Kurzer "Ergebnisbericht"
Liebe Biggi,
vor ca. einem Monat war ich mit meinem Sohn (zu diesem Zeitpunkt 5 1/2 Monate alt) beim Kinderarzt. Nachdem mein Sohn im Vergleich zur vorangegangenen Untersuchung zuwenig zugenommen hat, hat er mir das Zufüttern mit Säuglingsnahrung empfohlen. (Wohlgemerkt jene, die man in seiner Praxis erwerben kann.) Ich muß sagen, daß dieser Kinderarzt sehr unsensibel mit stillenden Müttern umgeht. Er hat mich mit seinen Bemerkungen fast etwas verletzt.
Auf deinen Rat hin habe ich auf das Zufüttern vorerst verzichtet. Stattdessen habe ich meinen Sohn öfter angelegt, habe eine Babywaage ausgeborgt und habe das Gewicht einen Monat lang kontrolliert.
Durch das öftere Anlegen habe ich nun merklich mehr Milch und mein Sohn hat ganz "normal" zugenommen. Er liegt zwar mit seinem Gewicht unter dem Durchschnitt, aber sonst ist er ein munteres Kerlchen. Inzwischen krabbelt er schon ganz flott durch die Gegend und zieht sich an allen möglichen Gegenständen hoch. (und das mit 6 1/2 Monaten)
Ich habe den nächsten Untersuchungstermin nun bei einem anderen Kindearzt. Ich hoffe, daß ich mich dort als stillende Mutter besser aufgehoben fühle.
ICH MÖCHTE DIR SAGEN, DASS ICH DURCH DEIN FORUM VIEL ÜBER DAS STILLEN DAZUGELERNT HABE UND HOFFENTLICH NOCH DAZULERNEN WERDE.
EIN GANZ HERZLICHES DANKESCHÖN DAFÜR
lg Karin
Mitglied inaktiv - 26.08.2001, 22:29
Antwort auf:
Gewicht und Kinderärzte
?
Liebe Karin,
vielen Dank für deine anerkennenden Worte.
Es freut mich, dass dein Kind nun doch so zunimmt, wie es sein soll und vor allem, dass er ein offensichtlich munteres und sich gut entwickelndes Kind ist.
Leider sind nicht alle Kinderärzte in Bezug auf das Stillen so informiert, wie es wünschenswert wäre. Manche Kinderärzte beziehen ihr Wissen über das Stillen ausschließlich aus den (kostenlosen) Infobroschüren der Säuglingsnahrungsindustrie andere hingeben bilden sich sehr intensiv fort und machen sogar das IBCLC (International Board Certified Lactation Consultant) - Examen. Das ist ein StillberaterInnen-Examen, das jedes Jahr weltweit am gleichen Datum mit für alle KandidatInnen eines Examensjahrgangs gleichen Fragen durchgeführt wird. Um zum IBCLC-Examen zugelassen zu werden müssen die KandidatInnen 200 Weiterbildungsstunden während der letzten drei Jahre über das Fachgebiet „Stillen und Muttermilch" nachweisen und alle fünf Jahre müssen sie sich erneut rezertifizieren, wenn sie sich weiterhin IBCLC nennen wollen.
Und dann darfst Du auch nicht vergessen, dass die persönlichen Erfahrungen der Kinderärzte ebenfalls eine sehr große Rolle spielen.
Bei so unterschiedlichen Voraussetzungen ist es leicht zu verstehen, dass es auch unterschiedliche Meinungen gibt und dass sehr unterschiedliche Informationen weitergegeben werden. Was allerdings nicht entschuldigt, wenn ein Arzt mit seinen Patienten oder der Mutter eines Patienten unsensibel umgeht.
Ich wünsche euch weiterhin eine schöne (Still)Zeit.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 27.08.2001