Frage: Was darf ich denn geben?

Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 6 1/2 Monate alt und wird noch gestillt, sehr oft, fast voll würde ich sagen. Mittags versucht er immer mal ein paar Löffelchen Kürbismus, aber das klappt noch nicht so gut. Er nimmt es schon an, ihm schmeckt es auch, aber viel schafft er nicht. Aber gut, wir haben erst letzte Woche Dienstag damit begonnen. Darf ich ihm denn sonst was anbieten? Einen Kinderzwieback oder so? Damit er mal was in die Hand nehmen kann und selber essen kann? Oder sollte ich noch warten, bis er mit dem Brei soweit ist. Vielen Dank. melli

Mitglied inaktiv - 13.07.2009, 18:30



Antwort auf: Was darf ich denn geben?

Liebe Melli, mit sechs Monaten ist ein Baby noch recht jung (auch wenn es im Verhältnis zu einem Neugeborenen schon fast "erwachsen" wirkt). Eine Beikostmahlzeit ist in diesem Alter absolut in Ordnung, es muss noch nicht zwingend mehr sein. Wie ich schon häufiger erklärt habe, sollte Muttermilch im gesamten ersten Jahr die Hauptnahrungsquelle für das Baby sein. Die Beikost sollte zunächst ergänzen und nicht ersetzen. Mit zunehmendem Alter werden die Mengen an Beikost von alleine größer und die Muttermilch tritt zunehmend zurück. Im Idealfall ist dies ein allmählich verlaufender Prozess, der nicht viel Steuerung braucht. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Von Zwieback würde ich persönlich in diesem Alter noch Abstand nehmen. Schauen Sie sich einmal die Liste der Zutaten auf einer Zwiebackpackung an, das ist sehr viel drin, was für ein Baby noch nicht unbedingt geeignet ist. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 13.07.2009



Antwort auf: Was darf ich denn geben?

leider so, dass ich mich schnell verunsichern lasse. Im Grunde weiß ich schon, wie ich was machen will und soll. Aber viele Leute, viele Meinungen, auch hier im Forum, verunsichern mich dann wieder. Manche geben ihrem Baby schon so Zeugs in dem Alter, manche geben schon komplette Menüs etc. Ich eben noch nicht, ich denke, ich fahre so schon richtig, aber wie gesagt, ich bin dann immer verunsichert. Also werde ich weiterstillen, was ich sehr gern tue, ehrlich gesagt ist mir das lieber als Beikost, und werde langsam Beikost einführen. Vielen Dank für Ihre wertvollen Tipps und Ihre tolle Unterstützung. melli

Mitglied inaktiv - 13.07.2009, 21:28



Antwort auf: Was darf ich denn geben?

:-) Biggi

von Biggi Welter am 13.07.2009