Hallo Biggi,
warum sollen gestillte Kinder im ersten Lebenshalbjahr keine Fluoride erhalten?
Ich wohne in einer Gegend wo kaum Fluorid im Trinkwasser enthalten ist.
Mein Sohn wurde 6 Monate voll gestillt und erhaelt nun seit 1 Monat auch Beikost. Muss ich nun an eine zusaetzliche Fluoridgabe denken?
Maria
Mitglied inaktiv - 18.08.2001, 21:48
Antwort auf:
Fluorid und Stillen
Liebe Maria,
laut Ruth Lawrence und Robert Lawrence „Breastfeeding: A Guide for the Medical Profession“
5th ed., 1999 enthält Muttermilch 16 +/- 5 µg Fluorid pro Liter und der Fluoridgehalt der
Muttermilch spiegelt bis zu einem gewissen Grad den Gehalt des Trinkwassers wieder.
Das heißt, der Fluoridgehalt der Muttermilch ist abhängig, von der Zufuhr über Nahrung, Wasser
und eventuelle Einnahme von Fluorpräparaten. Eine zu hohe Fluorzufuhr beim Kind kann Schäden
hervorrufen. Deshalb empfiehlt die Amerikanische Akademie der Kinderärzte keine Fluorgaben
bei gestillten Kindern, die in Gegenden leben, in denen das Trinkwasser fluoridiert ist.
Ich konnte jedoch nirgends etwas darüber finden, in welchen Ausmaß Fluor in die Muttermilch
übergeht. Allerdings findet sich bei Präparaten, die Fluor enthalten häufiger der Hinweis, dass in
der Stillzeit eine strenge Indikationsstellung gilt und bei Lawrence und Lawrence findet sich der
Hinweis auf eine Studie (Walton and Messer: Dental Caries and fluorosis in breast fed and bottle
fed children, 1981) die über Risiken einer zu hohen Fluoridzufuhr berichtet.
Das Thema Fluor wird sehr kontrovers diskutiert, am besten sprichst Du mit mehreren Zahnärzten
und Kinderärzten und triffst dann deine Entscheidung.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.08.2001