Frage: Eisenmangel/Stillen

Hallo, unser Sohn (15 Monate) war wegen eines Infektes mit hohem Fieber im Krankenhaus. Dort wurde ein Eisenmangel festgestellt. Bisher bekommt er normale Kost zu allen 4 Mahlzeiten. Flüssigkeit bekommt er nur über die Muttermilch. Immer zwischen den Mahlzeiten und noch mehrmals in der Nacht. Er hatte nie besonders großen Hunger und getrunken hat er am Tag auch bloß wenn ich ihm die Brust angeboten habe. Habe das jetzt an den heißen Tagen dementsprechend öfter gemacht. Appetitmangel kam aber scheinbar vom Eisenmangel. Denn nun mit Ferro-Sanol isst er mehr. Mir wurde dann von der Ärztin geraten, weniger zu stillen (vor allem nicht vor den Mahlzeiten - sonst wäre er von der Milch schon satt). Er soll doch lieber aus einer Flasche oder Becher Wasser o.ä. trinken. und vor allem aber auch Kuhmilch. (Flasche findet er sehr interessant, aber nicht zum trinken, Trinklernbecher genauso und wenn er aus dem Becher versucht zu trinken, verschluckt er sich sehr oft - obwohl er am Becher das meiste Interesse zeigt.) Warum soll Kuhmilch besser sein als Muttermilch? (Er bekommt pro Tag einen Joghurt und in der Muttermilch ist doch auch Kalzium? Kann der Eisenmangel mit dem Stillen zusammenhängen oder vielleicht doch damit, dass er zu wenig gegessen hat? Gibt es Tricks ihm das Trinken aus dem Becher beizubringen? (Es wäre schon schön, wenn er auch anders als aus der Brust Flüssigkeit zu sich nehmen kann) Da er scheinbar ein geringes Hunger- und Durstgefühl hat - woran merke ich, dass er ausreichend trinkt? So ist er ein fittes, neugieriges kleines Kerlchen- wenn auch nicht dick) Dachte immer mein Sohn bekommt alles wichtige was er braucht plus Muttermilch und nun bin ich ständig am überlegen, was ich falsch mache. Liebe Grüße, apfelblüte

Mitglied inaktiv - 20.07.2010, 16:06



Antwort auf: Eisenmangel/Stillen

Liebe apfelblüte, Muttermilcheisen ist u.a. deshalb so gut verwertbar, weil die Muttermilch einen relativ hohen Gehalt an Laktoferrin hat (in Kuhmilch ist nur sehr wenig Laktoferrin enthalten). Außerdem FÖRDERT das Laktoferrin in der Muttermilch die Aufnahme von Eisen aus der Beikost, wenn in zeitlichem Zusammenhang mit der Beikostaufnahme gestillt wird. Wahrscheinlich sollen Sie nicht zusätzlich Milchbrei geben, sondern eher Fleischmahlzeiten anbieten. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin C haltiger Bestandteil. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Sie zuerst die Fleischmahlzeit anbieten könnten und dann erst stillen. Da Sie ja bereits Eisentropfen geben, wird der Mangel bald behoben sein und Ihr Baby wird von ganz alleine mehr essen. Auch beim Trinken heißt das Zauberwort Geduld. Lassen Sie Ihr Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 20.07.2010



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Eisenmangel durch zu langes stillen

Hallo, mein Sohn ist 7 Monate alt, man kann sagen er wird noch voll gestillt. Vor einem Monat haben wir mit der Beikost gestartet. Die erste Woche verlief schleppend. Die zweite Woche hat er dann schon 4 bis 5 Löffel gegessen. Danach wieder schleppend, sodass wir 2 - 3 Tage Pause eingelegt haben. Letzte Woche war er dann krank hatte Fiebe...


