Frage: Einschlafstillen und Karies

Liebe Biggi, unser Kleiner bekommt wohl bald Einen ersten Zahn. Nun habe ich bei Dr. Esch im Zahngesundheitforum gelesen, das auch Muttermilch Karies auslöst und man nach dem Abendstillen noch Zähne putzen bzw. nachts abstillen sollte. Ich habe versucht den Kleinen abzudocken vorm einschlafen, aber er weint sofort. Wie kann das funktionieren? Denn oft nuckelt er noch etwas und hat danach auch ab und zu immernoch etwas Milch im Mund. Leider (oder zum Glück) nimmt er keinerlei Ersatzsauger oder -püppchen etc. Herzlichen Dank für deine Antwort!

von Elchkäfer am 09.07.2018, 18:33



Antwort auf: Einschlafstillen und Karies

Liebe Elchkäfer, schau mal, was ich gerade bei meiner Krankenkasse gefunden habe, das setze ich jetzt gleich hier rein :-) https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/praevention-und-frueherkennung/zahnvorsorge/stillen-zahngesunde-ernaehrung-2015282 Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens. Karies wird durch ein Bakterium verursacht (streptococcus mutans), das die meisten Erwachsenen in ihrem Mund haben. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, ist sein Mund in aller Regel noch frei von diesem Bakterium und meist bleibt dies zumindest so lange so, bis der erste Zahn da ist, bei manchen Kindern kommt es auch erst deutlich nach dem ersten Zahn zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans. Ein ganz wesentlicher Übertragungsweg ist übrigens das Ablecken eines runtergefallenen Schnullers durch die Mutter (oder sonst einen Erwachsenen) und das gemeinsame Benutzen eines Löffels oder das Vorkosten des Breis mit dem gleichen Löffel, wie er zum Füttern benutzt wird. Ob ein Mensch (vermehrt) Karies bekommt oder nicht, hängt auch noch von weiteren Faktoren ab: wie gut oder schlecht hat sich die Mutter in der Schwangerschaft ernährt; waren in der Schwangerschaft Antibiotika notwendig; hatte die Mutter in der Schwangerschaft Erkrankungen, die mit hohem Fieber einhergingen; kommen in der Familie genetisch bedingt gehäuft Schmelzdefekte vor; ist das Kind zu früh geboren ... Hier kannst du ein sehr informatives, fundiertes Video dazu anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=sbhR1gmUms4 Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig. Harry Torney, ein britischer Zahnarzt hat in Nottingham auf einer LLL Europakonferenz einen Vortrag zum Thema "Breastfeeding and Dental Health" gehalten und in seinem Vortrag aufgezeigt, dass es keinen Zusammenhang mit vermehrtem Auftreten von Karies und Langzeitstillen gibt. Er hat auch eine Arbeit darüber veröffentlicht: "Prolonged, on demand breastfeeding and dental caries an investigation, Torney PH, M Dent Sc thesis, Trinity College, Dublin 1992 Den kannst du eurer Zahnärztin gern nennen :-) Auch hier sind umfangreiche Informationen zu finden: http://afs-stillen.de/stillbeziehung/fachinformationen/306-zahngesundheit.html und http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/stillen-wissenswertes/1136-stillen-und-zahngesundheit LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.07.2018



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