Doch zu früh für Beikost oder doch ein Schub???

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Doch zu früh für Beikost oder doch ein Schub???

Hallo, ich habe vor ca 3 Wochen bereits mit Frau Welter telefoniert. Damals ging es darum das ich meiner Maus abends angefangen habe die Flasche zu geben. Ich habe bis dahin fast 5 Monat voll gestillt. Allerdings kam zu diesem Zeitpunkt die kleine 11 mal am Tag und das war mir zu viel. Allerdings war ich noch nicht wirklich bereit das Stillen auch nur einmal herzugeben. Ich musste 3 Tage kämpfen, damit die Maus meine Brust wieder akzeptiert hat. Ich habe dann angefangen ihr Mittags Karotten Brei zu geben. Und sie war begeistert. Hat vom Löffel gegessen als ob sie noch nie was anderes gemacht hätte. )9 Tage später kam dann Karotten Kartoffel, da hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Aber sie hat trotztdem gegessen. Sie hat aber immer höchsten 10 Löffelchen gegessen, manchmal wollte sie noch die Brust manchmal nicht. Nach 5 Tagen habe ich ihr dann Karotten, Kartoffel und Rind gegeben. Sie hat den Brei mit der Zunge ein wenig vor geschoben, aber trotzdem weiter gegessen. Am Tag 3 hat sie fast ein 3/4 Glas gegessen. Wobei meine Mutter meinte das sie sich gewürgt hätte. ERstens habe ich es nicht gesehen und zweitens hat sie trotzdenm weiter gegessen. Dann hat sie aber nur noch höchstens 2 Löffel gegessen und am 3 Tag wollte sie überhaupt nicht. Ich habe ihr dann das gleiche angeboten nur mit Pute. Da hat sie sich voll verweigert. Beim Gemüse Risotto hat sie sich dann so richtig übergeben. Seitdem sind 3 Wochen vergangen und ich habe eine Pause eingelegt. Allerdings würde ich jetzt gerne ihr Abends die Flasche geben. Ich wäre jetzt dazu bereit. Es ist mir zu viel alle 2 Stunden zu stillen, auch nachts. Es gibt zwar schon einzelne Tage wo alle 3 Stunden sind aber trotzdem. Seit einer Woche hat mein Mann ihr dann abends die Flasche gegeben. Am ersten Tag hat sie 50 ml, Tag 2 70ml, Tag 3 sogar 150 ml. Nur ab diesen Tag ist es wieder genauso zurückgegangen. Und wir sind seit gestern wieder soweit das sie die Flasche gar nicht in ihren Mund lässt. Das mit den Schub meine ich deswegen, weil meine Maus bisher immer ein wenig " Schwieriger" war wenn ein Schub bevor stand. Nur diesesmal ist es extrem. Sie will nicht mehr Tagsüber schlafen obwohl sie müde ist. Und wenn dann nur beim spazieren gehen oder an der Brust. Sie ißt im allgemeinen nicht mehr so gut. Meine Maus weint sehr selten. Deswegen ist es für mich nicht immer so einfach zu wissen wenn ihr was nicht paßt. Ich wollte immer 6 Monate voll stillen (sie wird nächsten Samstag 6 Monate :)), und dann langsam weniger Mahlzeiten stillen aber wenn das so bleibt, hätte ich mich wirklich arrangiert ihr die Flasche zu geben, aber wie bekomme ich das hin? Ich dachte mir jetzt die Flasche ein wenig Ruhen zu lassen und in einer Woche nochmal zu probieren. Und ich wollte auch wieder mit Karotten anfangen und diesesmal so lange bei einen bleiben bis sie mehr davon ißt.

Mitglied inaktiv - 04.04.2011, 21:36



Antwort auf: Doch zu früh für Beikost oder doch ein Schub???

Liebe Stellina81, vielleicht war es für dein Kind einfach zu schnell zu viel an Beikost. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Sie machen es ganz richtig, wenn Sie jetzt eine kleine Pause einlegen und dann wieder mit Karotten beginnen und die Flasche anbieten. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab.Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.04.2011



Antwort auf: Doch zu früh für Beikost oder doch ein Schub???

Vielen Dank schonmal für ihre Antwort. Jetzt muss ich nochmal blöd fragen. Und zwar hat meine Hebamme damals gesagt ich solle immer den 1 Sauger benutzen solange ich MuMi oder Pre geben sollte. Ich habe die kompl Serie von Avent. Worauf muss ich den achten wenn es am Sauger liegen könnte? Jetzt noch mal zu Beikost. Ich habe ihr heute 3 Löffelchen Karotten gegeben, die hat sie ohne zu murren gegessen. Wobei sie sie schon ein wenig mit der Zunge vorgeschoben hat, aber dann schön runtergeschluckt hat. Allerdings 2 Stunden nachher ( nach dem Stillen war sie total weiß im Gesicht) und hat auch beim Bäuerchen ein wenig erbrochen und da waren noch Karotten Reste zu sehen. Jetzt wollte ich ihr mal Pastinaken geben, vielleicht schmeckt ihr das ja doch nicht. Nur wie lange soll ich den Pasti. geben? Soll ich auch anderes Gemüse probieren bevor wir mal mit Fleisch anfangen? Und ab wann kann ich anfangen ihr auch bei anderen Mahlzeiten was zu geben? Und wie ist es mit den Süßen Sachen? Wann kommen die dran und der Abendbrei? Bin total verunsichert mit der Beikost, weil die Maus da nicht so problemlos ißt wie die anderen Babys die ich kenne. Und die Mütter haben einfach drauf los gemacht und probiert. Und ich wo so viel drüber nachdenke bin jetzt total unsicher was jetzt richtig ist bzw empfohlen wird.

Mitglied inaktiv - 05.04.2011, 21:01



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