Immernoch stillen nach jedem Brei mit 7 Monaten

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Immernoch stillen nach jedem Brei mit 7 Monaten

Liebe Biggi, ich habe vor einiger Zeit schonmal eine Frage gestellt. Meine TOcher ist nun 7 Monate alt und ich stille sie noch immer. Das Abstillen wegen dem Beißen hat leider nicht geklappt, meine Tochter hat nicht mitgespielt :-) Inzwischen beißt sie nicht mehr und das stillen läuft wieder gut. SIe bekommt MIttags den Gemüsebrei und Abends einen Milch-Getreide-Brei. Mitags isst sie 60-80 g, abends ca. 100 g. Danach stille ich sie jeweils. Ist das in Ordnung oder sollte sie sich langsam am Brei satt essen? Soll ich nach dem Brei füttern nicht direkt die Brust geben? Außerdem möchte sie tagsüber ca. alle 2,5 Stunden an die Brust (manchmal 3, manchmal nur 2). Ist das in Ordnung oder soll ich die Abstände vergrößern? Ich habe das Gefühl, dass wenn ich sie tagsüber hinhalte, sie in der Nacht öfter kommt. Nachts stille ich ca. alle 4 Stunden. Liebe Grüße und vielen Dank!

von Gummibär2020 am 27.04.2020, 09:45



Antwort auf: Immernoch stillen nach jedem Brei mit 7 Monaten

Liebe Gummibär2020, die Empfehlung lautet, dass während der gesamten Stillzeit weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im ersten Lebensjahr ist Milch die Hauptnahrungsquelle und es soll und darf nach Bedarf gestillt werden. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.04.2020