Frage: Einschlafstillen + Stillen Nachts

Hallo, Meine Tochter ist 11 Wochen alt. Die letzten Wochen hat es am Abend gut geklappt sie in den Schlaf zu stillen. Seit einer Woche fängt sie aber sobald ich mich mit ihr ins Bett lege und sie im Liegen anlegen möchte an zu weinen. Sie nimmt die Brustwarze dann doch wieder in den Mund, macht ein paar Schlucke und weint dann wieder. Oft beruhigt sie sich nicht, so dass ich mit ihr dann wieder aufstehe und heruntrage, wobei ihr dann schnell die Augen zufallen. In der Nacht selbst funktioniert das stillen im Liegen aber schon. Kann es sein dass sie nicht mehr in den Schlaf gestillt werden möchte oder woran kann das liegen? Und eine zweite Frage: In der Nacht haben wir eher kurze Schlafinzervalle; oft wacht sie auf, trinkt nur ganz ganz kurz und schläft weiter bzw ist gar nicht hungrig, sondern dockt an umd zappelt herum und nuckelt bis sie pupst und schläft dann weiter. Ist es richtig ihr immer die Brust anzubieten wenn sie nachts aufwacht? Die Alternative wäre nur aufstehen und sie in den Schlaf zu wiegen, weil streicheln und gut zureden bis sie weiterschläft hat bislang nicht geklappt - dann weint sie bis ich ihr eben die Brust gebe. Vielen Dank. & liebe Grüße, Susi

von Susiii am 13.12.2016, 19:14



Antwort auf: Einschlafstillen + Stillen Nachts

Liebe Susi, natürlich kannst Du deinem Baby jederzeit die Brust anbieten, wenn es sich dadurch beruhigen lässt in der Nacht! Vielleicht hat die kleine Maus einfach Durst und braucht nur ein paar Schlucke. Ich kann dir nicht sagen, warum dein Baby an der Brust manchmal weint, vielleicht ist es am Abend einfach zu aufgedreht? Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-). Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind saugen möchte, aber keine Milch mehr mag, kannst Du entweder über einen längeren Zeitraum immer die gleiche Brust anbieten (aus der die Milch dann nicht so stark fließen wird) oder aber Du bietest ihm weiterhin einen Finger (das muss nicht unbedingt dein Finger sein, Väter haben auch Finger und können Babys tragen) zum Saugen an. Solltest Du Zeit zum Lesen haben, so möchte ich dir das Buch „Das 24-Stunden-Baby“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears gibt viele Anregungen wie Eltern mit ihrem besonders anstrengenden Baby (er nennt sie Babys mit erhöhten Bedürfnissen ) umgehen können. Das Buch ist im Buchhandel und bei jeder LLL-Stillberaterin (oder hier im Still-Shop) erhältlich . LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 13.12.2016



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