Essen, schlafen und stillen, gern auch an die Mamis :-)

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Essen, schlafen und stillen, gern auch an die Mamis :-)

Liebe Kristina, liebe Biggi! Leider ist es immernoch sehr stressig mit meinem kleinen Sohn. Nachts wird er oft stündlich wach, hin und wieder auch bleibt er 2,3 std wach. Ich bin sehr ausgepowert und erledigt.. Er schläft um 20:00 und wird um 5 wach. Wenn ich tagsüber koche, will er immer auf meinem Arm und helfen. Ansonsten steht er an meinen Beinen und schreit.. das und meine Müdigkeit hat zur Folge, dass ich mich wirklich schlecht ernähre... d.h., ich habe oft Hunger und schaffe es nicht, etwas zu essen. Nur morgens esse ich mein Müsli... das bereite ich abends zu... wenn der Hunger groß ist, Trockenes Vollkornbrot, Banane, müsliriegel... alles, was schnell auf die Hand geht. Was mir auf dem Herzen brennt: Muss ich mir sorgen machen, dass die Qualität der Muttermilch darunter leidet??????? Habt ihr Tipps für ruhigere Nächte? Sein Problem ist, dass er unheimlich viel verarbeitet. Es muss abends nur Besuch kommen, und meine Nacht ist gelaufen :-(. Ich ziehe mich seit Monaten total zurück. Er wird ca alle 2-3 std gestillt(weil er kaum Beikost isst)eben nach bedarf. Nachts hat er 2 mal Hunger, wacht aber eben trotzdem häufiger auf. Ich habe das Gefühl, mein Körper macht nicht mehr lange mit :-(. Er ist tagsüber fröhlich und aktiv, aber eben auch sehr anhänglich. Nachts schläft er oft in meinem Arm glücklich weiter, ansonsten ist aufstehen angesagt, weil er sich wach zappelt und reinsteigert. Hab ich ihm da was angewöhnt??? Er ist nun 10 Monate alt und hat 8 zähnchen. Er krabbelt seit 2 Monaten, meine Hoffnung, dass es mit dem krabbeln besser wird, hat sich mittlerweile zerschlagen.. Und ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen:-(, immer nur müde. Wir teilen uns mein Bett. Lt Osteopathin und Kinderärztin ist er putzmunter. Virbucol, lunafini, passiflora und bachblütenglobuli haben auch nicht geholfen.. Rituale, massage und viel kuscheln machen wir immer.. bin also um jeden Tipp dankbar :-) einschlafen ist kein Problem, nur das durchschlafen. Er wacht auf, schreit SOFORT und steht auf allen vieren...???!!!!!!!! Im Arm beruhigt er sich sofort. Er hat noch NIE durchgeschlafen, also auch keine Phase.. die beste Nacht war mit 3 Unterbrechungen, das kam 4,5 mal vor.. Liebe Grüße, Marlen

von Marlen123 am 24.10.2016, 13:23



Antwort auf: Essen, schlafen und stillen, gern auch an die Mamis :-)

Liebe Marlen, Du brauchst dir auch keine Gedanken um die Qualität deiner Milch zu machen. „Zu dünne Muttermilch“ ist ein Ammenmärchen. Am Aussehen der Milch lässt sich zudem nicht festmachen, was sie enthält. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Hier gibt es nur zwei Ausnahmen, dass die Milch nicht alles enthält, was das Baby braucht: bei extremen Ernährungsformen ohne jegliche tierische Produkte (vegane Ernährung) kann der Gehalt an Vitamin B12 in der Muttermilch nicht ausreichen und bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit.Ich gehe jedoch davon aus, dass Du weder kurz vor dem Hungertod stehst, noch sich streng vegan ernährst oder gar an Hyperlipoproteinämie leidest. Eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Wichtig ist, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... Sehr ans Herz legen mag ich euch ein Tragetuch. Denn getragene Säuglinge sind meist pflegeleichtere Säugling, weil sie durch den intensiven Körperkontakt eines ihrer Grundbedürfnisse auf wunderbare Weise befriedigen können. Ein weiterer Vorteil: Auch der Papa kann sich das Baby an den Körper binden und mit ihm schöne lange Spaziergänge machen, während denen das Kleine an seinen Körper gekuschelt schlafen wird. Dies stärkt auch die Bindung zwischen Vater und Kind auf besondere Weise! Wie so ein Tuch optimal gebunden wird können dir die meisten Stillberaterinnen zeigen, darum macht es allein deshalb schon Sinn, mal zu schauen, ob es jemanden in Eurer Nähe gibt! • Vielleicht findest Du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 24.10.2016



Antwort auf: Essen, schlafen und stillen, gern auch an die Mamis :-)

Hallo, wir können uns die Hand reichen: Hier herrscht der gleiche Zustand; einzige Ausnahme: ich hab ein 10 Monate altes Mädchen... Zur Zeit ist sie nachts mal wieder stündlich wach...tagsüber isst sie jedoch relativ gut. Ich wollte nur sagen: du bist nicht alleine. Ich hoffe, es wird irgendwann mal besser...

von Leuchtelicht am 24.10.2016, 15:07



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