immer noch kein Milcheinschuss?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: immer noch kein Milcheinschuss?

Hallo , ich bin neu im Forum und brauche euren Rat. Mein zweiter Sohn kam seit 12 Tagen auf die Welt. Ich habe ihn im KH alle zwei Stunden angelegt. Am 4. Tag hatte ich immer noch zu wenig Milch und er hat sehr stark abgenommen und bekam ein Fläschen. Seit einer Woche sind wir zu Hause. Ich lege ihn weiterhin an und er trinkt etwa alle 3 Stunden 100 ml aus dem Fläschen. An der Brust zieht er kräftig die ersetn 3 Minuten (man hört, wie er schluckt) dann nuckelt er nur. Wenn ich ihn abdocke, fängt er an, zu suchen und zu schreien, dann bekommt er wieder die Brust und nuckelt weiter. Ist es für ihn zu anstrengent, an der Brust zu saugen, weil es zuwenig Milch kommt? Wenn ich selber ausstreiche, kommen sogar ein paar dünne Milchspritzer raus und die Milch tropft.Ich habe das Gefühl, dass der Kleine die MIlch gar nicht kriegt, weil er nur an der Brust nuckelt. Ich bin nahe dran, aufzugeben. Beim ersten Kind hatte ich das gleiche Problem. Damals hatte ich einen Monat lang mit Brusternährungsset probiert,es hat aber nichts gebracht.:-( Für jeden Rat wäre ich Euch sehr dankbar. anikol

Mitglied inaktiv - 25.03.2008, 16:50



Antwort auf: immer noch kein Milcheinschuss?

Liebe anikol, was sagt denn deine Hebamme zu eurer Situation? Ich denke, du solltest dir UMGEHEND Unterstützung suchen. Da kann ich von hier aus gar nicht so viel machen. Was ich dir sagen kann ist: Wenn ein Baby zuviel abnimmt (> 7% seines Geburtsgewichts) dann wird im Regelfall zugefüttert, weil es wichtiger ist, DASS das Baby Nahrung erhält als WELCHE Nahrung es erhält. Im Regelfall bekommt es die Flasche - und manchmal passiert es, dass dann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnt: Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. In eurem Fall trinkt das Baby recht viel zusätzliche Milch und du wirst sehr geduldig daran arbeiten müssen, diese Menge allmählich zu reduzieren. Ich kann nicht beurteilen, ob deine Brust nicht genug Milch bildet, weil das Drüsengewebe nicht ausreichend entwickelt ist oder - wie so häufig- weil dein Kind nicht oft und lang genug EFFEKTIV an der Brust saugt. Um effektiv zu saugen muss es korrekt angelegt sein (siehe Erklärung dazu am Ende). Auch das kann ich leider nicht von hier aus beurteilen: Saugt er korrekt an der Brust oder nuckelt er nur an der Brustwarze (Hinweis darauf wäre: Deine Brustwarzen sind bzw. werden schnell wund). Ein Baby kann lernen, korrekt zu saugen, braucht aber vielleicht auch dazu Hilfe. (Am besten klappt das "korrekte Andocken" übrigens, wenn du dich mit nacktem Oberkörper ins Bett legst und dein nacktes (bis auf die Windel) Baby auf deinen Bauch legst, mit dem Kopf zwischen deine Brüste. Du kannst es mit der flachen Hand sanft streicheln, jedoch nicht am Kopf oder Gesicht. Gib ihm ganz viel Zeit und es ist wahrscheinlich, dass er sich allein andocken wird - und dann automatisch mit der richtigen Technik. - Klappt leider nicht immer, wäre aber vielleicht ein Versuch wert? Was kannst du mir sonst noch über Euch erzählen? Wie schaut es bei dir mit polyzystischem Ovarialsyndrom aus? Wie haben sich deine Brüste in der Schwangerschaft verändert? Kannst du Milch abpumpen, wenn ja, wie viel bekommst du in ca. 30 Minuten heraus (vielleicht wenn gleichzeitig dein Sohn an der anderen Brust saugt...)? Wie sieht es mit der Gewichtsentwicklung deines Sohnemanns aus? Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du solltests wirklich nicht zögern, gleich morgen Kontakt zu jemandem aufzunehmen, denn vielleicht brauchst du auch mehrere Anläufe, bis du die zu euch passende Beraterin findest... Erst einmal lieben Gruß! Kristina Korrektes Anlegen: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt.

von Kristina Wrede am 25.03.2008



Antwort auf: immer noch kein Milcheinschuss?

Liebe Kristina, danke für die schnelle Antwort. Meine Hebamme meint ich soll weiter anlegen und danach zufüttern, solange es geht. Mein Sohn hat gut zugenommen und hat schon sein Gerurtsgewicht. Heute habe ich Kontakt zu der Stillberaterin aufgenommen. Vielleicht hilft sie mir weiter. Meine Brust hat sich in der ersten Schwangerschaft etwas verändert. Seitdem blieb Körbchengröße B. In der zweiten Schwangerschaft hatte ich keine große Veränderung bemerkt. Kann es sein, dass ich doch wenig Drüsengewebe habe? Wunde Warzen habe ich keine. Der Kleine verweiget auch nicht die Brust. Beim anlegen muß ich ihn zwar immer wieder korregieren; aber er saugt ein paar Minuten effektiv (ich höre wie er schluckt) Dann fängt er an, zu nuckeln. Beim abpumpen alle 2 Stunden kommen etwa 5- 10 ml raus. Ich hoffe, dass die Stillberaterin mir helfen kann. Noch mals vielen Dank für Info Libe Grüße anikol

Mitglied inaktiv - 26.03.2008, 10:11



Antwort auf: immer noch kein Milcheinschuss?

Liebe anikol, es ist schwer, von hier aus eine verlässliche Aussage zu treffen. Allerdings KANN es ein Hinweis auf unzureichend ausgebildetes Brustdrüsengewebe sein, wenn sich die Brust im Verlauf einer Schwangerschaft nicht merklich verändert. Doch bevor du aufgibst, solltest du auf jeden Fall mit der Stillberaterin daran arbeiten, die Milchmenge zu erhöhen. Dazu solltest du dir 2-3 Wochen Zeit nehmen... Lieben Gruß und toi toi toi, Kristina

von Kristina Wrede am 26.03.2008



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