Guten Tag,
mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt und wurde bisher voll gestillt und seit ca. 2 Wochen bekommt er eine Mahlzeit als Brei (Nachmittag), was auch mittlerweile ganz gut klappt (so dass ich hinterher nicht mehr stillen muss).
Jetzt ist mein Problem, dass sich sein Interesse sehr stark von der Brust weg hin zu allem anderen verlagert, was sich darin äußert, dass er nur sehr kurz trinkt (und dann schnell wieder hungrig ist und sich v.a. nachts die großen Mahlzeiten holt, wenn er im Halbschlaf ist) und während des trinkens auf mir rumklettert und dabei mit der Brustwarze spielt, was sehr schmerzhaft ist, nur um sein Umfeld besser sehen zu können. Mich immer in ein ruhiges Zimmer setzen ist wegen des Geschwisterkindes nicht machbar.
Daher möchte ich ihn nun abstillen und auf die Flasche umsteigen, weil es mich einfach sonst zu fertig macht (diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, habe ich doch meine 1 Tochter über ein Jahr gestillt und war sicher, dass es dieses Mal wieder so super klappen würde, aber ich bin einfach am Ende, es geht einfach nicht mehr).
Er nimmt auch grundsätzlich die Flasche, Wasser trinkt er daraus gerne und viel und auch ein bisschen Milchnahrung tinkt er. Allerdings trinkt er keine kompette Mahlzeit aus der Flasche, da fängt er vorher an zu schreien und trinkt dann noch mal 2-3 Minuten an der Brust.
Meine Fragen sind daher, wie ich das am sinnvollsten anstelle, so dass es für uns beide irgendwie passt. Soll ich die Trinkmenge immer nur wenig steigern? In welchem Abstand kann ich die verschiedenen Mahlzeiten durch die Flasche ersetzen, oder alle auf einmal? Und sollte ich mit der Einführung des nächsten Breis warten, bis ich komplett abgestillt habe, oder das parallel machen? Wenn ich Pre oder 1er Nahrung füttere, soll ich dann auf Verlangen immer noch nachts was geben, oder sollte ich dann nachts nur noch Wasser geben und 5 Mahlzeiten nicht überschreiten (momentan hat er 4-5 Mahlzeiten über Tag und 2-4 nachts)?
Vielen Dank schon jetzt!
Eisbaerchen80
von
Eisbaerchen80
am 21.09.2011, 21:10
Antwort auf:
Ersetzen von Stillmahlzeiten - wie am besten vorgehen?
Liebe Eisbaerchen80,
eine "Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann.
Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren.
Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Du kannst auch weiterhin die Beikost steigern, aber mach das langsam und ersetze nicht gleich eine ganze Mahlzeit.
Auch nachts kannst Du weiterhin nach Bedarf stillen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen.
Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Du kannst verschiedene Sorten Ersatzmilch anbieten, vielleicht schmeckt deinem Baby die probierte Sorte nicht.
Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich hoffe, dir weitergeholfen zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 21.09.2011