Frage: Hilfe wegen anlegen

Hallo... ich habe am 1.9 mein erstes Kind bekommen und hatte seit dem Probleme beim Stillen, mir wurde nach der Geburt nicht geholfen das Kind richtig anzulegen und hatte gleich Wunde Brustwarzen, ich hatte höllische Schmerzen war schon auf Stillhüttchen umgestiegen und dann sogar auf die Milchpumpe aber durch die Milchpumpe kam später immer weniger Milch, und dann wurde festgestellt, dass meine Brust zu groß für mein Kind war und so quälte ich mich 3 Wochen durch den Schmerz, dann habe ich mit Pfefferminztee und Salbeitee und engen BH abgestillt, aber es kommt immer noch Milch gestern abend habe ich meine Tochter das erste mal nach 1,5 Wochen wieder angelegt, sie hat die Brust auch gleich wieder genommen.. habe sie an beiden Seiten je 10 Minuten angelegt und dann normal zugefüttert..... aber ich würde gerne wieder Stillen.... habe aber jetzt Angst, dass mit meine Tochter die Brustwarzen wund macht, gibt es irgendwie ein Trick wie ich sie am besten anlege??? Ist es möglich das ich auch wieder Vollstillen kann??? Wie könnte ich die Milchbildung noch mehr anregen??? Ich trinke Stilltee wieviel soll ich davon am Tag trinken und ich trinke am Tag 1 Dose Malzbier soll ich davon mehr trinken??? Ich weiß viele Fragen aber wäre sehr nett wenn mir einer Helfen kann... Lg Janine

Mitglied inaktiv - 05.10.2009, 09:26



Antwort auf: Hilfe wegen anlegen

Liebe Janine, wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht und durch die Stillhütchen kommt das Baby dann ganz durcheinander. Sie brauchen unbedingt direkte Unterstützung vor Ort, denn eine Relaktation lässt sich aus der Ferne nicht betreuen. Deshalb ist es am besten, wenn Sie eine Kollegin vor Ort anrufen. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch "Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Ein wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus mit der Sie dann in aller Ruhe besprechen können, wie Sie vorgehen können, um die Milchmenge zu steigern und Ihr Kind an die Brust zu führen. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 05.10.2009



Antwort auf: Hilfe wegen anlegen

Hallo! Ich würde sagen, dass du wieder voll stillen kannst, wenn du dein Kind wieder häufig anlegst. Vielleicht könntest du anfangs beide Brüste zu einer Mahlzeit anbieten, damit die Milchproduktion wieder richtig in Gang kommt. Jede Seite 5-10 Minuten mit Kuschelpause?! Trinken würde ich ganz normal, da zu viel trinken das milchbildende Hormon ausschwemmt. Stilltee oder Malzbier brauchst du nicht. Meine Tochter (4M) trinkt seit einigen Monaten tagsüber alle 1-2 Stunden 10-15 min, nachts alle 2-4 Stunden. Aber nur noch eine Seite. Die reicht ihr jetzt, weil genügend Milch vorhanden ist. Übrigens wird die Milch auch während des Stillens nachgebildet. Wegen der wunden Brustwarzen: -verschiedene Anlegepositionen (im Liegen, Wiegegriff, Fußballergriff) -Brustwarze muss sich beim Stillen in der Mitte des Babymundes befinden -so viel vom Vorhof vom Baby in den Mund nehmen lassen, wie möglich (das entlastet die BW) -wunde Stellen an den BW sollten beim Stillen eher im Mundwinkel des Babys liegen, da sie dort nicht vom Kiefer berührt werden -wenn genügend Milch da ist, kann auch mal 2x eine Seite gestillt werden, die andere kann dann länger ruhen -nach den Stillen etwas Muttermilch auf den BW trocknen lassen, wunde Stellen heilen dadurch wunderbar -Lansinoh oder PureLan, beides ultrareines Lanolin aus den Apotheke zur Pflege wunder und rissiger BW, nach dem Antrocknen der Muttermilch ein wenig davon auf den BW verteilen -Mothermates Stilleinlagen, vielleicht von (d)einer Hebamme oder Apotheke Ich habe das ganze Programm am Anfang 2 Wochen durchgezogen!!! hier ein Stillvideo: http://www.stillkinder.de/filme.html#Latch-On Hast du noch Fragen? LG Jani+Lena

Mitglied inaktiv - 05.10.2009, 13:50



Antwort auf: Hilfe wegen anlegen

Ach so: Meine Kleine tinkt immer weiter, wenn ich ihr sanft das Ohrläppchen drücke oder am Kinn stupse. Gruß

Mitglied inaktiv - 05.10.2009, 14:00



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