Hallo liebes Stillberatungs-Team,
meine Tochter, fast 8 Monate, bekam inzwischen schon 3 Brei-Mahlzeiten, mittags selbstgekochten Gemüse-Fleisch-Kartoffel-Brei, nachmittags Getreide-Obst-Brei (erst seit etwa 3 Wochen) und abends Getreide-Milch-Brei. Diese hat sich auch immer ganz gut gegessen, nur beim Abendbrei hat sie manchmal gemeckert. Ansonsten wurde sie noch gestillt.
Nun hat sie seit Sonntag abend eine Erkältung, nichts schlimmes, Schnupfen, etwas Husten und kein Fieber. Außerdem kommt wohl oben links der seitliche Schneidezahn, die unteren mittleren hat sie schon, die Kante kann man schon fühlen, und es sieht so aus, als ob oben noch mehr Zähne kommen.
Ansonsten ist sie aber fit, zwar ein bisschen anhänglich, aber sie übt fleißig krabbeln, der Po kommt schon ein bisschen hoch, und rollt durch die ganze Wohnung.
Allerdings verweigert sie seit Sonntag abend jeglichen Brei, auch den Mittagsbrei, den sie sonst immer gerne gegessen hat. Ich stille sie jetzt wieder voll.
Ich mache mir jetzt Sorgen, ob ich überhaupt noch genug Milch habe, so dass sie satt wird und ob sie durch die Milch noch alles bekommt, was sie braucht?
Produziert denn die Brust so kurzfristig wieder genug Milch?
Und soll ich ihr überhaupt noch Brei anbieten? Sie isst zur Zeit nicht einen Löffel und ich muss alles wegwerfen.
Oder soll ich lieber eine Pause machen?
Und wie fange ich dann wieder an mit dem Brei, so dass es für sie und für meine Brust gut klappt?
Fragen über Fragen ;-)
Vielen Dank für eure Antwort!
von
trinity_81
am 15.03.2012, 13:38
Antwort auf:
Erkältung, Breiverweigerung
Liebe trinity_81,
es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und statt dessen wieder
häufiger oder mehr gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich
ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag.
Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, dass gibt es immer wieder
einmal kleinere oder größere Rückschritte.
Wichtig ist, dass aus dem Thema „Essen“ kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf
verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen
Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte.
Mach einfach ein paar Tage Breipause, vielleicht mag dein Kind ja auch lieber Fingerfood.
Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Probier es einfach einmal aus.
In einigen tagen kannst Du wieder Brei anbieten, Du wirst sehen, wie dein Kind reagiert.
Wenn Du jetzt wieder häufiger stillst, wird sich die Milchmenge schnell erhöhen und deine Milch ist auch jetzt wertvoll und enthält alles, was dein Kind braucht!
Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich.
Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.03.2012
Antwort auf:
Erkältung, Breiverweigerung
Hi!
Ich kenne das Problem und hatte es selber bei meinem Sohn,auch mit acht Monate.:-)
Ihm hat ein Meerwasser nasenspray,sehr gut geholfen.
Er ist jetzt wieder gesund und isst seinen Brei wie vorher.
Meine Brust hat drei Tage gebraucht und dann war alles wieder gut...
Das Buch ist übrigens echt Super und Du kannst es etwas günstiger z.B. Bei e... Oder e...Kleinanzeigen bekommen.
Gute Besserung an dein Kind!
von
Christin84
am 15.03.2012, 15:45
Antwort auf:
Erkältung, Breiverweigerung
Vielen Dank für die Antworten, das beruhigt mich ein bisschen :-)
Allerdings merke ich wirklich, dass es anstrengend für mich ist, weil sie jetzt im 3 Stunden-Rhythmus (auch nachts trinkt) und ich nicht genau weiß, ob sie genug bekommt.
@Christin84:
Mit den 3 Tagen meinst du, als du wieder vollgestillt hast oder als dein Kleiner den Brei wieder genommen hast? Hast du dann wieder nach und nach erst Mittagsbrei, dann Abendbrei und als letztes Nachmittagsbrei gegeben oder alles direkt auf einmal wieder komplett?
von
trinity_81
am 16.03.2012, 16:25