hallo,
meine kleine ist nun 12 wochen alt und ich kämpfe von beginn an mit wunden brustwarzen.
also anfangs war es eher falsches anlegen, meiner meinung nach. und stillhütchen. die haben wir dann innerhalb weniger tage weglassen können und stillen seitdem ohne hütchen.
dann sind auch die brustwarzen abgeheilt, danach hatte ich so ein arges stechen bzw. ziehen in beiden brüsten. war ein magnesiummangel.
dann haben wir das auch überstanden, dann haben wir ca. 1 woche schmerzfrei gestillt und seitdem kämpfe ich immer wieder mit meinen brustwarzen und öfter auch mit einem stechenden/ziehenden schmerz in der brust, vorwiegend in der linken.
habe schon diverse homöopatische mittel versucht, ohne erfolg.
das stechen/ziehen nach dem stillen ist viel besser geworden, aber die wunden brustwarzen sind geblieben
anlegen ist laut stillambulanz auch in ordnung. das lass ich jetzt aber von einer anderen stillberaterin nochmal angucken.
mein verdacht war dann zwischenzeitlich auch mal soor. hab von der hausärztin einen soor-salbe verschrieben bekommen. sie hat aber gemeint, baby nicht mit behandeln, weil sie ja die creme eh von mir dann abbekommt und sie keine anzeichen auf soorinfektion hat.
das hat auch nichts gebracht.
nun hab ich soortabletten bekommen. zwei stück, wobei ich einmal die woche eine nehmen soll. also die woche eine und nächste woche und gut wars. noch kann ich keine verbesserung merken. hab aber auch gelesen, dass das einige tage dauern kann.
aber für die kleine hab ich wieder nichts bekommen, weil auch die in der stillambulanz gemeint haben, dass sie keine anzeichen hat.
nun lese ich aber im internet immer wieder, dass schon beide also mutter und kind behandelt werden müssen.
ich weiß, sie dürfen mir keine mittel "verschreiben". dürfen sie gar keinen hinweis (namen) von mittel (salbe) nennen?
damit ich die hausärztin direkt darauf ansprechen kann?!
ich nehme jetzt fluconazol 150 mg. aber ich würde auch gerne was für meine tochter haben. daktarin hab ich eben vor ein paar wochen mal verwendet. aber für die kleine ist mir die salbe doch nicht ganz geheuer.
was könnte sonst noch schuld haben? wenn es tatsächlich kein soor ist und anlegen auch korrekt ist?
kann die psyche auch mitspielen? weil ich eben unbedingt stillen will. hab die große auch zwei jahre lang gestillt. und die große ist momentan etwas "anstrengend" wegen eifersucht etc. das dieser "stress" veranwortlich ist?
langsam weiß ich echt nicht mehr weiter. die schwester in der stillambulanz hat beim letzten mal gemeint, dass sie nun auch nichts mehr tun kann, wenn die soortabletten nicht helfen.
danke und freundliche grüße
irene
von
irene+nina
am 29.03.2013, 12:53
Antwort auf:
immer wieder wunde brustwarzen
Liebe irene,
auf jeden Fall ist es wichtig, dass eine Stillberaterin euch mal beim Stillen zuschaut. Es klingt schon danach, dass es noch an einer nicht ganz optimalen Stilltechnik liegen könnte, und das ist im direkten persönlichen Kontakt leichter zu lösen als auf diesem Weg.
Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst:
http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf
VIelleicht hilft dir auch etwas aus unserer "Tipp-Kiste" zum Thema "wunde Brustwarzen":
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite zuerst anlegen (wenn du ihn anlegst, bekommst du einen Stau auf dieser Seite leichter in den Griff, und wenn er nicht mehr extrem hungrig ist, hat er vielleicht auch Geduld für die weniger schmackhafte Brust)
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Wenn es ein Soor ist, kann das eine langwierige Angelegenheit sein. Da Pilzinfektionen so seeeeehr hartnäckig sind, ist neben der Behandlung absolute Hygiene unabdinglich ist absolute Hygiene wichtig und Du musst auch noch weiter behandeln, wenn schon alle Symptome verschwunden sind. Die Pilze halten sich nämlich noch eine Weile, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind und schlagen erneut zu, wenn die Behandlung zu früh beendet wird.
Candida albicans, der Erreger des Soors liebt Zucker und deshalb wird bei Soorbefall empfohlen auf Zucker weitgehend zu verzichten. Muttermilch enthält Laktose, das ist ebenfalls ein Zucker und Candidapilze leben ganz gut davon. Deshalb sollte bei einer Soorinfektion die Milch nach dem Stillen nicht auf den Brustwarzen eintrocknen, sondern mit klarem Wasser abgewaschen werden, um dem Soor die Lebensgrundlage zu entziehen.
Hier noch einige generelle Hinweise zum Thema Soor:
Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder am Mundwinkel des Babys gezogen wird.
Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden.
Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen.
Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich zwanzig Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden.
Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden.
Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden.
Ob und inwiefern weiter behandelt werden sollte sprich bitte mit deinem Arzt ab. Und wenn du das Gefühl hast, dass du eine zweite ärztliche Meinung brauchst, dann hole sie dir! Es ist dein gutes Recht, dass du ernstgenommen wirst!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 29.03.2013