Dauernuckeln zum Wiedereinschlafen mit 13 Monaten?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Dauernuckeln zum Wiedereinschlafen mit 13 Monaten?

Hallo, ich brauche dringend Rat. Ich habe eine fast 13 Monate alte Tochter. Seit Geburt an war sie noch nie eine gute Schläferin. Ich habe das Gefühl es wird jede Woche schlimmer. Ich tu wirklich alles für sie. Ich trage sie in den Schlaf, hopse auf dem Pezziball, kletter zu ihr ins Bett abends und nehm sie zu mir ins Bett, wenn sie entgültig nicht mehr in ihrem Bett weiterschläft ( meist so um 21.30 uhr). Ich hab wirklich viel ausprobiert. Es wird nicht besser. Sie wacht manchmal alle paar Minuten nachts und abends auf. Tagsüber wacht sie fast immer nach 30 min total übermüdet auf. Jetzt ist es seit einigen Wochen, oder sogar Monaten ( ich zähl schon gar nicht mehr mit) so, dass sie immer die Brust brauch zum schlafen. Ihren Schnuller schmeißt sie wütent durch den Raum. Sie nuckelt und nuckelt an mir. Irgendwann dreht sie sich um, schläft etwas und nuckelt nach ein paar Minuten wieder. Es tut mir schon weh und ist einfach unangenehm. Ich weis, dass es Ihr nicht um Nahrung geht, sondern um Nähe, ihr "sicherer Hafen", aber ich merke, dass es mir einfach nicht mehr gut tut. Ich habe angefangen, sie abzudocken nach einer Weile und den Schnuller versucht. Fehlanzeige. Sie schreit wie am Spieß, wenn sie das nicht bekommt, was sie will. das kann die ganze Nacht so gehen. Stundenlang. Ablenkung ist sehr schwer. denn hüpfe ich singend auf dem Ball, sie überstreckt sich, tobt, brüllt, haut um sich. Gestern hab ich jetztangefangen, sie nicht mehr im Liegen zu stillen, sondern im sitzen. Ich habe eine Spieluhr angemacht, quasi als Zeichen: "Du darfst jetzt stillen" Wenn ich sie wieder hinlegen will, neben mir im Familienbett, fängt das ohrenbetäubende Gebrülle an. Diese Schreianfälle sind wirklich schlimm. Ich liebe sie abgöttisch und will nicht, dass sie weint. Aber sie will die Brust UNBEDINGT, alle anderen Zärtlichkeiten meinerseits versucht sie abzuwehren und gleichzeitig brüllt sie nochmehr,wenn ich sie nicht berühre. ich weiß nicht mehr weiter, ich möchte so sehr die Situation verändern und weiß nicht ob ich etwas falsch mache. Übrigens wenn mein Mann helfen will, ist das Gebrüll nur noch länger und schlimmer. Heute morgen ist sie übersäht von Hitzepickeln, weil sie natürlich vom schreien so schwitzt...

von Lilien am 20.06.2018, 10:43



Antwort auf: Dauernuckeln zum Wiedereinschlafen mit 13 Monaten?

Liebe Lilien, so lange DU nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du weniger stillen möchtest, wird dein Kind das spüren. Ist die Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Dein Kind spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Kinder sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Abende und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihr wirklich beistehst und sie nicht "strafst" für ihre natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Deine Kleine wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem zarten Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, es bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Dein Baby ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass deine Kleine sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 20.06.2018



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