Hallo !!
mein sohn ist 6 monate .
ich habe meinen Sohn 5 Monate voll gestillt obwohl es wirklich extrem schwierig die ersten 3 Monate war (milchmenge dann war er zu schwach zum trinken , hatte bei Geburt knapp 2000g ) und ich immer sehr wenig Milch hatte trotz abpumpen ... nun gebe ich seit 1 Monat beikost dazu ( mittags Gemüse mit Kohlenhydrate 150g , nachmittags obst 150g und abends milchbrei ca 80g ) und bei Bedarf schon von Anfang an Beba 1 zum zufüttern dazu .... ich stille ihn seit er richtig isst ( anfangs ja nur ein paar Löffel) nur noch 2 mal am Tag einmal vor dem schlafen gehen und einmal morgens um 6 ... so nun werde ich langsam Abstillen da ich befürchte das die Milch immer mehr davon gleitet ( mittlerweile trinkt er nur noch von einer Brust trotz wechselnden Positionen ) wenn möglich würde ich gerne bis zum ersten Lebensjahr noch 1 x am Tag weiterstillen mal sehen ob es möglich ist .
nun meine Frage : ich habe mir heute Beba 2 gekauft weil drauf steht ab dem 6 Monat bei beikost etc .. meine Freundin verunsicherte mich zu und meinte ich soll das 1 weiter geben da er bei dem angeblich dick wird und das 1 besser ist ?
was stimmt denn nun ?
und ist es möglich 1 bis 2 mal am Tag mit nur 1 Brust weiterzustillen ???
Liebe Grüße
von
Prince1
am 29.05.2017, 16:36
Antwort auf:
folgemilch
Liebe Prince1,
Du kannst es probieren, weiter zu stillen, allerdings kann es passirren, dass dein Baby sich ganz zur Flasche hin abstillt und die Brust irgendwann ablehnt.
Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung.
Pre-MIlch kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Wie sie zubereitet wird, steht auf der Packung.
Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden.
Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind.
Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung
von Denise Both, IBCLC
Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten:
• Säuglingsanfangsnahrung
• Folgenahrung
• Antigen Reduzierte Nahrung
Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen.
Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden.
"1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden.
Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch.
Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden.
Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).
von
Biggi Welter
am 29.05.2017