Histamin- (Baby) & Fructoseunverträglichkeit (Mutter) und Stillen

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Histamin- (Baby) & Fructoseunverträglichkeit (Mutter) und Stillen

Liebe Beraterinnen, als erstes ein großes DANKE und ein dickes Lob an euch, denn durch das Forum wurde mir mein "Still-Leben" bisher deutlich erleichtert! Nicht nur einmal wollte ich (trotz genug Milch, etc.) einfach hinwerfen und habe dank euch weiter gestillt. Ihr seid einfach super! Nun muss ich mich mit einer Frage an euch wenden und hoffe, ihr könnt mir helfen! Leider wird es ein bisschen länger... Meine Tochter ist nun ein Jahr alt und isst vom Familientisch mit, nur Obstgläschen lässt sie sich hin und wieder noch "verabreichen", sonst geht nur das Selberessen. Gestillt wird sie morgens, vormittags, zum Einschlafen, nachts 1-x Mal (teilweise Familienbett, aber sie braucht viel Platz, da sie sich bei Bauchschmerzen so herumwirft), und bei besonderen "Gelegenheiten" (Urlaub, lange Zugfahrt, ...) Von Anfang an hat sie nicht alles vertragen, vor allem auf Obst hat sie mit roten Flecken im Gesicht reagiert. Allergietests verliefen alle negativ. Mittlerweile wird sie vom Obstgläschen nicht mehr rot, aber der Nusskuchen, den sie zum Geburtstag kosten durfte, verursachte wieder Flecken (diese verschwinden relativ rasch wieder). Vor allem aber wird sie jede Nacht mindestens ein- bis zweimal wach, da sie von heftigen Bauchschmerzen und Blähungen gequält wird, und kann nicht weiterschlafen, bis entweder Stuhlgang oder die Blähungen abgegangen sind - was bis zu 3 Stunden dauern kann. Stillen hilft nur insoferne, als dass das Problem um ca. zwei Stunden "verschoben" wird, bevor es mit mindestens gleicher Heftigkeit wieder los geht. Sab Simplex und Antiflat haben nicht wirklich geholfen, die letzteren scheinen allerdings ein wenig besser zu sein. Der Stuhl ist sehr hart, wenn wir keinen Apfel o.ä. füttern. Nun hat sich der Verdacht aufgetan, dass sie an einer Histaminunverträglichkeit leidet (ich habe bisher auf Fructoseintoleranz getippt, welche allerdings nicht ganz passte). Im Internet findet sich zu diesem Thema alles und nichts, was aber mich jetzt am meisten beschäftigt: Habe ich ihr dadurch, dass ich an einer Fructoseintoleranz leide und meine Diät mal mehr, mal weniger einhalte, was auch zu unterschiedlicher Symptomschwere führt, die Bauchschmerzen "mitgestillt" bevor sie Beikost bekam? Wie ist das mit Histamin? Geht dies über die Muttermilch in sie und heißt in Folge, dass eine Diät nur bei uns beiden Sinn macht? Sorry für die Länge, ich konnte mich nicht entscheiden, was (ir)relevant ist, weil ihr so viel wisst und vielleicht noch weitere Ideen habt! Vielen, vielen Dank im Voraus, liebe Grüße AndreaSiana

von AndreaSiana am 28.07.2014, 21:02



Antwort auf: Histamin- (Baby) & Fructoseunverträglichkeit (Mutter) und Stillen

Liebe AndreaSiana, über eine mögliche „Schädigung“ durch die Muttermilch brauchst Du dir keine Sorgen machen, da entweder der Enzymmangel besteht oder nicht. Allerdings ist die Bedeutung der Histaminintoleranz im Kindesalter ist noch nicht geklärt. Möglicherweise ist deine Anlegetechnik oder die Saugtechnik deines Babys nicht (mehr)ganz korrekt, so dass dein Kind viel Luft beim Trinken an der Brust schluckt. Das ist eine Möglichkeit, die ich nun aber nicht über den Bildschirm beurteilen kann. Falls Du Fencheltee oder Milchbildungstee trinkst, dann lass diese Tees weg. Viele Babys reagieren auf diese Tees mit Bauchproblemen. Eine andere Ursache könnte eine Unverträglichkeitsreaktion deines Kindes auf etwas was Du isst sein. Es kommt zwar sehr viel seltener vor als allgemein angenommen, aber gelegentlich gibt es ein Kind, das mit vielen Koliken reagiert, weil es etwas nicht verträgt, was die Mutter zu sich nimmt. Relativ häufig sind bei diesen Kinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte die Auslöser. Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Wie bereits schon erwähnt steht Kuhmilch ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche. Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Koliken, ohne dass sich eine Ursache finden lässt und ganz gleich was die Mutter isst und trinkt. Hier bleibt nichts anderes übrig als diese anstrengende Zeit durchzustehen, bis das Baby älter und reifer geworden und aus dem Kolikalter herausgewachsen ist. Bis dahin, brauchen die Eltern gute Nerven, viel Geduld und das Baby viel Körperkontakt (den ja jedes Baby bekommen sollte) und Trost. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 28.07.2014



Antwort auf: Histamin- (Baby) & Fructoseunverträglichkeit (Mutter) und Stillen

Liebe Biggi, vielen Dank für die rasche Beantwortung! Das mit dem Aufstoßen ist schon seit Beginn so eine Sache, meine Tochter trinkt gefühlt seit Monaten aber "besser" (weniger glucksen). Früher hieß es, es würde passen (im Krankenhaus mit ca. 2,5 Monaten) Aber wer weiß. Das mit den Stillgruppen habe ich schon in Angriff genommen, aber leider ist im Sommer, was das angeht, in meiner Umgebung nichts los. Schlechtes Timing! Es wird schon werden... sag ich mir selber! Danke nochmals, lg AndreaSiana

von AndreaSiana am 28.07.2014, 21:49



Antwort auf: Histamin- (Baby) & Fructoseunverträglichkeit (Mutter) und Stillen

:-)) Das WIRD!!! ;-)

von Biggi Welter am 28.07.2014