Liebe Stillberaterinnen,
ich stecke in einer Zwickmühle.Wegen einer Entzündung hat mir der Arzt Antibiotika und ein Cortikoid verschrieben (Cefurax und Prednisolon). Er meinte, ich müsse abstillen oder eine Stillpause machen. Das Ganze kam ziemlich plötzlich.
Meine Tochter ist 18 Monate alt und ich wollte sie eigentlich gern noch etwas stillen. Allerdings sind die Nächte im Moment sehr anstrengend, zwischen 1 und 7 Uhr nuckelt sie nachts derzeit permanent an meiner Brust und sucht Nähe.
Nachts akzeptiert sie dann auch keinen Schnuller sondern nur Brust. Diesen Zustand muss ich sowieso demnächst irgendwie ändern, da ich kaum zum Schlafen komme- aber von Jetzt auf Gleich? Das wird Horror! (noch dazu ist mein Mann nicht da).
Ich habe schon bei Embryotox recherchiert, dass beide Medikamente beim Stillen doch möglich wären, aber so richtig wohl ist mir nicht dabei.
Nun stehe ich vor dem Dilemma: Knallhartes Abstillen, d.h. brüllendes Kind, das nicht an die Brust darf - oder Stillen mit Medikamenten und deren Risiken...
Können Sie mir irgendeinen Rat geben?
Vielen Dank und viele Grüße
Shauna
von
Shauna
am 16.10.2018, 11:44
Antwort auf:
Medikamente und Stillen
leider wird Medikamentenrisiko häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind irreführend und geben keine Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Für die meisten Erkrankungen stehen Medikamente zur Verfügung, die mit dem Stillen zu vereinbaren sind.
Nicht jedem Arzt ist bewusst, dass im Beipackzettel oder in der "Roten Liste" in der Regel steht, dass ein Medikament in der Stillzeit nicht gegeben werden darf, obwohl es doch möglich ist.
Darum kann und sollte sich dein behandelnder Arzt bei der Embryotox in Berlin gezielt beraten lassen!! Es ist dein gutes Recht, das auch von ihm abzufordern... Das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") berät Ärzte und andere Fachleute bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft). Es ist unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html.
Vielleicht kannst Du so wenigstens in Ruhe abstillen, was für Dein Baby und auch für die Brust sicherlich besser ist.
von
Biggi Welter
am 16.10.2018
Antwort auf:
Medikamente und Stillen
Vielen Dank für die Antwort. Leider berät Embryotox keine Stillenden (mehr). Somit komme ich da leider auch nicht weiter.
Shauna
von
Shauna
am 16.10.2018, 15:07
Antwort auf:
Medikamente und Stillen
Liebe Shauna,
aber Dein Arzt kann dort anrufen oder auch der Apotheker.
Und im Prinzip hast Du die Antwort ja auch schon von den Experten dort ;-).
Du könntest auch noch bei Dr. Bluni oder Paulus nachfragen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 16.10.2018