Hallo,
ich muss jetzt langsam mit dem abstillen beginnen. Meine Tochter ist jetzt 7 Wochen alt.
Ich habe mein erstes Kind 1 Jahr gestillt ... danach war er da, der Brustkrebs. Jetzt stille ich mit meiner verbliebenen Brust, aber ich möchte diesmal keine böse Überraschung und hatte mir vorgenommen nach 6 Wochen mit dem Abstillen zu beginnen, um meine Brust weiterhin ordentlich zu beobachten. Eine Mammographie ist eigentlich fällig.
Leider nimmt meine Tochter keine Flasche. Nicht von anderen, nicht nach der Brust, nicht vor der Brust. In guten Momenten kaut sie am Sauger und lässt die Milch dann aus den Mundwinkeln laufen.
Was soll ich machen?
Außerdem stille ich nach Bedarf, und das ist ziemlich oft. Wie soll man denn eine Mahlzeit ersetzen, wenn man fast ständig am stillen ist? Vorausgesetzt ich bekomme mein Kind an die Flasche.
Über Tipps wäre ich dankbar,
Grüße
mijoje
von
mijoje
am 03.02.2011, 14:47
Antwort auf:
Dringend abstillen- Flaschenverweigerung
Liebe mijoje,
ich kann es gut verstehen, dass Sie Sicherheit brauchen, Sie wissen aber schon, dass man auch während der Stillzeit eine Mammographie machen lassen kann, oder?
Bei Bedarf sind sowohl ein Ultraschall als auch eine Mammographie möglich, ohne dass das Stillen unterbrochen werden muss. Frau sollte sich dann lediglich eine Ärztin/Arzt suchen, die über Erfahrung mit einer laktierenden Brust verfügt.
Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt.
Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren.
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
• die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
• das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
• den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
• den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
• verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
• verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
• versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
• geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche.
Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben.
Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren.
Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen.
Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen.
Besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Sie verwenden sollten. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet.
Für das komplette Abstillen sollten Sie in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Sie Probleme mit der Brust vermeiden wollen und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen.
Ich wünsche Ihnen von Herzen alles alles Gute , ganz liebe Grüße von einer Leidensgenossin
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.02.2011
Antwort auf:
Dringend abstillen- Flaschenverweigerung
Danke, ich versuche es mal mit der Schnabeltasse ...
ich wünsche Ihnen auch alles Gute, liebe Leidensgenossin.
Grüße, mijoje
von
mijoje
am 03.02.2011, 16:01