hallooo..
hab jetzt ganz viele fragen und auch antworten zum thema einschlafen,durchschlafen und stillen gelesen. mein baby 8,5 monate alt,kann auch ohne meine brust nicht einschlafen.er nuggelt meist nur an meiner brustwarze saugt nicht mal.das ist ja auch ok,hab zwar oft wunde brustwarzen aber da muss ich durch.mein problem ist, dass mein baby ohne brust höchstens ne halbe stunde schlaft.sobald die brust weg ist wacht er sofort auf und fangt an zu weinen.das geht die ganze nacht so und tagsüber haben wir das selbe problem.hunger hat er bestimmt nicht denn er bekommt auch beikost und stillen tu ich ihn auch sehr oft weil er immer will.mir ist seit 3 monaten tagsüber öfters schwindllig (kein schlaf)manchmal so sehr das ich mein sohn nicht tragen kann.ich weiss aber nicht wie wir das lösen können ich brauch dringend schlaf aber wahrend er nuggelt kann ich einfach nicht schlafen meistens eben wegen schmerzen.muss ich das auch einfach hin nehmen oder gibt es dafür irgendeine lösung????
vielen dank im voraus freu mich auf antworten bin namlich echt verzweifelt.
Mitglied inaktiv - 26.04.2011, 10:35
Antwort auf:
einschlafen-durchschlafen
Liebe precisee,
es scheint so als hättest du ein Baby mit ganz besonders großem Bedürfnis nach körperlicher Nähe. Das ist nichts ungewöhnliches, aber zugleich ist es natürlich wichtig, dass es auch dir gut geht. Ich möchte dir zunächst einmal ein Buch empfehlen:
"Das 24-Stunden-Baby "von Dr. William Sears beschäftigt sich mit Babys, die nicht so ganz „pflegeleicht" sind und erklärt Eltern, dass ihr Kind sie keinesfalls ärgern oder tyrannisieren kann und zeigt Möglichkeiten mit einem Baby „mit besonderen Bedürfnissen" eine leichteren Weg zu finden.
Dann könntest du mal mit deinem Hausarzt sprechen, ob er dich krankschreiben kann. Wenn keiner sonst in der Familie als "Pfleger" in Frage kommt (und welcher Mann kann spontan frei nehmen...), bekommst du eine Haushaltshilfe verordnet. Die solltest du auch in Anspruch nehmen und dich mal einige Tage um nichts anderes kümmern als ums Stillen und Schlafen. Alle Hausarbeit kann delegiert werden, und wenn Baby schläft, schläfst auch du. jVielleicht kannst du ihm ganz langsam einen Schnuller antrainieren fürs Schlafen, so dass deine Brust sich ein wenig erholen kann. Das braucht oft viel Geduld, ist aber durchaus machbar - es befriedigt zwar das Saugbedürfnis, allerdings nicht das Bedürfnis nach körperlicher Nähe.
Ggf. kann auch die Haushaltshilfe mal mit dem Baby im Kinderwagen - optimal wäre allerdings im Tragetuch - eine bis 2 Stunden am Tag spazieren gehen während du dich zum Schlafen legst.
Auch dein Mann könnte dir diese "Luft" vielleicht einräumen. Wenn er nach Hause kommt, dein Kind frisch gestillt ist, könnten die beiden gemeinsam - hier ist das Tragetuch perfekt! - einen schönen ausgiebigen Spaziergang machen, während dessen du nicht Abendbrot machst sondern ein Schläfchen.
Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt.
Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspricht aber leider in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten und bräuchten...
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 26.04.2011