Frage: Entzündung am Brustwarzenhof?

Hallo, ich habe mal wieder eine Frage: Ich stille seit zwei Wochen ohne Stillhütchen. Das ist wirklich viiieeel schöner. Nun ist es aber so, dass ich zuerst an der rechten Brust am Brustwarzenhof eine kleine eitrige Stelle hatte, die jetzt immer größer wird. Es ist genau an der Stelle, wo mein Sohn mit der Zunge massiert. Nun beginnt das gleiche auch an der linken Brust, aber nicht im Bereich, wo die Zunge liegt sondern über der Brustwarze (auf dem Brustwarzenhof). Können Sie mir sagen, was das sein könnte? Ich behandele schon mit Lansinoh-Salbe. Aber das bringt irgendwie nichts. Es ist wund und klebt auch an den Stilleinlagen fest (das entfernen der Stilleinlage schmerzt wegen des "festklebens"). Ich möchte eigentlich nicht mehr auf die Hütchen umsteigen und das Stillen ist auch noch erträglich... aber es könnte noch schöner sein, wenn ich diese "Irritationen" am Warzenhof nicht hätte.. Ich hoffe, Sie können mir helfen. Liebe Grüße

von Jamsession2222 am 09.05.2011, 07:36



Antwort auf: Entzündung am Brustwarzenhof?

Liebe Jamsession2222, ich befürchte, dass die Anlegetechnik noch nicht ganz korrekt ist. Es ist deshalb wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 09.05.2011



Antwort auf: Entzündung am Brustwarzenhof?

Hallo Frau Welter, aber es ist sind ja nicht direkt die Brustwarzen wund, sondern eben eine Stelle auf dem Brustwarzenhof. Die Stillberaterin sehe ich erst am Donnerstag wieder. Meine Hebamme antwortet nicht auf meine SMS. Zum schlafen bekomme ich mein Kind nur durchs Stillen... Habe gerade wieder ein Stillhütchen benutzt. Da trinkt er aber nicht mehr wirklich effektiv mit... ;-(( Ich merke, wie ich immer gereizter werde und dabei soll doch alles so schön sein. Wenn ich von anderen höre, wie die Kinder in der Nacht schlafen, wie locker die stillen können und wie sie die Kinder auch tagsüber zum schlafen bekommen (ohne sie stillen zu müssen), kann ich einfach nur noch neidisch werden. Bei uns geht es grundsätzlich mit Geschrei umher. Bis ich dann anlege und lieber den wunden Warzenhof in Kauf nehme...:-( Na ja, wir haben wohl unseren Weg (nach 15 Wochen) noch nicht gefunden...

von Jamsession2222 am 09.05.2011, 14:21



Antwort auf: Entzündung am Brustwarzenhof?

Liebe Jamsession2222, ich kann Sie so gut verstehen, ich weiß, wie höllisch diese Schmerzen sein können! Achten Sie unbedingt auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren“, das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Ich hoffe, die Kollegin vor Ort kann Ihnen bald helfen! Biggi

von Biggi Welter am 09.05.2011



Antwort auf: Entzündung am Brustwarzenhof?

Hallo, es hat sich jetzt herausgestellt, dass ich auf beiden Brustwarzenhöfen Neurodermitis habe (genau wie an den Armen, im Gesicht, auf dem Dekolltè. Tja, da hatte ich über 10 Jahre Ruhe, und nun das... Ist schon gemein, dass so viele Stolpersteine kommen, wenn man doch einfach nur dem Kind das Beste geben möchte. Ich kann zwar weiterstillen, allerdings "kleben" die wunden Stellen immer an den Stilleinlagen fest. Und Cortison kann ich auf die Wunden ja nicht draufschmieren.... Aber abstillen möchte ich noch nicht. 6 Monate möchte ich unbedingt durchziehen. Drücken Sie mir die Daumen. Viele Grüße

von Jamsession2222 am 13.05.2011, 21:18



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