Liebe Biggi!
Mein Sohn ist 12 Wochen alt und wird voll gestillt. Von Anfang an hatte ich mehr als genug Milch, tlw eher zu viel (speziell zu Beginn). Die ersten Wochen hat er v.a. rechts sehr viel getrunken und entsprechend angeregt. Die Milch"aufteilung" würde ich als rechts 70 Prozent und links 30 Prozent beschreiben. Seit ca 2 Wochen gibts es zunehmend Probleme den MSR rechts, also auf der starken Seite, auszulösen. Wenn er links zu trinken begonnen hat und ich dann nach Beenden der linken Seite gewechselt habe, dann wurde der MSR rechts nicht erneut ausgelöst (wie davor schon immer). Das war soweit oke, da er dennoch ausreichend Milch abbekam. Nun kommt es seit 4 Tage zunehmend vor, dass sich der MSR auch mit längerem Anlegen, soweit das seine Geduld zulässt, sehr häufig rechts gar nicht mehr auslösen lässt. Also weder spürbarer MSR, welcher immer sehr deutlich wahrnehmbar ist, noch Milch schlucken hörbar - sondern nur nuckeln.
Es ist für mich doch ziemlich irritierend, weil es ja die starke und gut angeregte Brust ist?! Links wird der MSR meist nach 20 - 30 Sekunden ausgelöst. Ist es möglich, dass nach einiger Zeit Vollstillen eine Seite einfach nicht mehr angeregt werden kann? Momentan bin ich gesundheitlich leicht angeschlagen (Ohrentzündung, seit heute am Abklingen), aber das würde sich doch auf beiden Seiten bemerkbar machen, oder?
Ich bräuchte bitte Tipps, bevor ich den MSR mit zuviel Grübeln zusätzlich blockiere.
Vielen Dank schon mal!
liebe Grüße
Andrea
von
AndreaM13
am 12.07.2018, 20:09
Antwort auf:
Einseitiges Problem mit Milchspendereflex
Liebe Andrea,
viele Frauen erleben im Laufe der Stillzeit, dass sie das Einsetzen des Milchspendereflexes nicht mehr spüren und denken dann, dass er ausbleibt. Deshalb ist es die Frage, ob es wirklich ein fehlender oder verzögerter Milchspendereflex ist oder ob Du ihn schlicht nicht mehr bemerkst.
In jedem Fall ist der größte „Feind“ des Milchspendereflexes das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll.
Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt).
Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt??
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps:
Kopf hoch, Ihr schafft das :-).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.07.2018
Antwort auf:
Einseitiges Problem mit Milchspendereflex
vielen lieben Dank für die schnelle Antwort :) ! Mal sehen, ob wir's so hinbekommen, sonst wende ich mich noch an eine Stillberaterin in meiner Nähe!
von
AndreaM13
am 12.07.2018, 21:37