Hallo ihr lieben,
Wir haben ein Problem bei dem abendlichen zu Bett gehen. Meine Tochter ist nun 8 Monate alt und wird Abends, Nachts und Morgens noch gestillt.
Sie bekommt Abends zwar schon MIlchbrei wird dann aber noch in den Schlaf gestillt. Sie läßt sich nur ins Bett bringen wenn sie an der Brust eingeschlafen ist und kommt dementsprechend oft Nachts wieder. Sie schläft im Bettchen neben uns. Das ist natürlich sehr anstrengend aber ich verstehe das sie ,, noch ,, die Nähe braucht.
Nur leider ist es mir so nie möglich Abends mal wegzugehen. Ich habe seit 8 Mon. sozusagen Hausarest.
Viel. habt ihr einen Tip wie mein Mann die kleine ins Bett machen könnte??? Wir haben es schon mal so versucht aber sie schreit dann so lange bis sie vor Erschöpfung einschläft. Mein Mann sitzt natürlich die ganze Zeit neben ihr, redet ihr gut zu streichelt sie... . Zwei Stunden dauergeschrei möchte ich ihr und meinem Mann nicht zumuten! Das gleiche macht sie auch ,,mit mir ,, wenn ich ihr die Brust nicht gebe.
Ich wäre so erleichtert wenn es hier irgendeinen Sanften Tipp geben würde :-).
Vielen lieben Dank schon mal fürs durchlesen .
liebe Grüße ellen
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 16:19
Antwort auf:
Einschlafstillen
Liebe Ellen,
das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und wenn es an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschläft, dann ist dies eine (schlechte) Angewohnheit..
Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde.
Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt.
Dein Kind braucht deine Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen.
Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern.
Ich hoffe, Du bist nicht zu enttäuscht von meiner Antwort.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2009
Antwort auf:
Einschlafstillen
Hallo Biggi,
nein ich bin nicht enttäuscht :-).
Es gibt mir wieder Mut so weiter zu machen wie bisher.
Ein glückliches und zufriedenes Baby zu haben ist mir wichtiger.
Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Mitglied inaktiv - 23.11.2009, 21:26
Antwort auf:
Einschlafstillen
:-)))
Danke
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.11.2009