Liebe Stillberaterinnen,
ich habe heute erfahren, dass ich abstillen muss. Schnellstmöglich, aber nicht von heute auf morgen. Mein Sohn wird am Sonntag 6 Monate alt, da wollten wir eigentlich auch mit der Beikosteinführung starten. Er zeigt schon deutlich seine Breitschaft, sodass ich nicht mehr länger warten möchte.
Nachdem ich 2 Stunden geheult habe, nun meine Fragen:
1) Wie gehe ich am besten mit dem Abstillen vor?
2) Welche Milch gebe ich ihm? Reicht Pre oder muss es 1er, 2er etc. sein?
3) Ist es sinnvoll, Zeitgleich Abzustillen und mit der Beikosteinführung zu starten, oder sollte ich mit der BK noch bisschen warten?
Im August mussten wir ihm schon einmal die Flasche geben, da hat er absolut nichts getrunken. Er lehnt die Flasche einfach ab. Ich habe nun Angst, dass er nichts trinkt, sondern nur an die Brust will. Er hatte lange Zeit wenig getrunken und schlecht zugenommen, endlich trinkt er wieder gut. Seit 4 Wochen ist es auch so, dass er nur noch an der Brust einschläft (Tag und Nacht). Wir haben ihn auch schon eine halbe Stunde schreien lassen (natürlich mit Kuscheln und Vorsingen etc.), aber es nützt nichts, er steigert sich soweit rein, dass er nur noch hustet und würgt.
Mir grauts so sehr vor der nächsten Woche. Ausgerechnet jetzt ist er noch im 26-Wo-Schub und hat Montag Impftermin.
Kann ich meine Hebamme eigentlich noch mal wegen dem Abstillen und BK-Einführung holen, oder sollte ich nur fix anrufen?
Entschuldigen sie den sehr langen Text. In meinem Kopf geistern gerade so viele Fragen/Probleme.
LG Schokokeks
von
Schokokeks
am 26.09.2012, 12:48
Antwort auf:
Ich muss abstillen - und Beikosteinführung
Liebe Schokokeks,
ich kann dich hoffentlich beruhigen: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es etwas gibt, was stillverträglich ist.
Wenn Du also nicht abstillen möchtest, dann gibt es Hilfe. Magst Du mir schreiben, welche Medikamente Du nehmen sollst?
Sinnvoll ist, dass die behandelnde Ärztin/Arzt selbst in entsprechenden Fachbüchern nachliest bzw. sich an die Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel. 030 30308111) wendet.
Natürlich kannst Du auch abstillen.
Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren.
Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Du kannst sicherlich langsam mit der Beikost beginnen, wenn dein Kind bereit dazu ist.
Wenn Du magst, kannst Du mich gerne anrufen, lass dich auf alle Fälle zu nichts überreden, was Du nicht selbst möchtest!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.09.2012
Antwort auf:
Ich muss abstillen - und Beikosteinführung
Vielen Dank für ihre schnelle und umfangreiche Antwort.
Ich muss 35 mg Thiamazol nehmen, bis 15 mg wäre (unter regelmäßigen Blutkontrollen des Babys) stillverträglich gewesen. Es gibt leider auch keine Alternative, da ich massive Schilddrüsenprobleme habe. Rein theoretisch sollte ich lieber gestern als morgen abgestillt haben, aber ich gönne uns (trotz übler Sympthome) trotzdem eine Zeit von etwa 4 Wochen. Mein Arzt hat mir eine "Frist" von Wochen gegeben. Meine Werte werden von Tag zu Tag schlechter...
LG Schokokeks
von
Schokokeks
am 26.09.2012, 14:07
Antwort auf:
Ich muss abstillen - und Beikosteinführung
Liebe Schokokeks,
les mal:
http://www.embryotox.de/thiamazol.html
Vielleicht wäre es für Euch beide einfacher, wenn Ihr lieber ab und zu Blut beim Baby abnehmen lässt? Bitte doch den Arzt darum, dass er mal bei embryotox anruft, vielleicht kannst Du auch mit weniger beginnen und langsam steigern!
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.09.2012