Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate und ich habe bisher voll gestillt. Mit Beikost habe ich so Mitte 5. Monat angefangen, empfohlen mit dem üblichen Gemüsebrei. Sie hat auch zwei,drei Löffel gegessen aber seitdem laborieren wir nur rum. D.h. nach Versuch Kartoffel und dann Fleisch einzuführen scheiterte eigentlich. Sie hat mal für eine Woche ( das ist jetzt 3 Monate her ) 10 Löffel Pastinake/Pute/Reis gegessen - seitdem aber nichts mehr. Ich habe schon alles versucht-Gläschen,selbst gekocht, Fingerfood, dann auch mal eine Pause gemacht von jeglicher Beikost,hab es versucht kurz nach dem letzten Stillen, kurz vor dem nächsten Stillen, mittendrin, dann zwischendurch damit sie Essen kennenlernt ihr immer was auf die Hand gegeben, dann auch das mal weggelassen sodaß sie zu den richtigen Mahlzeiten wenn sie normalerweise gestillt werden will Hunger hat - aber keine Chance. Sie will nur stillen. Sie ist schon interessiert, spielt aber immer nur damit, zerquescht alles in der Hand, führt es zum Mund, spuckt es aber immer aus. Sie nascht mal an der Banane, Apfel etc. aber im Magen landet vom Fingerfood nichtmal ein Teelöffel. Aktuell hat sie 2 Zähne unten, mehr noch nicht. Aber Brei geht ja auch nicht, zumindest Gemüsebrei, GOB oder reiner Obstbrei nicht. Die Fakten nochmal zusammengefasst: -Sie ißt so 10 - 15 Löffel Milchbrei abends ( angerührt mit 100% Getreide wie Reisschleim, Hirse usw. ) dazu dann ein bißchen Obstmus aus dem Glas. Diesen ißt sie eigentlich außer sie ist krank immer - aber mehr als 50 Gramm nie. Dann nach einer Stunde kurz vorm Schlafen gehen wird sie gestillt, hat auch wieder Hunger. Sie kann aber auch ohne Stillen schlafen - das ist nicht das Problem, es kam nämlich schon vor dass ich nicht im Bett nach dem Ritual gestillt habe sondern noch im Wohnzimmer. -Sonst ißt sie keinerlei andere Sachen -Sie trinkt Wasser aus dem Trinklernbecher ( Avent mit Schnabelaufsatz weich und hart ) - das hat sie verstanden -Sie trinkt Wasser aus dem Becher ohne Probleme ( bekommt sie immer zum Milchbrei ) -Sie versteht auch die Flasche, hatte ihr mal versucht 1er Milch aus der Flasche zu geben und sie hat auch 45 ml getrunken- lehnt sie also nicht ab Ich muss in 2 Monaten arbeiten gehen und sie kommt in den Hort. Ich will nicht dass sie dann mit zwei neuen Sachen konfrontiert wird. Neue Umgebung ohne Mama und dann noch Brustentzug. Deshalb war ja meine Hoffnung dass sie ganz normal anfängt Beikost zu essen, was sich aber im Laufe der letzten Wochen und Monate nicht erfüllt hat.. Gewicht/Größe im Normbereich, sie ist auch fit usw. lt. Kinderarzt Haben Sie konkrete Tipps? Gibt es nur die Hammermethode, d.h. ich suche mir mit meinem Mann ein ruhiges WE aus und muss am Tag mal aus dem Haus gehen und er übernimmt dann sodaß ihr nichts übrigbleibt? Sie ist ein sehr willenstarkes Baby und brüllt sofort wenn ich nicht das Shirt schnell genug hochhebe, ich befürchte dass sie einen Knacks bekommt wenn ich dann ganz weg bin, aber anders wird es wohl nicht gehen? Und wie macht man das dann, abstillen mit Milch oder eher Brei? Wenn sie brüllt wird sie wohl erst recht nicht löffeln?? Und macht man dann erst eine Mahlzeit eine Woche lang ( auch wegen der Brust ) ? Oder macht es eher Sinn ich zeige ihr dass es keine Mama-Milch gibt zu einer bestimmten Zeit, denn was wenn das WE vorbei ist und ich ja quasi wieder verfügbar bin, wird sie doch denken jetzt kann sie wieder an die Brust? Fragen über Fragen, ich hoffe sie können mir helfen VG Sandra

