Guten Morgen Biggi!
Mein Sohn Fridolin (7 Monate) hat nun seinen dritten Zahn bekommen, klassischerweise einen oberen Schneidezahn. Dieser schrappt beim Stillen an meiner Brustwarze auf und ab, ziemlich unangenehm.
Und das ist während des Trinkens als auch beim Nuckeln.
Für mich sieht die Anlegetechnik gut aus, Fridolin hat viel Brust im Mund.
Die Brustwarzen sind nicht wund, sie tun "nur" weh.
Ich weiß ja nicht, was Du aus der Ferne dazu sagen kannst, aber vielleicht hast Du ja einen Tipp für uns?
Vielen Dank, ellen.
von
mandellos
am 22.03.2011, 09:22
Antwort auf:
Falsche Anlegetechnik?
Liebe Ellen,
das „Scheuern" der Zähne kann extrem unangenehm sein. Die erste Sofortmaßnahme ist, dass Du immer wieder die Stillposition änderst, so dass nicht immer die gleichen Stellen belastet werden. Außerdem solltest Du unbedingt darauf achten, dass dein Kind keine Beikostreste im Mund hat, bevor Du anlegst (falls dein Kind bereits Beikost bekommt). Kleine Beikostreste können wie Schmirgelpapier wirken. Lass dein Baby eventuell vor dem Anlegen erst einen Schluck Wasser trinken.
Zusätzlich wäre es gut, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden könntest, die dir gezielte Tipps zur Anlegetechnik und verschiedenen Stillpositionen geben kann und dir auch zeigen kann, worauf Du achten musst.
Sprich mit deinem Kind und sobald Du spürst, dass seine Zähne scheuern, ermahne ihn wieder. Du kannst Fridolin sagen er soll „zart" oder „vorsichtig" (oder welches Wort auch immer in eurem Sprachschatz vorkommt) trinken. Unter Umständen solltest Du ihn wirklich jedes Mal neu anlegen.
Um deine verletzten Brustwarzen schneller heilen zu lassen, haben sich die folgenden Tipps bewährt:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
LLLiebe Grüße, ich hoffe, die Tipps helfen dir weiter!
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.03.2011