 06.06.2011
Antwort auf:
In 2-3 Tagen wieder zum voll stillen möglich???
misch mich mal kurz ein.
bei mir war es ähnlich.zoe war zwar kein frühchen,aber anfangs eine sehr schlechte trinkerin.
habs auch mit abpumpen und zufüttern versucht.sie trank und schlief recht schnell an der brust ein.
nach 2 wochen hatte ich kaum noch milch und zoe wurde immer dünner..beim abpumpen kamen teils nur 10ml und ich war super frustriert.
meine nachbarin ist schon über 70.und die sagte mir,das es bei ihr auch so war.je mehr sie abgepumt hat um so weniger milch hatte sie.
und meine hebamme meinte,es gäb frauen,da liessen sich die brüste nicht abpumpen.
ich hab´s mit einer elektrischen pumpe aus der apo versucht und mit der midela mini elektrik und mit der avent handpumpe.nix funktionierte.
hab sie dann 2 tage konsequent bei jedem kleinsten quengeln angelegt und gar nicht mehr abgepumt.
und siehe da....es klappte.meine milchmenge wurde von mal zu mal immer mehr.und jetzt ist zoe schon 23 monate und ich stille immer noch.
halt durch,es klappt bestimmt.einfach versuchen ganz entspannt zu bleiben.
Mitglied inaktiv - 06.06.2011, 21:04