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 11:17



Antwort auf: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Liebe Sandra, für ein Kind ist das Stillen viel, viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das Abstillen bedeutet daher auch mehr als das reine Ersetzen einer Nahrung durch eine andere. Im Alter Ihrer Tochter ist es dem Kind auch sehr bewusst, dass Stillen mehr als nur Trinken bedeutet. Selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Wäre es denn möglich, dass Sie im Moment noch abwarten und zusätzlich Milch abpumpen, die Ihr Baby im Hort bekommen kann? Es könnte sein, dass Ihr Baby dort auf einmal viel lieber isst, der Nachahmungstrieb bewegt so manches Kind dazu, zu essen. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihre Tochter abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Ihre Tochter nach einem Wochenende oder einer Woche, die Sie verschwunden waren nicht doch weiter an die Brust will. Wenn Sie jetzt für sich beschlossen haben, dass Sie Ihre Tochter abstillen wollen, so kann ich Ihnen nur davon abraten es auf durch „kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass Ihre Tochter nach einem Wochenende oder einer Woche, die Sie verschwunden waren nicht doch weiter an die Brust will. Wenn Sie Ihr Baby jetzt ganz abstillen möchten, können Sie noch Säuglingsmilch anbieten oder aber auch Brei anbieten. Da Ihr Kind noch ein recht hohes Saugbedürfnis haben dürfte, braucht es eine Möglichkeit dieses Saugbedürfnis zu befriedigen. Bieten Sie Ihrem Kind einen Ersatzgegenstand an, der sich zum Saugen eignet. Das kann die Flasche sein, es kann aber auch ein Schnuller oder ein Kuscheltier oder Schmusetuch sein. Wenn Sie einen erneuten Versuch mit der Flasche machen wollen, dann wappnen Sie sich mit Geduld. Geduld ist ohnehin die wohl wichtigste Elterntugend. Ich hoffe, es klappt bald! LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.11.2010



Antwort auf: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Hallo, nur nochmal wichtig um sich ein Bild zu machen:Ich habe immer gern gestillt, es gab nie Probleme und den "Streß" mache ich mir eigentlich erst seit 3 Wochen nachdem mir der Krippentag immer mehr ins Gedächtnis rückt. Da ich ja früh angefangen habe, war das Thema essen immer sehr entspannt. Sie wird auch sofort beim Abendbrei wenn sie den Kopf wegdreht unverzüglich aus dem Hochstuhl genommen.. Das nur nochmal zur Verdeutlichung Danke und VG

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 11:25



Antwort auf: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Meine beiden Kinder ( 5 Jahre / 9 Monate) haben bis sie ein Jahr alt waren NIE mehr als 3-5 Löffel von irgendwas gegessen. Die Kleine isst zur Zeit eine Brotkruste (5cm) zum Frühstück, eine Apfelschnitze zum Mittag und ein halbes Knäcke zum Abendessen. Ich denke nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Bei meiner Großen war es auch so und als sie mit 1 Jahr in die Krippe kam, hat sie dort erst mal GAR NICHTS gegessen. Sie hat halt 6 Stunden gewartet. Aber auch das war gar nicht schlimm, sie hat dann zu Hause mehr gegessen. Mit der Zeit hat sie immer ein wenig mehr gegessen. Ich denke, dass es bei der Kleinen auch so wird.

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 11:31



Antwort auf: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Hallo Biggi, danke für die Antwort. Wie gesagt ein kalter Entzug hört sich für mich auch nach Horror an. Die einzige Hoffnung die ich habe ist, da sie ja die Säuglingsmilch trinkt man es damit probiert und das mit dem Essen kommt dann in der Kita ganz alleine.. Eine Frage noch zu einer Möglichkeit die ich im Netz gefunden habe: Man kann auch Abstilltee trinken, sodaß die Milch weniger wird und so verlieren manche Babys die Lust daran. Ist das Humbug da die Milchproduktion trotz Abstilltee beim SAugen doch wieder angeregt wird? Was ist mit der Möglichkeit viel Knoblauch zu essen oder sich Senf auf die Brustwarze zu schmieren? Danke für eine erneute Antwort Sandra

Mitglied inaktiv - 09.11.2010, 18:09



Antwort auf: Stillbaby 10 Monate will nicht von der Brust weg. Abstillhilfe- wichtig...

Liebe Sandra, die immer wieder vorgeschlagene „Curry Methode" (auch Senf Methode genannt) kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stellen Sie sich vor, Ihre kleine Tochter kommt vertrauensvoll zu Ihnen, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Können Sie sich den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis. Es ist ebenfalls sehr fraglich, ob es das Abstillen fördert, wenn versucht wird die Milchmenge durch homöopathische oder naturheilkundliche Mittel zu verringern. Unter Umständen wird das Kind dann einfach mehr und häufiger an der Brust trinken wollen, um die Milchmenge wieder zu erhöhen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 09.11.2010



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