Durch Fieber keine Milch mehr - was tun?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Durch Fieber keine Milch mehr - was tun?

Hallo LLLTeam, ich habe ein großes Problem. Seit gestern habe ich Fieber und seit der Nacht hat meine Milchmenge ziemlich abgenommen. Hinzu kam noch ein Magen-Darm-Virus. Ich trinke seit heute wieder soviel es geht, aber ich merke keine Änderung. Meine Tochter (8 Monate) isst leider noch keine Beikost. Verweigert sie einfach. So langsam wird sie aber ungelduldig, wenn sie an der Brust saugt und nichts kommt. :( Was kann ich noch tun? Gibt es etwas, was die Milchmenge wieder steigert? Vielen Dank schonmal LG Yvonne

von Darjana85 am 02.04.2012, 17:42



Antwort auf: Durch Fieber keine Milch mehr - was tun?

Liebe Yvonne, keine Sorge, deine Milch wird auch während eines Magen Darm Infektes nicht „wässriger“. Das eigene Essverhalten hat keinen direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Milch. Dies ist ein weiser Schachzug der Natur, um das Überleben der Nachkommen zu sichern. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren, gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Bis es so weit kommt, ist die Mutter aber schon sehr nahe an der Schwelle zum endgültigen Abschied. Achte darauf, dass Du genügend trinkst und so viel Ruhe wie möglich bekommst, damit Du bald wieder gesund bist. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Ich habe noch einen interessanten Artikel für dich, der dich sicherlich beruhigen wird! Erkrankungen der Mutter Erkältung, Grippe und leichte Infektionen Hat die Mutter eine Erkältung, eine Grippe oder eine leichte Infektion, ist es für ihr Baby das Beste, weiterhin gestillt zu werden. Steckt sich die Mutter mit einer Krankheit an, zum Beispiel einer Erkältung oder einer Grippe, beginnt ihr Körper sehr schnell mit der Bildung von speziellen Antikörpern, die ihr gestilltes Baby schützen. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Mutter anfängt, sich krank zu fühlen, ist ihr Baby ihrer Erkrankung bereits ausgesetzt gewesen. Weiterstillen trägt dazu bei, dass das Baby die Krankheit der Mutter abwehren kann. Wird es dennoch krank, verläuft die Krankheit bei dem gestillten Baby fast immer leichter, weil es über die Muttermilch Antikörper erhält. Auch für die Mutter ist es vorteilhaft, weiter zu stillen. Viele Mütter finden es einfach, ihre Kraft dadurch aufrecht zu erhalten, dass sie das Baby mit sich ins Bett nehmen und es, sobald es hungrig ist, im Liegen stillen. Muss eine kranke Mutter ihr Baby allein versorgen, wird dies durch das Stillen einfacher. Sie muss nicht aus dem Haus, um Säuglingsnahrung zu kaufen und sie muss nicht aufstehen, um Flaschen zuzubereiten. Hat die Mutter Hilfe für ihren Haushalt, so sollte sie ihr Baby im Bett stillen und ihren Helfer/in darum bitten, das Baby zu wickeln und zu beschäftigen, während sie sich ausruht. Bei einer Erkrankung zu stillen kann dazu beitragen, dass sich die Mutter in einer schwierigen Zeit etwas „normaler“ fühlt. Durch das Stillen hat sie die Möglichkeit, etwas für das Wohlergehen ihres Babys zu tun, wenn sie auch sonst nicht viel für das Baby tun kann. Demgegenüber kann plötzliches Abstillen während einer Erkrankung die gesundheitlichen Probleme der Mutter vergrößern, weil sie sich unwohl fühlt und es zu einem Milchstau oder sogar zu einer Brustentzündung kommen kann. Zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden kann ein plötzliches Abstillen für die Psyche der Mutter belastend sein. Auch für das Baby ist ein plötzliches Abstillen schwierig. Wird dem Baby seine Vertraute Quelle für Nahrung und Trost plötzlich entzogen, kann es sein, dass es nur schwer zu beruhigen ist und den Haushalt dadurch noch mehr durcheinander bringt. Außerdem erhöht sich das Risiko einer Erkrankung des Babys, wenn es abgestillt wird. Bei Fieber braucht die Mutter eventuell zusätzliche Flüssigkeit. Die Körflüssigkeit der Mutter kann durch Fieber verringert werden. Dadurch entsteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie austrocknet und Verstopfung bekommt. Durch gründliche Hygiene kann die Ansteckungsgefahr für das Baby von der Mutter verringert werden. In den meisten Fällen werden Krankheiten durch Hautkontakt oder durch Absonderungen aus Nase und Mund übertragen, nicht jedoch durch das Stillen. Ist eine Mutter krank, kann eine gründliche Hygiene die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das Baby sich ansteckt. So trägt zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen dazu bei, der Übertragung durch Hautkontakt vorzubeugen. Das Einschränken des Kontaktes von Gesicht zu Gesicht, hilft der Mutter zu vermeiden, dass sie das Baby anatmet. In extremen Fallen, wenn. die Erkrankung der Mutter hochansteckend oder möglicherweise ernsthaft ist, trägt das Tragen einer Atemmaske dazu bei, einer Übertragung durch den Atem oder Kontakt mit Ausscheidungen aus Nase und Mund vorzubeugen. Wir empfehlen stillenden Müttern immer "nach Durst zu trinken" und sich nicht zum Trinken zu zwingen, d.h. sie sollte sich zu jeder Stillmahlzeit ein Getränk mitnehmen. Zuviel Flüssigkeit kann zu verminderter Milchproduktion führen. Wenn die Flüssigkeitszufuhr zu hoch ist, kann das den Milchspenderreflex (ausgelöst durch Oxytocin) stören und die Milchproduktion gegenteilig beeinflussen. Die Milchproduktion kann durch häufigeres Anlegen gesteigert werden. Häufig heißt, 8 12x stillen innerhalb von 24 Stunden. Wenn die Milchproduktion zu gering ist, und das Kind nicht ausreichend zunimmt, benötigt es auch eine Nachtmahlzeit. Ist die Gewichtszunahme zufriedenstellend, kann nach Bedarf gestillt werden. Eventuell genügt es aber auch die Flüssigkeitszufuhr etwas zu reduzieren. Ich hoffe, das beruhigt Dich und wünsche Dir baldige gute Besserung! Alles LLLiebe Biggi

von Biggi Welter am 02.04.2012



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