fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Hallo nochmal, ich finde es klasse, wie viel ich hier über mein Kind und mich lernen kann! Das Stillen scheint momentan ganz gut zu klappen. Mal sehen, ob es die Waage heute bestätigt. Zwei dinge beschäftigen mich im moment. wieviel aufmerksamkeit sollte man einem kind während des stillens zuteil werden lassen? ich lese häufig am computer oder in der zeitung... muss ich da ein schlechtes gewissen haben? außerdem pupst meine kleine recht häufig. sie ist vorher meist nah am weinen und zieht immer wieder die beinchen ran. aber meist beruhigt sie sich danach wieder, oder ich biete ihr die brust an (sie fängt dann zwischen weinen und strampeln auch an zu suchen) und dann beruhigt sie sich auch gut - hält mitunter inne um sich nochmal zusammenzuziehen. kann das überhaupt sein, dass bauchprobleme sich durchs stillen entspannen lassen??? klar, hin- und wieder hilft nix und dann muss der papa das kind im fliegergriff tragen bis es wieder gut ist, aber das kommt glücklicherweise recht selten vor... mit der ernährung sollen blähungen nichts zu tun haben, hab ich hier irgendwo gelesen? das wäre meine nächste frage gewesen. ich hab auch häufig leichte blähungen vom vollkornbrot und dem morgendlichen frühstück aus gequetschten hafer- und weizenflocken mit heißer milch. ist für mich nicht unangenehm. aber wenn es mit den pupserein vom kind nix zu tun haben kann, so kann ich das ja weiteressen, oder? viele grüße, Yeza

Mitglied inaktiv - 14.01.2010, 11:26



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Liebe Yeza, klar kannst Du mal lesen während dem Stillen oder am Computer sitzen, aber manchmal solltest Du diese wunderbare Zweisamkeit auch einfach genießen ;-). Wenn ein Baby Blähungen hat, verkrampft es und beim Stillen entspannt es. Du machst es also gerade richtig, wenn Du dein Kind stillst und es dadurch wieder ruhig und entspannt wird. Es gibt keine allgemeingültige "Stilldiät" oder generell verbotenen oder erlaubte Nahrungsmittel für die Frau während der Stillzeit (mit der Einschränkung, dass Alkohol möglichst gemieden werden soll und koffeinhaltige Getränke nur in Maßen genossen werden). Der Einfluss der Ernährung der Mutter auf das Verhalten des Kindes wird meist erheblich überschätzt. Eine stillende Mutter muss weder bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Kuhmilch) zu sich nehmen, noch müssen alle stillenden Mütter bestimmte Nahrungsmittel meiden. Von Ausnahmefällen abgesehen macht die Mehrheit der stillenden Mütter die Erfahrung, dass sie alles, was sie mögen, in Maßen essen können auch Schokolade und stark gewürzte Speisen ohne dass sich dies auf ihre Babys auswirkt und viele kleine Babys haben Blähungen ganz gleich, was ihre Mütter essen. Auch wenn viele Mütter davon gehört haben, dass durch den Genuss von "blähenden" Lebensmitteln Blähungen bei ihrem Baby hervorgerufen werden, ist diese Meinung mit Vorsicht zu genießen. Darmgase entstehen bei der Verarbeitung von Faserstoffen (Ballaststoffen) durch die Darmbakterien im Verdauungstrakt. Weder Verdauungsgase noch Ballaststoffe gehen in die Muttermilch über, auch nicht, wenn die Mutter unter extremen Blähungen leidet. Genau so wenig verändern stark säurehaltige Nahrungsmittel den pH Wert der Muttermilch. Deshalb gibt es auch kein Verbot für Orangensaft. Letztlich bleibt nur auszuprobieren, ob ein Kind auf etwas reagiert, was die Mutter isst. Prophylaktische Enthaltsamkeit ist keineswegs sinnvoll und führt nur zu Frust bei der Mutter. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.01.2010



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Herzlichen Dank für Deine Antwort! Ich werd meiner Kleinen wieder ein bisschen mehr Aufmerksamkeit widmen... Leider scheint bei uns immer noch der Wurm drin zu sein. Meine Tochter hat die letzten drei Tage wieder nur 20 Gramm zugenommen. Ich bin mit meinem Latein am Ende.... So kann es doch nicht weitergehen? Jetzt ist sie zwar spätestens alle drei Stunden an der Brust, aber trinkt immer noch nicht ausreichend? Soll ich mich mal um eine Waage kümmern um zu sehen, was sie trinkt? Andererseits braucht sie immer sehr viel Zeit und wenn Muttermilch so schnell verdaut wird, kann man das ja auf der Waage gar nicht abwiegen, oder? Immer wenn ich denke es klappt langsam alles, kommt wieder sowas... Dabei möchte ich doch einfach nur ganz normal stillen...

Mitglied inaktiv - 14.01.2010, 14:55



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Liebe Yeza, ich befürchte wirklich, dass dein Kind ein massives Saugproblem hat und nicht effektiv an der Brust trinkt. Bitte lass dir von einer Beraterin vor Ort beim Stillen zusehen und das möglichst bald!! Biggi

von Biggi Welter am 14.01.2010



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Danke! Ich werde mich drum kümmern. Kommen Stillberaterinnen eigentlich auch nach Hause? Ansonsten wäre morgen auch noch eine Stillgruppe, zu der ich gehen könnte, aber ich weiß nicht, ob da genügend Zeit für mein Problem bleibt...

Mitglied inaktiv - 14.01.2010, 15:20



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Liebe Yeza, LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Für die Mütter fallen also keine Kosten an. Zu den Aufgaben einer LLL Stillberaterin gehört neben der Telefonberatung das Anbieten der monatlichen Stilltreffen. Gerade in den Zeiten, in denen wir Familien alle mit immer weniger Geld klar kommen müssen, wird es für viele von uns zunehmend schwieriger, sich das `Hobby" LLL Stillberaterin zu sein und auch Hausbesuche zu machen, noch leisten zu können. Wir freuen uns deshalb über jede Spende und bei einem eventuellen Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. Allerdings gehören Hausbesuche nicht zu den Verpflichtungen einer LLL Stillberaterin. Manche von uns machen Hausbesuche, wenn sie es mit der Versorgung ihrer eigenen Kinder und ihren sonstigen Verpflichtungen in Einklang bringen können. Nicht alle LLL Stillberaterinnen sind in der Lage Hausbesuche zu machen und es wäre auch etwas viel verlangt, dass eine Frau, die ehrenamtlich arbeitet, verpflichtet würde, Hausbesuche zu machen, denn diese sind nicht nur eine zeitliche Belastung, sondern verursachen ja auch Kosten (Fahrtkosten, Babysitter für die eigenen Kinder usw.). Die meisten von uns, treffen sich auch außerhalb der Gruppentreffen in dringenden Fällen mit einer Frau, wenn die Frau zu uns kommt. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.01.2010



Antwort auf: fragen zu Aufermksamkeit und Ernährung

Das habe ich mir schon gedacht. Ich wollte nur nachfragen, weil es für mich immer recht lange Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bedeutet, jemanden aufzusuchen. Insgesamt wäre ich um sehr vieles entspannter, wenn mich jemand besuchen kommen könnte. Ich kann ja mal nachfragen und anbieten die Anfahrt etc. noch zu übernehmen... Danke! Yeza

Mitglied inaktiv - 14.01.2010, 17:00



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