Hallo,
ich habe nochmal Fragen zur Beikost (DANKE für die ausführliche Antwort gestern!). Wie oft soll man denn den Gemüsebrei mit Fleisch geben? Jeden Tag oder nur ab und zu und die restlichen Tage ohne Fleisch?
Welche Zubereitungsart des Getreidemilchbreis empfehlen Sie bei allergiegefährdeten Kindern? Meine Tochter hat Neurodermitis. Die Kinderärztin wollte uns nicht mal mehr HA Milch erlauben (falls außer MuMi etwas benötigt wird), die Hautärztin meinte, nachdem der Blutallergietest negativ war, könnte sie ganz normale Babymilch bekommen...Das verunsichert natürlich, v.a. da der Allergietest ja in diesem Alter (7 Mo.) noch falsch negativ sein kann...
Und noch eine letzte Frage: Ich hatte MuMi abgepumt und eingefroren, da ich letzte Woche eine Vollnarkose hatte (Danke auch hier für Ihren Rat!). Nach dem Auftauen haben wir festgestellt, dass die MuMi einen komischen Geschmack hat (leicht ranzig, nicht so süß wie sonst). Ist das normal? Beim ersten Mal hatte ich sie langsam im Kühlschrank aufgetaut und dann meiner Tochter gar nicht gegeben wg. des Geschmacks. beim 2. Mal hat mein Mann sie direkt aus dem Gefrierschrank im Wasserbad erwärmt. Meine Tochter hat nichts davon getrunken, allerdings an diesem Tag, solange ich in der Klinik war, dann auch nichts anderes, kein Wasser, keine HA, kein Gemüse. Hungerstreik... ;-) Soll ich die restliche eingefrorene MuMi lieber entsorgen?
DANKE!!!
Mitglied inaktiv - 28.04.2009, 10:43
Antwort auf:
Fleisch/Getreidebrei/eingefrorene MuMi
Liebe Rübe08,
es reicht, wenn Sie Ihrem Baby zwei- bis dreimal pro Woche Fleisch anbieten.
Ich würde gar keinen Milchbrei geben, sondern eine milchfreien Getreidebrei anbieten und danach einfach stillen.
In wie weit bei allergiegefährdeten Kindern die Gabe von HA-Nahrung ab der Einführung von Beikost noch sinnvoll ist, darüber streiten die Experten. Da HA-Nahrung jedoch recht bitter schmeckt, wird sie von vielen Stillkindern auch sehr vehement abgelehnt. Ganz allgemein kann als Ersatz für die Muttermilch eine Pre-Nahrung gegeben werden und zwar das gesamte erste Lebensjahr hindurch.
Ihre Beobachtung ist leider gar nicht so selten und es ist sicher kein "Spezialproblem" sondern kommt einigermaßen häufig vor. Es gibt einige Erklärungsversuche für das Phänomen der "seifigen" Milch, doch eine letztendlich sichere Erklärung gibt es bisher noch nicht.
Das einzige was wohl feststeht ist, dass sich die Milchfette aus noch nicht richtig geklärten Gründen verändern und die Milch dann seifig schmeckt und riecht. Diese Milch ist nicht verdorben in eigentlichen Sinne und es gibt Babys, die diese Milch trinken, während andere Kinder sie (verständlicherweise) strikt ablehnen. Seltsamerweise ist nicht immer alle Milch der gleichen Frau (trotz gleicher Behandlung) betroffen. Auch dafür gibt es noch keine Erklärung.
Aus der Erfahrung weiß man, dass der geschmacklichen Veränderung durch kurzes Erhitzen der Milch (ähnlich wie beim Pasteurisieren) entgegengewirkt werden kann. Das "Abkochen" der Milch kann eine Alternative sein, wenn die Mutter auf das Abpumpen und Aufbewahren angewiesen ist (z.B. wegen Berufstätigkeit). Die so behandelte Milch ist immer noch besser als künstliche Säuglingsnahrung, allerdings gehen der Großteil der Immunstoffe leider verloren.
Ich hoffe, Ihre Frage einigermaßen beantwortet zu haben. Ruth Lawrence, MD, beschäftigt sich in einem Kapitel ihres Buches "Breastfeeding: A guide for the medical profession" auch mit diesem Phänomen, aber auch dort finden sich keine endgültigen Erklärungen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.04.2009
Antwort auf:
Fleisch/Getreidebrei/eingefrorene MuMi
Hallo,
ich gebe meinem Sohn (auch allergiegefährdet) Reis- oder Hirsebrei (beides glutenfrei, gibt es im Handel je nach Marke als Reis(Hirse)schleim, Reis(Hirse)flocken, Reis(Hirse)brei...), allerdings mit gekochtem Obst und nicht als Milchbrei (Fertigpulver möchte ich nicht nehmen und mit MuMi wird es zu flüssig). Ich biete ihm nach dem Reis-Obst-Brei einfach MuMi zum Trinken an. Beim Fleisch bin ich mir auch unsicher, bin mal gespannt, was Biggi Welter antwortet.
Das tiefgrfrorene Mumi komisch riecht (und wohl auch schmeckt), heißt nicht, dass sie verdorben ist, kenne ich aber auch. Mein Sohn bekommt seit 7 Monaten jeden Tag 2 Flachen mit tiefgefrorenen MuMi (hatte am Anfang, als er in der Klinik war, Milchüberschuss und seitdem ein rotierendes System d.h. ich taue täglich 2 Fläschchen auf und habe bis vor kurzem dafür 2 oder 3 wieder eingefroren)...ich merke da keinen Unterschied, d.h., er trinkt die tiefgefrorene genauso gut (oder phasenweise auch schlecht) wie die frisch abgepumpte (geht nicht an die Brust). )Die Frage ist nur, ob deine Kleine sie auch trinkt, wenn sie nicht dran gewöhnt ist an den Geschmack.
Viele Grüße,
Katja
Mitglied inaktiv - 28.04.2009, 12:21