Frage: Extrem haeufiges stillen

Hallo, meine kleine tochter (4 wochen) hat gerade extrem oft hunger (?)wenn sie wach ist,moechte sie fast staendig an der brust sein,wacht beim spazierengehen auf,weil sie an die brust moechte und wird sehr oft beim trinken richtig unruhig (wirft den kopf hin und her,bekommt die brustwarze auf einmal nicht mehr zu fassen,faengt dann an zu weinen obwohl sie sonst nie weint und wirkt total angestrengt.nachts und meist vormittags trinkt sie ganz ruhig und schafft es auch sofort "anzudocken").einmal hab ich ihr eine flasche gegeben,die hat sie rasend schnell ausgetrunken und ist danach sofort fuer mehrere stunden eingeschlafen.ich hatte das gefuehl sie wurde endlich mal wirklich satt.mich macht das sehr traurig,ich stille so gern ,aber ich will ja nicht,dass sie immer hungrig bleibt..ich glaube,ich hab auch eigentlich viel milch,es spritzt oft richtig raus und sie hat auch bis jetzt sehr gut zugenommen. Ich will aber natuerlich trotzdem nicht,dass sie dauernd hungrig und damit ungluecklich ist.wuerden sie mir empfehlen auf flaschennahrung umzusteigen?liebe gruesse

von madita am 15.11.2012, 22:09



Antwort auf: Extrem haeufiges stillen

Liebe madita, nein, würde ich nicht ;-). Es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 16.11.2012



Antwort auf: Extrem haeufiges stillen

vielen dank für die schnelle antwort!!! ich glaub eine saugverwirrung ist es nicht,sie hat vorher noch nie eine flasche bekommen,erst nachdem das problem schon auftrat.(schnuller gar nicht) das mit dem zu starken milchspendereflex kann sehr gut sein!!die milch spritzt in mehreren strahlen und sie verschluckt sich und es läuft milch aus dem mundwinkel. habe es heute mit dem rauslaufen lassen versucht,leider spritzt es dann immer wieder nach ca 10-20 sekunden wenn ich sie wieder an die brust lege.soll ich es dann öfter wieder auslaufen lassen oder bekommt sie dann nicht genug milch? das mit dem zurücklehnen (berg auf stillen bekommen wir irgendwie noch nicht richtig hin,da schaff ichs gar nicht,ihr die brustwarze in den mund zu geben und sie wird furchtbar wütend :) klappt sehr gut,ich hab das gefühl sie wird dabei ruhiger und das mit der einen brust auch!!wenn ich sie ihr das zweite oder dritte mal anbiete trinkt sie sehr viel ruhiger,was ja vielleicht auch darauf hindeutet,dass es sie stört,wenn die milch so spritzt. aufstoßen tut sie irgendwie niemals,ich habs schon öfter versucht,aber es kommt nie ein "bäuerchen".ist das irgendwie schädlich?also bleibt dann zuviel luft in ihrem bauch? vielen dank nochmal,die tipps waren wirklich toll!!!

von madita am 16.11.2012, 15:43



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