Frage: Flüssigkeitsbedarf

Liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist nun 8 Monate alt. Die Welt ist viel zu spannend um tagsüber gestillt zu werden. Das heißt, sie wird seit ca. 2 Wochen zwischen 21h-6h ca. 3-5x gestillt. Wobei sie in 4 von 5 Fällen nur ca. 1 Min. trinkt. IHre Windeln waren in den letzten Tagen nicht mehr richtig naß und es hat heute sogar etwas gelblich ausgesehen. Leider trinkt sie auch nicht besonders viel Wasser. Meist sind es nur 30ml pro Tag. Abends bekommt sie einen Vollmilchbrei (halb Wasser, halb Milch). Beim stillen bemerke jetzt meist auch gar keinen Milcheinschuss. Wenn ich ihn bemerke schmerzt es sehr (ist allerdings sehr sehr selten). Kann es sein das meine Milch weg bleibt? Sie ist ja erst 8 Monate und braucht Milch. Tagsüber bekomm ich sie nicht an die Brust. Muss ich nun MIlch zufüttern? schonmal Danke!

von kugelfisch2012 am 13.05.2013, 22:16



Antwort auf: Flüssigkeitsbedarf

Liebe kugelfisch2012, wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst. In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Ob dein Kind ausreichend Milch bekommt, kannst Du bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine Gewichtszunahme entsprechende den Angaben der WHO Child Growth Standards WHO Multicentre Growth Referencs Study Group, 2006, d.h. im Durchschnitt: • 1. bis 3. Monat: 200 400 g/Woche, mind. 150 g/Woche • 4. Monat: 110 160 g/Woche • 5. Monat. 400 500 g/Monat • 6. Monat: 350 500 g/Monat • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Weitere gezielte Hilfe kann dir eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 13.05.2013