Hallo,
brauche dringend Hilfe beim Abstillen. Mein Sohn ist 25.Monate alt und wird noch Morgens und zum Einschlafen (Mittags und Abends) noch gestillt. Ich würde aber sehr gerne abstillen. 1.habe ich keine Lust mehr dazu und 2. wünschen wir uns noch ein 3. Kind. Da ich dieses Jahr 40 geworden bin, hat mir meine Frauenärztin geraten abzustillen. Begründung war,dass ich zwar meine Periode mittlerweile habe und auch Eisprung vorhanden ist,aber es Probleme mit der Einnistung geben kann. Wir üben schon seit März und es klappt nicht. Deshalb glaube ich, sie hat Recht.
Leider lässt sich mein Sohn nicht so einfach abstillen. Er nahm nie einen Schnuller. Vor seinem 1. Geburtstag hatte er eine OP. Ich merke,dass er die Nähe braucht. Aber es muss doch ein Weg geben,ihm diese Nähe anders zu geben.
Mein Mann kann ihn gar nicht ins Bett bringen. Er schreit sich so in Rage, dass seine Lippen blau werden. Ich hatte neulich einen Termin und meine Mutter passte auf ihn auf. Mittags hat sie ihn hingelegt,hat sich mit ihm ein Buch angeschaut und er ist ohne Weinen eingeschlafen. Ich habe es versucht, ging gar nicht. Meine Mutter muss arbeiten und kann nicht jeden Tag mir ihn abnehmen.
Ich bin echt verzweifelt. Denn ich möchte ihn wirklich abstillen.
Für jeden Tipp bin ich dankbar.
Vielen Dank schon im Voraus.
Liebe Grüße Bejemopo
von
bejemopo
am 11.12.2017, 15:11
Antwort auf:
Hilfe beim Abstillen bitte
Liebe Bejemopo,
am besten baust Du allmählich die noch verbleibenden Stillzeiten ab bzw. verkürzt sie.
Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du Deinem Kind die Brust nicht von Dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt.
Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die Deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern.
Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du Dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt Dich hinzulegen, wenn Du Dein Kind zum Einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug.
Manchmal bringt es Dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn Dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen.
Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten.
Erfahrungsgemäß fällt es den Kleinen am schwersten, die Abendstillzeit aufzugeben. Da hilft es, wenn du ein schönes, kuscheliges Ritual einführst, das ohne Stillen abläuft. Zunächst z.B. im Wohnzimmer noch ein bisschen stillen, dann im Schlafzimmer das Zubettgeh-RItual machen funktioniert ganz gut.
Vielleicht helfen die auch die Tipps aus den Büchern von Elizabeth Pantley?
Wichtig ist, dass dein Kleiner spürt, dass Du ihm zwar die Brust entziehst, nicht aber deine Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen.
Ich hoffe, die Antwort hilft dir ein wenig weiter.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.12.2017