Hallo,
ich habe für meinen fast 6 Monate alten Sohn vor 4 Tagen mit der Beikost (Mittagsbrei) begonnen. Bisher wurde er voll gestillt. Aktuell isst er etwa 5-9 Löffel Zucchinibrei. Danach wird er gestillt. Die übrigen Mahlzeiten sind auch volle Stillmahlzeiten.
Nun hat er seit ca. 17 Tagen keinen richtigen Stuhlgang mehr gehabt. Am 13. und 14. Tag hatte er lediglich ein klein wenig Stuhlgang. Da ich davon ausgegangen bin, dass er vielleicht die komplette Muttermilch verwertet, hab ich mit der Beikost begonnen. Nun mache ich mir doch langsam Sorgen. Andererseits habe ich noch nicht bemerkt, dass er enorme Probleme hat. Der Bauch ist etwas härter, aber er drückt zumindest nicht.
In der vergangenen Zeit unter dem voll Stillen hatte er erst alle 7 Tage Stuhlgang, danach waren es 10 und zuletzt 14 Tage. Der Stuhlgang war dann auch immer fester, also von der Konsestenz eher wie eine Paste.
Was ist normal bei Einführung der Beikost?Was kann ich noch stuhregulierendes unternehmen? Oder muss ich gar nicht Handelns, solange er offensichtlich keine Probleme hat. 17 Tage erscheinen mir allerdings doch schon ganz schön lange.
Vielen Dank fùr eure Unterstützung!
von
Katja206
am 20.06.2012, 14:21
Antwort auf:
Einführung Beikost, Stuhlgang
Liebe Katja206,
Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren.
Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.Ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht.
Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von „xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab.
Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 20.06.2012