Hungerstuhl mit 10 Monaten?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Hungerstuhl mit 10 Monaten?

Mein Baby ist ein leidlicher Esser. Jetzt mit 10 Monaten kommt sie gerade mal auf 2 kleine Breimahlzeiten. Ansonsten stille ich sie nach Bedarf. Etwa alle 3-4 Stunden - sie trinkt dann ausgiebig beide Seiten, außer manchmal nachts. Die letzten 10 Tage war sie recht krank (Schnupfen, einige Tage auch Temperatur, jetzt etwas Husten) - währenddessen hat sie relativ wenig gegessen - weiterhin nach Bedarf gestillt. Ihr Stuhlgang ist nur so - naja, ich beschreib ihn mal als grün, teilweise "fädrig" (so ein bißchen wie zu lange gegarter Blattspinat) - und hin und wieder stinkt er auch ziemlich. Mein Mann hat nun die Befürchtung, dass es ein "Hungerstuhl" sein könnte??? So what? Ich stell einfach mal die Frage, die ich nie stellen wollte, weil ich schlicht nicht daran glaube: Hab ich etwas zu wenig Milch? Dazu muß ich sagen, dass ich einen späten Milcheinschuß hatte (am 6. Tag post) - damals ging meine Maus echt auf dem Zahnfleisch - und schied eine übelriechende Masse aus, die unsere Hebamme als => Hungerstuhl bezeichnet hat. Sie ist ein fittes kleines Mädchen, sehr rege, vergnügt und absolut top entwickelt. Aber eben in den letzten Tagen auch etwas anhänglicher und durchaus auch schonmal quengelig ... Nun bin ich mal gespannt auf Deinen Rat, was zu tun ist. Lieben Dank und schöne Grüße!

Mitglied inaktiv - 27.11.2009, 19:49



Antwort auf: Hungerstuhl mit 10 Monaten?

Liebe textmarker06, viele Kinder sind wie deine Tochter und interessieren sich recht wenig für die Beikost. Das ist gar nicht so wild, solange sie weiterhin stillen dürfen, wann sie möchten. Und es ist eine ganz natürliche Reaktion des kindlichen Körpers, bei Krankheit in erster Linie Muttermilch zu sich zu nehmen. Die hat nämlich verhältnismäßig viel Kalorien (Karotten z.B. haben gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g) und ist das, was der Körper am besten verträgt. Mal ganz abgesehen von den vielen lebenden Stoffen, die sie enthält und die dem Kind helfen, schneller wieder gesund zu werden. Ich habe den Eindruck, dass gern etwas Panik gemacht wird mit dem Begriff „Hungerstuhl“. Der Stuhlgang eines voll gestillten Kindes kann in der Farbe von gelb über gelblich grün bist hin zu bräunlich variieren und auch die Konsistenz kann unterschiedlich sein, meist eher flüssig als fest. Sehr oft sieht Muttermilchstuhl aus wie gelber Hüttenkäse. So lange das Kind gut gedeiht ist es nicht von Bedeutung, wie der Stuhl aussieht und gelegentliche Schleimbeimengungen kommen vor. Auch duftet der Stuhl eines Stillkindes keineswegs immer nach Rosen. Vor allem, wenn es eine Krankheit bekämpft... Ob dein Baby genug Milch bekommt, erkennst du an folgenden Zeichen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (bei Krankheit und mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Ich hoffe, dass dich meine Antwort beruhigt! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 27.11.2009