Hallo liebe Stillberaterinnen,
ich habe eine allgemeine Frage:
Es ist ja so, das die Mumi je nachdem was die Mutter ißt unterschiedlich schmeckt. Im Gegensatz dazu, müsste die Flaschenmilch doch immer gleich oder ähnlich schmecken. Inwiefern wirkt sich das auf das spätere Essverhalten aus? Habt ihr dazu einen Text?
Vielen Dank.
von
Tiareblüte
am 21.06.2012, 14:20
Antwort auf:
Geschmack
Liebe Tiareblüte,
die Nahrung der Mutter hat Einfluss auf den Geschmack der Muttermilch, so dass die gestillten Kinder - anders als mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterte Babys von Anfang an eine Geschmacksvielfalt kennenlernen.
Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Einfluss auf Geschmack und Geruch der Milch hat die Ernährung allerdings schon - wenngleich Schokolade die Milch nicht wirklich süßer macht, da der Kohlenhydratanteil nicht verändert wird.
Hier ein paar Beispiele, in wie weit sich die Zusammensetzung der Muttermilch durch die Ernährung beeinflussen lässt oder eben nicht.
Eiweiß
Der Eiweißgehalt der Muttermilch wird nicht durch die Ernährung beeinflusst. Erstaunlicherweise ist er auch bei dauerhaft unterernährten Frauen hoch.
Fett
Der Fettgehalt der Muttermilch wird durch die Ernährung nicht beeinflusst. Die Zusammensetzung des Muttermilchfetts (Fettsäurenzusammensetzung und Verhältnis von ungesättigten zu gesättigten Fetten) lässt sich jedoch deutlich über die Ernährung der Frau beeinflussen.
Laktose
Der Laktosegehalt der Muttermilch kann nicht über die Ernährung beeinflusst werden.
Energie
Der Energiegehalt der Muttermilch bleibt unabhängig von der Ernährung. Selbst dauerhaft unterernährte Frauen bilden Muttermilch mit annähernd gleichem Energiegehalt.
Fettlösliche Vitamine lassen sich nur schwer beeinflussen, kurzfristige Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten scheinen keinen Einfluss zu haben.
Vitamin A
bei unterernährten Müttern bewirkt die Gabe von Vitamin A eine Erhöhung des Vitamin A Gehaltes der Mutter
Vitamin D
Gehalt in der Muttermilch nur gering beeinflussbar, um eine deutliche Erhöhung zu bewirken, müssten so hohe Dosen gegeben werden, dass es für die Frau schädlich ist.
Vitamin E
bislang nicht untersucht
Vitamin K
bei unterernährten Müttern Erhöhung des Gehaltes in der Muttermilch durch zusätzliche Gabe möglich, bei Müttern mit ausgewogenem Ernährungszustand nicht.
Wasserlösliche Vitamine (B, C) sind stark durch die Ernährung der Frau abhängig.
Mineralstoffe: Mit Ausnahme von Jod, Fluor und Mangan ist der Gehalt an Mineralstoffen in der Muttermilch nicht über die Ernährung beeinflussbar.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.06.2012