Frage: Extremer Milchspendereflex

Hallo Mein kleiner Mann ist morgen 7 Wochen alt. In den letzten Tagen hatten wir eine Clusterphase, in der ich ihn fast den ganzen Tag von einer Brust auf die andere legen müsste, da er dauernd hungrig war. Nun ist es so, dass der Milchspendereflex links von Anfang an sehr stark war und mein Kleiner sich auch immer wieder daran verschluckt, viele Bäuerchen machen muss und auch starke Blähungen bekommt. Jetzt, nach dem Dauertrinken der letzte Woche ist ser Milchspendereflex augenscheinlich um das Doppelte angewachsen. Es spritzt in hohen Bogen aus der Brust und überfordert meinen kleinen Mann. Auch ausstreichen der Milch hilft nur bedingt, da der Milchspendereflex während des Ausstreichends immer wieder von vorne losgeht. Über Nacht hatte ich heute auch einen schmerzhaften Milchstau auf der rechten Seite den ich durch anlegen halbwegs in den Griff bekommen habe. Leider muss ich Nachts beim stillen im liegen immer wieder einen Finger zwischen meine Brust und sein Näschen schieben, da er sonst, vor allem in den ersten paar Minuten keine Luft bekommt. Ich kann ihn auch nicht beide Seiten leer trinken lassen, da er meist nach einer Seite schon satt ist. Er nimmt auch super zu, also zu wenig bekommt er dadurch definitiv nicht. Gewöhnt sich mein Kind an diesen starken Reflex oder kann ich irgendetwas tun, damit er etwas weniger wird? Auch möchte ich nicht immer wieder nachts wach werden, da auf einer Seite ein Stau entsteht, da ich die andere Seite leertrinken lasse. Danke schön mal für Ihre Antwort, Alles Liebe yvi

von Yve89 am 21.02.2018, 11:16



Antwort auf: Extremer Milchspendereflex

Liebe yvi, bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 21.02.2018



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