Frage: Geringe Zunahme?

Hallo Ihr lieben meine Tochter ist 5.5 Monate alt und kam mit 3.430 gr und 50 cm zur Welt. Sie hat in den ersten Wochen sehr gut zugenommen, jetzt eher zaghaft... Heute bei der Mütterberatung wurde sie mit 6.4 kg gewogen und 66 cm gross. Hier hat sie sich gut "gehalten" aber vom Gewicht ist sie von der 50er Perzentile auf die 13er oder so runter und zwar war sie bei jeder Messung immer bisschen tiefer. ich stille voll, aber sie trinkt von Geburt an meist nur eine Seite und auch nicht besonders lange. ich stille sie recht häufig, so alle 2.5 h, mal mit mehr, mal mit weniger Abstand. Nachts wird sie z.Zt. auch alle 3 h wach, wieviel sie da trinkt, weiss ich allerdings. muss ich mir über die geringe Zunahme Sorgen machen? Sie wirkt sehr wach und gut unterwegs und kommt als schlanker, langer Säugling daher (von mir hat sie das nicht :) Wir sind auch beide nicht sehr gross mit 1,64 und mein Mann 1,73. nur mal so als Hintergrund. meinen jetzt 3 Jährigen Sohn habe ich 28 Monate gestillt, er war schon mit 4 Monaten recht speckig und schwerer danke für eure Einschätzung und liebe Grüsse alessi_a

von alessi_a am 18.12.2014, 15:27



Antwort auf: Geringe Zunahme?

In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln“ wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss „mit Zubehör“ stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus“) und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage“ einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich würde dir zusätzlich noch empfehlen, ihr eine Kalorienbombe aus Muttermilchsahne zu geben, das gibt den Kleinen meist einen wirklich guten Zunahme- und Entwicklungskick. Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen! Probier es mal aus! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 18.12.2014



Antwort auf: Geringe Zunahme?

Danke liebe Biggi Meines Erachtens ist genug Milch da. Ich merke nach ca. 2 h schon wieder, dass die Brüste voll sind und teilweise läuft auch nachts die Seite aus, an der sie nicht trinkt. Wenn sie trinkt, ist sie nass um den Mund beim Loslassen. Sauger und Fläschchen haben wir nicht, wird von ihr nicht akzeptiert und von mir nicht forciert. Mir kommt noch eine Sache in den Sinn: ich nehme Schilddrüsentabletten wegen einer Unterfunktion in einer Dosis, die bei mir gewichtsregulierend wirken. Kann es sein, dass dies auf mein Kind übergeht?? Ich werde dies umgehend mit meinem behandelnden Arzt aufnehmen, die Tabletten nehme ich in dieser Form seit sie 10 Wochen alt ist, davor hatte ich ein anderes Präparat, das hatte ich auch schon in der Schwangerschaft. ich werde aber auch sobald wie möglich zu einer Stillberaterin gehen, um zu schauen, ob die Kleine richtig trinkt. ich habe immer wieder weisse Brustwarzen von dem Nuckeln. Mein Sohn trank aber auch schon so... Danke nochmal Alessandra

von alessi_a am 18.12.2014, 20:20



Antwort auf: Geringe Zunahme?

Sorry, noch eine Sache: Ich esse relativ lowcarb, aber dafür nehme ich hochwertige Fette zu mir und bin nicht unter meinem Kalorienbedarf. nur am Abend "überkommt" es mich und ich esse dann süsses, ich bin auch insgesamt recht erschöpft von 6 Monate nicht viel Schlafen und 2 Kleinen Kindern

von alessi_a am 18.12.2014, 20:27



Antwort auf: Geringe Zunahme?

Sorry, noch eine Sache: Ich esse relativ lowcarb, aber dafür nehme ich hochwertige Fette zu mir und bin nicht unter meinem Kalorienbedarf. nur am Abend "überkommt" es mich und ich esse dann süsses, ich bin auch insgesamt recht erschöpft von 6 Monate nicht viel Schlafen und 2 Kleinen Kindern

von alessi_a am 18.12.2014, 20:31



Antwort auf: Geringe Zunahme?

Liebe alessi_a, ich zitiere aus dem "Breastfeeding Answer Book" Ausgabe 1997: "Eine Schilddrüsenunterfunktion stellt ein weit verbreitetes Problem dar. Die Symptome stellen sich für die Mutter verschwommen dar und beginnen langsam. Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Mutter mit einer Schilddrüsenunterfunktion falsch diagnostiziert wird. Hypothyreose Schilddrüsenunterfunktion verursacht oft Müdigkeit, schlechten Appetit und Niedergeschlagenheit. Die Mutter oder ihr Arzt können dies fälschlicherweise auf das Stillen schieben. Leidet eine Mutter unter diesen Beschwerden, sollte sie ihren Arzt um eine Untersuchung ihrer Schilddrüsenfunktion und auch auf Anämie bitten. Niedrige Schilddrüsenwerte können die Milchproduktion verringern. Bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in der Vorgeschichte können erneute Schilddrüsentests notwendig sein, wenn ihr Baby nur langsam zunimmt. Die Veränderungen im Stoffwechsel können die Milchproduktion beeinträchtigen. Der Mutter zusätzlich verabreichte Schilddrüsenhormone stellen keine Gefahr für das gestillte Baby dar. Es besteht keine Kontraindikation für die Einnahme von Schilddrüsenhormonen in der Stillzeit. Sie bringen einfach nur den Schilddrüsenwert der Mutter auf ein normales Niveau (Lawrence, S. 506). Mütter mit einem Mangel an Schilddrüsenhormon stellen meist fest, dass sich ihr Befinden während der Einnahme der Hormone verbessert und sie eine erhöhte Milchproduktion haben." Ich würde die Werte einmal überprüfen lassen und die Tipps befolgen, gerade auch mit der Muttermilchsahne. Wenn Du deine Kalorienmenge zu dir nimmst, dürfte das eigentlich kein Problem sein. Lieben Gruß nochmal Biggi

von Biggi Welter am 18.12.2014



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