Hilfe...nach Magen-Darm zu wenig Milch

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Hilfe...nach Magen-Darm zu wenig Milch

Hallo hatte Magen-Darm und konnte 2 Tage nix essen und hab entsprechend viel Flüssigkeit auch verloren, jetzt hab ich zu wenig Milch, Brüste sind total schlaff und Maus (3,5 Mte) ist beim Stillen total unruhig, reisst an der Brust usw. Hab schon Stilltee getrunken (2 Tassen am Tag), früh trink ich eh Fenchel-Anis Tee und heute hab ich auch schon 1 Karamalz. Was kann ich noch tun, damit die Milch schnell wieder kommt? Gibts noch unterstützende Globuli oder was sonst? So sehr ausruhen klappt nicht wirklich, da ich noch ne fast 3 Jährige zu betreuen hab. LG Kili77

Mitglied inaktiv - 16.03.2010, 21:23



Antwort auf: Hilfe...nach Magen-Darm zu wenig Milch

Liebe kili77, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Beziehe deine größere Tochter in den Alltag und die Versorgung des Babys mit ein. Sie kann dir die Windel reichen, dem Baby den Po eincremen, ihm ein Lied vorsingen usw. Die Stillzeiten kannst Du dazu nutzen mit deiner Tochter ein Buch anzuschauen (z.B. Astrid Lindgren "Ich will auch Geschwister haben" oder ein Fotoalbum mit Babybildern von deiner Tochter, damit sie sieht wie es war, als sie so klein war). Du kannst auch eine "Stillkiste" zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für deine Große besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn nicht, melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 16.03.2010



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Zu wenig Milch?

Mein Sohn ist 5 Monate alt. Bei Geburt wog er 3,420 g (54 cm). Inzwischen liegt sein Gewicht bei ca. 6,700 g (ca. 68 cm). Bereits in der SS hieß es “lang und schlank”. In den ersten Monaten hat er gut zugenommen (1 kg/Monat), mit zunehmender Mobilität jedoch viel weniger. Er ist ein sehr sehr sehr aktives und lautes Baby. Bei Bewegung (Drehen) spuc...


Zu wenig Milch

Guten Abend. ,mein Sohn ist 14 Wochen alt und das stillen hat eig immer gut geklappt er ist ein guter Trinker der sehr schnell und hastig trinkt er nimmt sehr sehr gut zu jedoch seit paar Tagen hab ich das Gefühl das ich zu wenig Milch habe oft saugt er ein zwei Mal und weint lässt los weil es nicht schnell genug geht ,und wenn er dann trinkt und d...


Zu wenig milch

Hallo, Meine tochter st aktuell eine woche alt und trinkt an der Brust sehr lange. Das dauert 1-2 Stunden. Danach schläft sie ein manchmal eine Stunde, manchmal 10 min und will danach sofort wieder an die Brust. Mit Wunden brustwarzen ist das nicht immer lustig und ich versuche richtig anzulegen. In der Nacht ist es fast das gleiche, nur dass d...


Milchspendereflex, zu wenig Milch?

Hallo , Ich habe jetzt herausgefunden, dass ich einen starken Milchspendereflex habe, die Milch schießt regelrecht aus meiner Brust. Wenn der erste Schwall rauskam dockt mein Baby (4 Wochen) an und trinkt. Kann sich das noch regulieren oder wird das so bleiben? Dabei habe ich das Gefühl, dass er 5 Minuten richtig trinkt und danach nur noch nu...


Clustern oder zu wenig Milch?

Hallo Frau Welter, hier bin ich schon wieder mit einer Frage Mein Baby ist jetzt 6 Tage alt, hatte an Tag 4&5 sogar insgesamt 90g zugenommen, heute stagniert das Gewicht.. Uns fehlen noch 100g bis zum Geburtsgewicht. Gestartet mit 3370g, runter auf 3180g und jetzt sind wir den 2. Tag bei 3280g Bei meinem ersten Kind war der Milcheinschuss fu...


Zu wenig Milch, Zufüttern

Ich lese Ihre Antworten sehr gerne! Fürchte ich bin an eine „falsche“ Wochenbett-Hebamme geraten und habe nun extreme Stillprobleme. Da ich so viel geweint hab zwecks dem Dauerstillen, hat sie schnell gesagt „gib ihm Pre“. Um mir 2,3 Stunden Abstände zwischen den Mahlzeiten zu schaffen und für das Wohlbefinden der Muter (keinen Stress/Frust). Er br...


Magen-Darm und Mastitis keine Milch Mehr

Hallo, hatte Sonntag und Montag mit 40Grad Fieber und Schüttelfrost sowie Husten und erbrechen. Blutwert war 5,5 und nehme nun seit Mittwoch Antibiotika (ist geeignet fürs stillen) am Dienstag kam dann noch eine schmerzhaft linke Brust dazu musste mich nur bewegen und ich konnte auf schreien. Die Brüste waren Dienstag schon etwas leer aber kleine ...


Zu wenig Milch vorhanden?

Hallöchen. Mein Baby ist nun 10 Wochen alt , kam per KS in der 39 Woche und musste danach direkt in die Kinder Klinik , sie hatte nur knapp 2500 Gramm. Sie bekam pre , trank gut. Das Stillen hat sich trotz nukkel und Flasche gut eingespielt. Leider musste ich von Anfang an immer abends die Flasche nach geben ,weil sie immer noch Hunger hatte. ...


Zu wenig Milch?

Guten Abend, Ich habe eine Frage zur Milchbildung. Meine Tochter (7 Monate) habe ich voll gestillt. Dennoch hab ich sehr früh und auch total regelmäßig meine Periode bekommen und auch meine Endometriose merke ich sehr deutlich. Zudem habe ich seit Beginn der Schwangerschaft eine Schilddrüsenunterfunktion, die aber gut eingestellt ist. Sowe...


Zu wenig Milch um satt zu werden?

Schönen guten Tag Frau Welter, mein Sohn ist heute genau 5 Wochen alt und ich stille ihn voll. Sein Geburtsgewicht war 3450g und gestern  (Dienstag) hatte er 4610g. (Hat in den letzten 6 Tagen ca 200g zugenommen) Meine Sorge ist momentan das stillen. Meine Hebamme sagt das alles gut ist und ich mir keine Sorgen machen müsste. Es geht um folgend...