Hallo,
vermutlich steht mir in den nächsten 1 - 2 Wochen eine Operation und ein 3- 4 tägiger Krankenhausaufenthalt bevor (Bandscheibenvorfall)!
Mein Sohn ist 12 Wochen alt und ich stille ihn voll!
Am Tag der Operation kann ich ihn vermutlich gar nicht stillen, bis die Narkosemittel komplett aus dem Körper sind (muss ich aber noch abklären!).
Mir drehen sich jetzt die Gedanken im Kopf, wie wir die Tage überbrücken können, damit wir danach weiterstillen können!
Ich kann ihn ja nicht mitnehmen in die Klinik!
Mein Mann kann ihn ja aber auch nicht dauernd bringen, da wir ja auch noch eine große Tochter haben!
Mein Kinderarzt meinte, ich solle doch schon vorher probieren etwas abzupumpen und einfrieren. Nur - wenn ich abpumpe und stille, wird dann nicht die Milchproduktion unnötig angeregt? Mein Sohn will eh alle 2 Stunden an die Brust!
Und wenn ich in der Klinik bin muss ich dann ja auch abpumpen. Werde ja aber vermutlich kein Einzelzimmer bekommen.
Ich habe bei meiner Tochter schon mal probiert abzupumpen und das hat damals gar nicht geklappt! Habe es dann wieder gelassen, weil eigentlich auch keine Notwenidigkeit bestand!
Habe nun aber Angst, dass das jetzt auch nicht klappt! Ich dann einen Milchstau bekomme und danach nicht weiterstillen kann!
Bin also gerade wirklich am verzweifeln und weiß nicht weiter! Dabei möchte ich ihn doch so gerne weiterstillen!
Vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen, wie ich die Sache am Besten angehe!
Vielen Dank im Vorraus!
Bine
von
Bine774
am 26.10.2011, 20:44
Antwort auf:
Habe einen 4 tägigen Krankenhausaufenthalt vor mir wie mache ich das mir dem stillen?
Liebe Bine,
es tut mir leid, dass Du dich einer solchen Operation gegenüber siehst. ABER: auch eine
Operation muss kein Abstillgrund sein. Sprich mit den Ärzten darüber, dass Du stillst und dass
Du auch nicht abstillen willst. Sie können dann Narkosemittel und Medikamente so wählen,
dass ein weiterstillen möglich ist.
Als nächstes bist Du auf die Kooperationsbereitschaft des Pflegepersonals und auf die Hilfe
durch deinen Mann, deine Mutter, eine Freundin usw. angewiesen. Da es leider in Deutschland
nur in wenigen Kliniken gemacht wird, dass das Baby in einer solchen Situation mit der Mutter
mitaufgenommen wird (was das einfachste wäre, sprich diese Möglichkeit einfach einmal an,
solange niemand danach fragt, so lange wird es auch in Deutschland nicht populär werden, dass
dies eine Möglichkeit ist), brauchst Du jemanden, der zumindest tagsüber viel Zeit mit deinem
kleinen Sohn bei dir im Krankenhaus verbringt. Dein Mann oder sonst jemand, müsste sich
um die Versorgung deines Babys kümmern, so dass Du es lediglich stillen musst.
Am Tag der OP wirst Du wahrscheinlich nicht so gut in der Lage sein, dein Kind zu stillen oder
zumindest viel Unterstützung dabei benötigen. Diese Zeit kann dann mit abgepumpter Milch
oder mit HA Nahrung überbrückt werden. Danach ist es aber möglich wenn Du eine Hilfe im
Krankenhaus hast dass dein Baby zumindest tagsüber gestillt wird. Für die Nacht muss
entweder eine Lösung gefunden werden, dass dein Baby bei dir im Krankenhaus bleiben kann
oder aber, dass es nachts entweder abgepumpte Milch oder HA Nahrung bekommt.
Wenn dein Sohn keine Flasche annimmt, dann kann er auch mit einer alternativen
Fütterungsmethode (z.B. Becher oder Softcup) ernährt werden. Das ist ohnehin
empfehlenswert, um eine Saugverwirrung zu vermeiden.
Wichtig ist, dass Du immer dann, wenn deine Brust voll wird und dein Baby nicht in der Nähe
ist, abpumpst. Je nachdem wie lange die Operation dauert, kann es auch ratsam sein, dass
während der Operation abgepumpt wird. Das kann eine Schwester machen.
Sobald Du aus der Klink entlassen bist, dürfte es kein Problem sein, normal weiter zu stillen.
Bleib hartnäckig mit deinem Wunsch weiterzustillen. Es ist möglich, es verlangt lediglich etwas
Kooperationsbereitschaft von allen Beteiligten.
Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben. und wünsche dir eine komplikationslose Operation und
eine schnelle Genesung. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde dich einfach nochmals.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 26.10.2011