Eisenmangel

Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt elf Monate und ich Stille zu 80% noch. Mit einen Gläschen kommen wir 2-3 Tage aus. Mit Fingerfood spielt er überwiegend. Zum Abendessen bekommt er Schmelzflocken mit fruchtpürre und ca. 1 Teelöffel Mandelmus. Er ist aber ca. nur die Hälfte manchmal weniger. Wir waren bei der U6 und die Ärztin sagte es sei seh...


Eisenmangel?

Hallo liebe Biggi, Meine Maus ist jetzt 9,5 Monate alt und wird eigentlich noch so gut wie voll gestillt. Sie probiert nur mal einen Löffel oder kaut mal an etwas herum. Eine Zeit lang hat sie etwas besser gegessen, aber da waren es auch nur so 50-60g. Aus Sorge wurde heute der Ferritin-Wert bestimmt, welcher bei 12 Mikrogramm/l liegt, der Eis...


Eisenmangel und (ab)stillen, 15 Monate

Hallo liebe Biggi, Vor 2 Monaten hatte ich dir schon einmal geschrieben, weil mein Sohn wenig bis kaum feste Nahrung gegessen hat. Wir haben nun seine Blutwerte kontrollieren lassen und es kam tatsächlich ein leichter Eisenmangel dabei raus. Er bekommt nun 20 Tropfen Ferro Sanol täglich (seit knapp 1,5 Monaten). Ende September wird erneut Blut ...


Eisenmangel

Hallo, ich muss nun mal hier fragen. Meine Tochter (11 Monate alt) hatte vor zwei Wochen eine Gastritis, die ziemlich lange ging, Meine Kinderärztin findet das alles völlig normal. Ich allerdings nicht! Ich vermute nun zusätzlich einen Eisenmangel, da ich immernoch stille und sie ziemlich erhöhte Thrombozyten hat. Außerdem liegt ihr Hämagl...


Eisenmangel

Hallo Frau Welter, mein 9 Monate alter Sohn hat zu wenig Eisen obwohl er Fleisch bekommt. Außerdem hat seine Wachstumskurve einen Knick (Knick bereits vor der Breieinführung). Er bekommt seit dem 6 Monat Brei und wird gestillt (Vollstillkind). Leider hatte er Flasche abgelehnt als ich den Eindruck hatte er bekommt zu wenig Milch. Aktuell trinkt ...


Kind 22 Monate abstillen wegen Eisenmangel?

Hallo Frau Welter, Mein Junge will mit 22 Monaten immer noch kaum etwas essen. An manchen Tagen ernährt er sich fast nur von der Brust. Vor allem nachts trinkt er mindestens alle 2 Stunden, aber auch tagsüber ist die Brust seine Hauptnahrungsquelle. Vor dem meisten Essen ekelt er sich, will dann garnicht erst probieren. Aber auch wenn er isst, i...


Eisenmangel beim Baby?

Guten Morgen, Ich habe die komplette Schwangerschaft und bis heute (Geburt war im Januar 22) eine Eisenmangelanämie. Unsere Tochter stille ich voll. Erste Breiversuche werden noch nicht so gern angenommen, aber wir bleiben dran. Kann das Baby aufgrund meines langen anhaltenden Eisenmangels auch einen Mangel bekommen? Sie ist 6 1/2 Monate...


Eisenmangel

Guten Tag, Ich vermute einen Eisenmangel bei mir, ich stille meine 3 Monate alte Tochter voll. Könnte dies negative Folgen für meine Tochter haben? (Die Nachsorge Untersuchung beim Frauenarzt konnte bisher noch nicht stattfinden). Auch sonst nehme ich nichts zusätzlich, wäre dies wichtig? Vielen Dank und Viele Grüße


Eisenmangel, abstillen?

Hallo, meine Tochter, fast 15 Monate, ist recht zierlich (8,3 kg und 76 cm). Da sie in der Perzentile abgerutscht ist und schon seit Start der Beikost eher eine sehr schlechte Esserin ist, wurde jetzt eine Blutuntersuchung durchgeführt. Diese ergab einen Eisenmangel und wir sollen mit entsprechenden Tropfen starten. Die Kinderärztin sagte mir,...